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Erst ich ein Stück, dann du - Timmi und der Tig

Erst ich ein Stück, dann du - Timmi und der Tig

Titel: Erst ich ein Stück, dann du - Timmi und der Tig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Schröder
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Unauffällig glitt er unter der Oberfläche des Sees entlang auf den Tempel zu. Der Breitnasige riss gerade die Kette vom Amulett ab und warf sie in den See.
    „Stopp!“, brüllte Timmi mit lauter, tiefer Stimme.
    Der Breitnasige zuckte zusammen. Er fuhr herum und sah Timmi mit großen erschrockenen Augen an. Doch als ihm klar wurde, mit wem er es zu tun hatte, fing er an zu lachen. Er bog sich vor und zurück und hielt sich den Bauch vor Vergnügen. „Sieh dir das an“, johlte er seinem Kumpel zu. „Der Knirps da will uns daran hindern, den Schatz des Tigertempels zu heben. Hahaha!“
    „Hohoho!“, stimmte der Kurzhaarige in das Gelächter des anderen ein. „Der will wohl in die Fußstapfen seines Vater treten, wie? Dabei ist uns nicht einmal der große Tom Jonnsen gewachsen. Hohoho!“
    Da kräuselte sich der See und ein Schatten durchbrach die Oberfläche.

    Es war der Tiger.
Laut brüllend stürzte er sich auf den Mann
mit der breiten Nase
und riss ihn von der Treppe
ins Wasser hinunter.

    Zur gleichen Zeit erhob sich Timmis Vater aus dem See. Hinterrücks trat er auf den Kurzhaarigen zu, warf ihm einen Strick um die Brust und zog ihn an sich. „Papa!“, rief Timmi „Papa! Papa!“
    Er hüpfte vor Freude auf und ab.
    Der Tiger hatte den Breitnasigen an seiner Jacke gepackt und zerrte ihn ans Ufer, wo er auf dem Rücken liegen blieb. Der Tiger setzte ihm seine mächtige Pranke auf die Brust und fauchte.

    „Hilfe!“, schrie der Breitnasige. „Hilfe! Der Tiger will mich zerfleischen.“

    Das Amulett hatte er noch in der Hand.
Er hielt es fest umklammert.
Der Tiger senkte den Kopf
und drückte seine Nase
gegen die des Mannes.
„Schnapp dir das Amulett!“, rief Tom.
Timmi zögerte keinen Moment.

    Mutig trat er auf den Mann zu und versuchte, ihm das Amulett aus der Hand zu nehmen, doch der packte das Schmuckstück nur umso fester. Da öffnete der Tiger sein Maul und knabberte mit seinen riesigen Zähnen an der breiten Nase des Mannes herum.

    „Nein! Bitte nicht!“, jaulte der Mann.
„Bitte, bitte, friss mich nicht.“
Der Tiger knurrte leise.
Da öffnete der Breitnasige seine Hand.
Sofort ergriff Timmi das Amulett.
„Wirf es herüber!“, rief Papa.

    Oje, oje, hoffentlich war die Entfernung nicht zu groß! Das Amulett durfte auf keinen Fall im Höhlensee landen. Timmi holte weit aus und schleuderte das Schmuckstück auf seinen Vater zu. Blitzschnell hob Papa seine Hand und fischte es aus der Luft, als ob es gar nichts wäre. Dann steckte er es in die rautenförmige Ausbuchtung auf der Brust der Tigerstatue.
    Timmi hielt den Atem an. Wie gebannt starrte er auf die Tempeltür, die sich nun langsam zu öffnen begann. Doch im nächsten Moment holte sein Vater weit aus und schlug mit dem Handballen gegen das Amulett. Augenblicklich schlug die Tür wieder zu. Und dann geschah etwas ganz und gar Unglaubliches: Unter lautem Ächzen und Dröhnen sank der Tempel in den See zurück und hinterließ nichts weiter als ein leichtes Kräuseln auf der Wasseroberfläche. Tom Jonnsen
stieß sich von der Treppe ab, glitt ins Wasser und zog den Kurzhaarigen auf dem Rücken schwimmend hinter sich her zum Ufer. Dort drehte er ihn auf den Bauch und fesselte ihm die Hände auf dem Rücken. Anschließend befahl er den beiden Männern aufzustehen.
    „A-aber d-der – Ti-Tiger“, stammelte der Breitnasige, der sich noch immer Auge in Auge mit der Raubkatze befand.
    „Och, der wird sicher so freundlich sein und sein Pfötchen von deiner Brust nehmen“, meinte Tom und zwinkerte seinem Sohn zu.

    Der Tiger fauchte
und zog seine Pranke zurück.
Langsam stand der Breitnasige auf.
„Und nun los!“, knurrte Tom. „Raus hier!
Und keine falsche Bewegung“,
ermahnte er die Männer.
„Sonst hetze ich den Tiger auf euch.“
„Was geschieht jetzt mit dem Schatz?“,
wollte Timmi wissen.

    „Das Amulett hat den Mechanismus des Metallrings außer Kraft gesetzt“, erklärte ihm sein Vater. „Der Tempel kann sich nicht mehr erheben und deshalb bleibt der Schatz nun für alle Zeiten auf dem Grund des Höhlensees. Die Götter werden uns hoffentlich dankbar sein und Alok, Gopal und alle anderen Nachfahren der Weddas unter ihren Schutz stellen.“
    „Woher wusstest du denn, dass du auf das Amulett schlagen musst?“, bohrte Timmi.
    „Auch das habe ich vor langer Zeit gelesen“, erwiderte Papa. „Viele Völker haben ihre Schätze auf eine solche oder ähnliche Weise vor Dieben geschützt.“
    Timmi nickte zufrieden. „Und was

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