Erst ich ein Stück, dann du - Finde dein Abente
Nur bitte, keinen Knoblauch!“
Er hört sich schon ganz elend an.
„Dann versprich uns eins:
Du lässt in Zukunft
keine Stechmücken
auf Urlauber los!
Außerdem setzt du keine Spinnen
in Handtaschen und
klaust nie mehr Gebisse!“,
sagst du drohend und fuchtelst
mit dem Knoblauch.
Deine Freundin schaut dich böse an. „Sei doch nicht so streng mit dem Kleinen. Er ist schon ganz grün im Gesicht.“
Du bleibst standhaft und forderst: „Schwöre es!“
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„Ich schwöre bei meinem Urururgroßvater, Graf Dricola dem Kopflosen!“, röchelt der kleine Vampir. „Nur weg mit dem Knoblauch!“
Du nickst. „Gut! Aber wenn in Zukunft auch nur ein Urlauber belästigt wird, kommen wir mit einer Knoblauchpistole und spritzen dir Knoblauchsaft ins Gesicht.“ Der kleine Vampir spuckt angewidert auf den Boden.
„Knoblauchsaft!“ Er windet sich vor Übelkeit. „Ich tue alles, was ihr wollt!“, haucht er schließlich.
„Lass uns verschwinden“,
sagst du und steckst
den Knoblauch weg.
„Bevor Vampir-Mama und
Vampir-Papa kommen und
uns die Hölle heißmachen,
weil wir ihren kleinen Liebling ärgern.“
Ihr hastet durch das Schloss zum Ausgang, reißt die Tür auf, springt die Stufen hinab und lauft hinunter zur Pforte. Als die Pforte zuschlägt, hört ihr ein schauriges Quietschen. Ab dieser Nacht stört euch kein Vampir mehr.
Ende
„Untersteh dich!“, schreist du ihn an. Mit einem Satz springst du dazwischen und ziehst den Knoblauch aus der Hosentasche und hältst ihn dem Vampir unter die Nase.
„Bääääh! Verfluchtes Ohrenschmalz mit Hustengrütze“, ruft der kleine Vampir. Dann fliegt er zu einem Fenster, setzt sich auf den Sims und verbirgt seinen Kopf zwischen den Armen.
Er tut dir leid. Vampire können
ja nichts für ihre Gewohnheiten.
„Wir kommen morgen Abend wieder“,
schlägst du ihm deshalb vor,
„und bringen dir ganz viel
Schokolade mit.“
„Juhu!“ Der kleine Vampir stößt einen spitzen Schrei aus, fliegt los und landet mit einer geschickten Drehung vor deinen Füßen.
„Aber dafür tust du uns auch einen Gefallen“, fährst du fort.
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„Was denn?“, fragt das Vampirchen.
„Du lässt die Stechmücken nicht mehr auf die Urlauber los“, sagst du mit fester Stimme. „Und du klaust keine Blutwurst mehr von den Tellern.“
„Wenn’s weiter nichts ist“, antwortet der kleine Vampir gelassen. „Kürbiskern und Schleimblutschnecke, ich schwör’s beim Namen meiner Lieblingszecke.“
Dann spuckt er dreimal kurz in die Luft.
„Vampirschloss und Fliegenbein, so soll es sein“, dichtest du und hältst den Zeige- und Mittelfinger hoch.
Von nun an trefft ihr euch
in jeder Vollmondnacht.
Der kleine Vampir
isst Schokolade,
bis ihm schlecht wird.
Währenddessen spielt ihr
Kakerlaken-Rennen oder
Mottenfangen.
Bald vergisst der kleine Vampir,
die Urlauber zu ärgern.
Ende
cbj ist der Kinder- und Jugendbuchverlag
in der Verlagsgruppe Random House
Gesetzt nach den Regeln der Rechtschreibreform
1. Auflage 2012
© 2012 cbj, München
Alle Rechte vorbehalten
„Erst-ich-ein-Stück“-Konzept: Patricia Schröder
Umschlagbild und Innenillustrationen: Mechthild Weiling-Bäcker Illustration Serienlogo: Ute Krause
Umschlagkonzeption und Innenlayout: Anette Beckmann, Berlin hf • Herstellung hag/TK
Satz: dtp im Verlag, CF
Reproduktion: Lorenz&Zeller, Inning
eISBN 978-3-641-08561-2
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