Erst ich ein Stück, dann du - Timmi und der Tig
treffen?“, fragte Timmi.
„Jetzt frag nicht so viel“, wies sein Vater ihn zurecht. Er beugte sich hinter die Rückbank und holte eine Decke und zwei Messer hervor.
Timmi wich zurück.
„Willst du jemanden erstechen?“,
fragte er entsetzt.
Papa grinste.
„Nur wenn es sein muss“, brummte er.
„Mister Jonnsen macht bloß Spaß“,
sagte Alok schnell.
Tom steckte eines der Messer in seinen Gürtel, das andere reichte er Alok, der es widerstrebend entgegennahm. Die Decke, die braun und kratzig war, klemmte Timmis Vater sich unter den Arm. Dann stapften sie los. Alok lief voraus, Timmi folgte und Tom bildete das Schlusslicht. Zwischen all dem Wildwuchs war der schmale Pfad kaum zu erkennen. Langsam schlugen sie sich durch den Busch und achteten sorgsam darauf, dass sie das Umland und die Teeplantagen nicht aus den Augen verloren.
Plötzlich fiel ein großer Schatten über sie.
Alok stoppte.
Timmi richtete seinen Blick nach oben.
Und da war er –
der riesige Elefantengott!
Im Dschungel
Timmi sah die Steinstatue mit dem mächtigen Kopf und dem gigantischen Rüssel. Dann wurde es plötzlich dunkel um ihn herum – und sehr kratzig. Papa musste ihm die Decke übergeworfen haben.
Timmi unterdrückte einen Aufschrei. Blitzschnell ging er in die Hocke, legte sich auf den Boden und machte sich so flach wie möglich. Die Decke roch nach Tier, und plötzlich spürte Timmi eine Hand, die nach ihm tastete. Er betete, dass sie seinem Vater gehörte.
Dann hörte Timmi Schritte
und kurz darauf einen dumpfen Schlag.
Jemand stöhnte.
Ein Rascheln ertönte
und Leute rannten davon.
„Gopal?“, hörte Timmi Alok rufen.
Langsam zog er die Decke
von seinem Gesicht herunter.
Papa hockte direkt neben ihm. Er hielt sich hinter dem großen Blatt eines Farns versteckt. Alok klammerte sich an Toms Weste fest und zitterte am ganzen Körper.
„Was ist passiert?“, wisperte Timmi. Zögernd richtete er sich auf, doch sein Vater drückte ihn sofort auf den Boden zurück. „Ihr wartet hier“, zischte er. „Ich werde jetzt nachsehen, ob Gopal verletzt ist.“
Ehe Timmi weitere Fragen stellen konnte, hatte Tom sein Versteck bereits verlassen. Tief geduckt schlich er auf den Elefantengott zu.
„Es war ein Fehler, Mister Timmi“, jammerte Alok. „Ein furchtbarer Fehler. Gopal und ich, wir hätten es Mister Jonnsen überlassen sollen. Jetzt ist alles verloren. “
„Was ist verloren?“, fragte Timmi. „Der Schatz?“ Alok nickte. Seine dunklen Augen glänzten feucht. „Aber Gopal hat doch bestimmt nicht verraten, wo er ist“, versuchte Timmi ihn zu beruhigen.
„Es gibt eine alte Geschichte, die besagt, dass der Schatz des vergessenen Tempels von Tigern bewacht wird“, erzählte Alok stockend und deutete einen Hang hinauf. „Und dort oben im Bergwald leben besonders viele Tiger. Dilip und seine Männer können sich bestimmt denken, dass der Schatz dort verborgen ist.“
„Aber vielleicht weiß Dilip ja gar nichts von der Geschichte“, meinte Timmi hoffnungsvoll, doch Alok schüttelte traurig den Kopf. „Alle Leute auf Sri Lanka kennen sie.“
„Und die meisten halten sie für ein Märchen“, sagte Tom, der in diesem Moment hinter der Statue hervortrat. Er stützte den jungen Mann, der ihnen das Amulett gestohlen hatte. Er blutete aus einer kleinen Wunde an der Stirn und humpelte.
„Gopal!“, rief Alok.
Er stürzte auf seinen Freund zu.
„Es tut mir so leid.“
„Es waren zwei“, erzählte Gopal
und rang nach Atem.
„Sie haben mich niedergeschlagen
und das Amulett mitgenommen.“
„Ich wette, das waren Dilips Männer“, schnaubte Tom. „Und wenn Dilip die Geschichte auch für ein Märchen hält?“, überlegte Timmi.
Sein Vater schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht. Dilip wird bereits Nachforschungen angestellt haben.
Bestimmt hat er einem Angestellten des archäologischen Instituts Geld gegeben und sich auf diese Weise Zugang zur Bibliothek mit all ihren alten Büchern und Schriften verschafft. Vielleicht hat er auch Billie überredet, für ihn etwas herauszufinden.“
„Dann weiß er also, wie er an den Schatz herankommt? “, fragte Timmi.
Sein Vater nickte. „Das befürchte ich zumindest. Aber ich werde versuchen, es zu verhindern“, brummte er entschlossen.
„Alok bringt Gopal in die Klinik“,
sagte Tom.
„Und ich suche den Tigertempel.“
Timmi sah ihn mit fiebrigen Augen an.
„Ich komme mit dir!“, rief er.
„Nein“, erwiderte sein Vater.
„Das ist viel zu
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