Erst ich ein Stück, dann du - Timmi und der Tig
ist mit ihm?“, fragte er und deutete auf den Tiger, der die beiden Schatzdiebe aufmerksam in Schach hielt. „Warum tut er uns nichts?“
Die Antwort auf diese Frage bekam er allerdings erst, nachdem sie den Höhlengang passiert hatten und an seinem Ende auf Alok und drei weitere junge Männer stießen. Einer von ihnen trug ein Gewehr. Außerdem hatten sie einen weiteren Strick dabei, mit dem sie nun auch den Breitnasigen fesseln konnten.
„Das ist Shan“, sagte Alok und tätschelte der Raubkatze den Kopf. „Schon unsere Urahnen haben Tiger als Wächter abgerichtet. Sie leben im Umkreis des Höhlentempels, sind sehr verspielt und würden einem Menschen niemals etwas zuleide tun. Sie sollen ihnen nur Angst einjagen und auf diese Weise verhindern, dass ein Dieb in die Höhle eindringt. Leider gelingt das nicht immer.“
„Wie recht du hast“, brummte Timmis Vater. „Mir ist jedenfalls keiner begegnet, und als ich den Höhlengang betrat, waren diese beiden Diebe schon da. Sie haben mich aus dem Hinterhalt angefallen.“ Er richtete den Blick auf seinen Sohn. „Wenn Timmi und Shan nicht gewesen wären, wäre ihnen der Schatz womöglich tatsächlich in die Hände gefallen.“
Timmi grinste. Er war mächtig stolz auf sich, und erleichtert war er auch, weil Papa es ihm offenbar nicht übel nahm, dass er ihm in den Dschungel gefolgt war.
„Und jetzt heraus mit der Sprache!“,
rief Tom.
„Wer ist euer Auftraggeber?“
Die beiden Männer pressten ihre Lippen
fest aufeinander.
„Wenn ihr nicht redet, wird Shan euch ein dickes Loch in den Hintern beißen“, drohte Alok. „Ich brauche ihm das nur zu befehlen und schon ist er ganz und gar nicht mehr friedlich.“
Zur Bekräftigung bleckte Shan die Zähne und knurrte gefährlich.
„Oh nein, oh nein! Bitte tu uns nichts“, rief der Breitnasige voller Angst. „Wir haben im Auftrag von Dilip Abha gehandelt.“
„Dachte ich es mir doch!“, presste Tom Jonnsen hervor. „Und jetzt Abmarsch zum Polizeirevier.“
Er und Alok trieben die beiden Männer vor sich her durch den Dschungel. Aloks Freunde und Timmi auf Shans Rücken folgten ihnen.
Schon bald kam die große Elefantenstatue in Sicht, und es war an der Zeit, sich zu verabschieden.
Timmi kraulte dem Tiger das Fell.
Shan leckte Timmi zärtlich
über die Ohren.
Die Diebe wurden in einen großen Jeep verfrachtet, den Aloks Freunde hergefahren hatten. Timmi und sein Vater stiegen in Aloks Wagen. Er würde sie direkt ins Hotel fahren.
„Und morgen fliegen wir nach Puttalam“, sagte Papa selig. „Ich freue mich so sehr auf unseren Urlaub.“
Er presste den Finger an seine Lippen.
„Aber kein Sterbenswörtchen
zu deiner Mutter.
Ist das klar?“
Timmi nickte.
Von ihrem großen Abenteuer würde er Mama ganz bestimmt nichts erzählen. Das würde für immer sein Geheimnis bleiben – vor allem, dass er auf einem echten Tiger geritten war!
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in der Verlagsgruppe Random House
Gesetzt nach den Regeln der Rechtschreibreform
1. Auflage 2011
© 2011 cbj, München
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Buchidee und Konzept: Patricia Schröder
Innenillustrationen: Heribert Schulmeyer
Illustration Serienlogo: Ute Krause
cl · Herstellung RF
Satz: dtp im Verlag, CF
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eISBN 978-3-641-04188-5
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