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Erst ich ein Stueck, dann du - Linus und der Drachen-Wettkampf

Erst ich ein Stueck, dann du - Linus und der Drachen-Wettkampf

Titel: Erst ich ein Stueck, dann du - Linus und der Drachen-Wettkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schroeder
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ihn, stimmt’s?“,
sagte eine zarte Stimme.
Fumo riss die Augen wieder auf.
Vor ihm stand Fluxa.
Sie sah ihn treuherzig an.
     
    „Ich hätte auch gerne einen echten Menschenfreund“, flüsterte sie. „Am liebsten einen mit Zöpfen.“
    „Vergiss es“, brummte Fumo. „Menschenfreunde sind allesamt Verräter.“
    Fluxa schüttelte den Kopf. „Linus nicht“, erwiderte sie. „Wenn Fauchur ihm nicht so eine Angst eingejagt hätte, wäre das alles nicht passiert“, erklärte sie eifrig. „Dann hätte Linus bestimmt gar nichts von den Wettkämpfen gesagt und Fauchur wäre nicht auf die
blöde Idee gekommen, sich diese bescheuerten Aufgaben auszudenken.“
    „Moment mal …“ Es hatte eine Weile gedauert, bis Fumo kapierte, was Fluxas Worte bedeuteten, und jetzt wollte er es ganz genau wissen. „Du sagst, Fauchur hat Linus Angst gemacht? Was hat er denn getan?“
    „Er hat ihm Flammen vor die Füße gespien“, erzählte Fluxa. „Glaub mir, Linus kann gar nichts dafür. Es ist Fauchur, auf den du wütend sein musst.“
     
    Fumo schüttelte den Kopf.
Mit einem Satz war er auf den Pranken.
Zum Wütendsein hatte er jetzt keine Zeit.
Das konnte er später immer noch.
     
    So schnell ihn seine breiten Pranken trugen, eilte er auf den Abhang zu, unter dem sich die Geröllrutsche befand, und spähte ins Tal hinunter. Umgeben von einem Kranz aus hellbraunem Schilfgrün lag der See im Sonnenschein, einen gelben Graskopf, der zu einem kleinen Menschenjungen gehörte, konnte Fumo allerdings nicht entdecken. – Natürlich nicht! Warum sollte Linus auch zum See gekommen sein? So
wie Fumo gestern mit ihm umgesprungen war, hatte er nicht den geringsten Grund dazu.
    Fumo seufzte tief. Bestimmt würde er Linus niemals mehr wiedersehen. Es sei denn, er ging ins Menschendorf hinunter. Aber das war nicht ungefährlich. Denn möglicherweise hatte Linus seinen Eltern erzählt, dass Fumo ihn schlecht behandelt hatte. Die Dorfbewohner waren sicher sehr zornig auf ihn und würden wahrscheinlich sofort mit ihren Mistgabeln auf ihn losgehen, sobald er bei ihnen auftauchte.
     
     
    Es hilft nichts, dachte Fumo.
Ich muss Linus vergessen.
Am besten war es wohl,
wenn er sich in seiner Erdkuhle verkroch
und nie mehr zum Vorschein kam.
     
    Fumo wollte sich gerade umwenden und zur Höhle zurückstapfen, da drang von tief unter ihm aus den Felsen eine helle Stimme an sein Ohr.
    „Kommt sofort zurück!“, rief sie. „Das dürft ihr nicht!“ Fumo erstarrte. Diese Stimme hätte er unter tausenden wiedererkannt. Sie gehörte Linus. Aber mit wem
hatte er gesprochen? Und wo genau war er? Doch hoffentlich nicht in der Felsspalte! Dort würde er mit seinen kleinen krallenlosen Händen nämlich niemals richtig Halt finden.
    Fumo wurde ganz flau vor Angst. Blitzschnell rannte er zur Spalte hinüber. Mit klopfendem Herzen beugte er sich darüber und schaute hinein.
     
    Fumo stockte der Atem.
In der Spalte hing tatsächlich jemand.
Aber es war nicht Linus.
Es waren zwei andere Kinder.
Sie hatten dunkles Menschengras
auf dem Kopf und eines von ihnen
trug ein Drachenei in seinem Arm.
     
    „Fumo! Fumo! Hilfe!“, erschallte Linus’ Stimme, ehe Fumo die beiden Kinder in der Felsspalte ansprechen konnte. „Fumo, bitte! Ich kann nicht mehr! So hilf mir doch!“

    „Haltet euch bloß gut fest“, murmelte Fumo, während er weitereilte. „Ich bin gleich wieder da. Ich muss bloß
    schnell nachschauen, was mit Linus ist.“ Er erreichte die Stelle, von der aus ein dritter, sehr geheimer, etwas weniger steiler, aber auch nicht ganz ungefährlicher Weg vom Plateau aus zum Felsvorsprung hinunterführte. Normalerweise nutzten ihn nur die Drachenmütter, um die Eier sicher in den Brutofen hinunterzubringen.
    „Linus, halte aus!“, rief Fumo.
„Ich komme ja schon.“
Er umrundete einen dicken Felsbrocken
und richtete seinen Blick
wieder nach unten.
     
    Linus hatte die Hälfte des Weges bereits hinter sich gebracht und stand nun in einer Steinnische auf einem winzigen Vorsprung, auf dem gerade mal seine Füße nebeneinander Platz fanden. Mit der einen Hand stützte er sich an der Felswand ab und mit der anderen tastete er nach etwas, an dem er sich festhalten und weiter heraufziehen konnte. Unmittelbar vor ihm ging es mehrere Drachenlängen in
die Tiefe. Fumo mochte sich gar nicht ausmalen, was passierte, wenn Linus das Gleichgewicht verlor.
    „Bleib ganz ruhig“, presste er hervor. „Ich hole meinen Vater.“
     
     
    Linus legte seinen Kopf in

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