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Erst ich ein Stueck, dann du

Titel: Erst ich ein Stueck, dann du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schroeder
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sanft in ihre schmerzende Handfläche.
    Maras Gesicht lief knallrot an. Innerhalb weniger Sekunden leuchtete es wie eine überreife Tomate.
    „Ich glaube, das mit den Vampiren und dem Eltern-Erschrecken, können wir vergessen“, stöhnte Max.
    „Stattdessen spielen wir lieber Gemüsegarten. Ihr seid die Tomaten und leuchtet euch an. Und ich bin die Möhre und stecke meinen Kopf in den Sand.“

    „Unsinn“, sagte Philipp verlegen. „Das kriegen wir schon hin. Kommt mit.“
     
     
    Max und Mara schlichen hinter ihm her.
Philipp öffnete die Badezimmertür.
Über dem Waschbecken
hing ein großer Spiegel.
Philipp zog eine Schublade auf
und reichte ihnen braune Schminke.
Eifrig begannen sie, sich anzumalen.

    Max und Mara schmierten einander die braune Schminke ins Gesicht. Mund und Nase färbten sie schwarz und um die Augen zogen sie einen roten Rand, damit ihre grünen Augen noch mehr leuchteten und sie richtig schön blutrünstig aussahen. Philipp malte sein Gesicht weiß an. Anschließend zog auch er den schwarzen Stift über seine Lippen.
    „Cool“, sagte Mara. „Jetzt siehst du schon viel, viel besser aus.“
    Philipp knuffte sie in den Bauch. Mara kicherte und knuffte ihn zurück.
    „Mann!“, stöhnte Max. „Seid ihr blöd oder was?“
    „Nee!“, riefen Mara und Philipp wie aus einem Munde. „Wir sind gefräßig!“
    Mit weit aufgerissenen Mündern und Krallenfingern gingen sie auf Max los. Der fackelte nicht lange und griff sich die Tube mit der klebrigen dunkelroten Blutschminke. „Dafür seht ihr aber noch viel zu harmlos aus“, rief er und drückte eine blutrote Farbwurst an Philipps Zähnen aus.

    „Gruaaah!“, grölte der und tat so, als ob er etwas zerfleischen würde. Blutfarbe quoll ihm aus dem Mund und lief in Rinnsalen über sein Kinn.
     
     
    „He!“, rief Mara. „Was soll das?
Ich bin der Werwolf.
Du darfst niemanden zerfleischen.
Du darfst das Blut nur aussaugen.“
„Jetzt streitet doch nicht!“,
rief Max.
„Wieso denn nicht?“, meinte Mara.
Sie knuffte Philipp noch einmal
in den Bauch.
„Was echte Geschwister sind -
die müssen sich doch streiten!
Oder etwa nicht?“
„Klar“, sagte Philipp.

     
    Er grinste Mara an und zwinkerte Max zu. Dann zupfte er etwas Watte aus einer Tüte und tupfte sich dunkle Schatten unter die Augen. „So“, sagte Philipp. „Und ihr braucht jetzt noch einen richtigen Werwolfpelz. “
    Er öffnete den Badezimmerschrank und nahm eine Flasche Haarlack heraus. Max und Mara mussten sich nach vorn beugen und Philipp nebelte sie ordentlich ein. Als sie sich wieder aufrichteten, standen ihre Haare kreuz und quer in alle Himmelsrichtungen ab. „Puah!“, hustete Max. „Das stinkt ja mördermäßig.“„Dafür seht ihr jetzt richtig gefährlich aus“, meinte Philipp.
    „Wir sehen nicht nur so aus“, grollte Mara. „Wir sind gefährlich.“

    Sie machte einen Buckel, drückte sich an den beiden Jungen vorbei in den Treppenflur und schlich auf die geschlossene Tür von Georgs Schlafzimmer zu.
     
     
    Max und Philipp folgten ihr lautlos.
Mara hielt den Atem an
und drückte die Klinke runter.
Die Tür quietschte leise.
Ein fahler Lichtstrahl fiel
auf zwei blasse schlafende Gesichter.
„Uaah!“, brüllten Mara, Max und Philipp.
     
     
    Mit wild verzerrten Monsterfratzen sprangen sie auf das Matratzenlager. Die Kissen und Decken wogten auf und ab. Georg und Sabine schreckten hoch. Mit großen entsetzten Augen starrten sie die drei Ungeheuer an.
    „Ein Vampir!“, kreischte Frau Hasloff. „Er will mich beißen!“
    Philipps Vater war mit einem Satz auf den Beinen. Er schnappte sich eine Decke und warf sie über Philipp, Mara und Max. „Ich hab sie!“, triumphierte er. „Ich hab die Monster gefangen.“

    „Ihr seid doch selber Monster!“, ertönte Maras Stimme dumpf unter der Bettdecke hervor. „Echte Monstereltern. “
    „Ja, wenn das so ist“, meinte ihre Mutter lachend.
    „Dann sind wir jetzt wohl eine richtige Monsterfamilie. “
    Max wühlte sich aus der Decke heraus und fiel ihr um den Hals. „Ja, das sind wir!“, jubelte er.
    Philipps und Maras Gesichter kamen ebenfalls zum Vorschein. „Morgen sehe ich mir deine Kaninchen mal etwas genauer an“, sagte Mara.
    „Und nach dem Frühstück machen wir eine Monstertour durch den Mitteldorfer Dschungel“, verkündete Georg.

    Max lächelte selig.
Er freute sich wahnsinnig
auf den kommenden Tag.
Und er freute sich
auf das nächste Wochenende mit Papa.
Er hatte ihm nämlich
eine

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