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Erst ich ein Stueck, dann du

Titel: Erst ich ein Stueck, dann du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schroeder
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richtig unheimlich.
     
     
    Max schauderte.J
Und plötzlich war er sich ganz sicher.
Dieses Haus musste ein Spukhaus sein.

    Bestimmt verwandelte es alles, was in ihm war, in irgendetwas Unheimliches, Gruseliges. Eigentlich seltsam, dass ihm an Mama bisher noch gar nichts aufgefallen war. Wie es aussah, musste sie nämlich schon öfter hier gewesen sein. Georg, Philipp und sie schienen sich jedenfalls ziemlich gut zu kennen.
    Bestimmt war es besser, wenn Max sich nicht von Philipp herumführen ließ. Womöglich betrat er genau den falschen Raum und - Wisch-Zack-Bums - ehe er sich versah, war er bereits verhext.
    Panik stieg in Max auf und plötzlich wusste er: Er musste so schnell wie möglich von hier weg. Notfalls würde er doch zu Fuß zum Bahnhof laufen.
    „Was ist denn jetzt?“, fragte Philipp. „Komm doch endlich!“
    Er stand in der Tür und winkte Max lockend zu sich heran.
     
     
    Max schluckte.
Er rutschte vom Barhocker
und zwängte sich an Philipp vorbei.
„Ich guck mal, wo Mara bleibt“, sagte er.
Er versuchte, harmlos auszusehen.

    Hastig huschte Max durch die Eingangshalle. Er drückte die Eisenklinke herunter und trat auf die Treppe hinaus. Mara war verschwunden! „Mama!“, brüllte Max. „Mamaaa!“
    Augenblicklich ertönten schnelle klackernde Schritte auf dem Kopfsteinpflasterboden.
    „Um Himmels willen, was ist passiert?“, rief Frau Hasloff. Sie umfasste Max’ Schultern und drückte ihn an sich. „Hast du dir wehgetan?“
    „N-nein“, stammelte Max. „Mara ist weg.“
    „Ach so.“Seine Mutter atmete auf und machte eine ausschweifende Geste über das Grundstück. „Sie wird sich ein bisschen umsehen“, meinte sie lachend. „Du kennst sie doch. Sie will immer recht haben und sie kann schlecht zugeben, dass ihr etwas gefällt, wenn sie sich vorgenommen hat, es nicht zu mögen.“
    Max nickte. Wahrscheinlich lag Mama damit genau richtig. Und trotzdem: Es war merkwürdig, dass sie plötzlich so etwas über Mara sagte. Das hatte sie bisher noch nie getan. Max fragte sich, was sie wohl über ihn erzählte. Womöglich hatten Georg und Philipp bereits alles über ihn und seine Schwester erfahren. Und Mara und er, sie wussten nichts. Absolut nichts.

    „Philipp ist blöd“, brummte Max.
Er musste das einfach sagen.
„Aber du kennst ihn doch gar nicht“,
erwiderte seine Mutter.
„Er hat komische Augen“, sagte Max.
„Damit durchbohrt er alles.“
„Mit seinen Augen?“
Frau Hasloff lachte.
„Mit seinem Blick vielleicht.
Philipp ist nämlich ein kluger Junge.“
„Ein Klugscheißer“, sagte Mara,
die gerade um die Ecke spaziert kam.
     
     
    „Wo bist du gewesen?“, stieß Max hervor.
    Mara sah ihn erstaunt an. Dann grinste sie, stützte eine Hand in ihre Taille und wiegte sich frech in den Hüften. „Hast du mich etwa vermihisst?“
    „Nein“, sagte Max schnell. „Äh … ja … Ich hab schon gedacht …“
    „… mich hat der Erdboden verschluckt, was?“, fragte Mara keck.
    „Oder das Haus“, hauchte Max.

    „Das Haus verschluckt niemanden“, sagte Frau Hasloff. „Und Philipp ist nun wirklich keiner, der immer alles besser wissen will.“
    „Ist er wohl!“, rief Mara. „Und komisch aussehen tut er auch.“
    „Findest du?“Ihre Mutter schüttelte den Kopf. „Bloß, weil ihr rotbraune Haare und grüne Augen habt und er nicht?“
    Max presste die Lippen aufeinander. „Genau“, zischte er. „Philipp ist viel zu schwarz.“
    „Ts!“Wieder schüttelte Frau Hasloff den Kopf. „Na, dann lasst uns mal schnell reingehen und Pizza essen. Sonst ist die womöglich auch gleich schwarz.“
     
     
    Max und Mara sahen sich an.
„Jetzt kommt schon“,
forderte ihre Mutter sie auf
und ging ins Haus.
„Hast du Hunger?“,
fragte Mara ihren Bruder leise.
Max nickte. „Und du?“, wollte er wissen.
Mara zuckte mit den Schultern.

    „Wir essen hier trotzdem nichts“, entschied sie.
    „Nachher ist da noch was drin, in der Pizza.“
    „Was denn?“, fragte Max erschrocken. „Doch kein Gift?“
    „Irgendwas Fieses jedenfalls“, sagte Mara. „Etwas, wovon wir anders werden.“
     
     
    „Vielleicht kriegen wir schwarze Augen“,
raunte Max.
„Und verwandeln uns in Klugscheißer“,
sagte Mara.

Ein böser Streit
    Die Pizza, die Georg mit einem großen flachen Holzschieber aus dem Steinofen im hinteren Teil des Gartens zog, duftete köstlich. Frau Hasloff, Philipp, Max und Mara hatten inzwischen im Schatten einer großen Eiche Platz genommen.
    Der Tisch war

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