Erst zur Party dann ins Bett
kannte er sich auf diesem Gebiet nicht aus.
Er streckte sich neben ihr aus und zog sie in seine Arme, so dass ihr Kopf auf seinem Herzen ruhte. Sie gab ihm das Gefühl, größer und stärker zu sein, als er war. Für sie würde er kämpfen. Für sie wollte er besser sein, als er es war, und das machte ihm Angst.
„Wovor hast du Angst?” fragte er.
Sie schluckte und wandte ihren Blick ab. „Ich möchte nicht darüber reden.”
„Sag es mir”, bat er und drehte ein wenig ihren Kopf, so dass sie ihn ansehen musste.
Versonnen strich sie mit den Fingern über seine Brust. Er spürte, dass sie nicht beabsichtigte, ihn zu erregen, sondern ihn abzulenken, aber sein Körper kannte den Unterschied nicht, und ein beinahe schmerzhaftes Ziehen ging durch seine Lenden. Zu bald, dachte er. Er hätte sie nicht schon wieder begehren sollen.
„Versprich mir, nicht zu lachen.”
„Versprochen”, sagte er. Was hatte er getan, um sie auf die Idee zu bringen, er würde alles bespötteln, was sie ihm anvertraute? Und da erkannte er, dass er nicht einfach nur besser sein konnte als vorher. Er musste besser sein. Oder es würde damit enden, dass er Corrine auf eine Art und Weise verletzte, wie es überhaupt nicht seine Absicht war.
„Ich bin mir nicht sicher, wie du in meine Welt passt.”
„Ich finde, ich passe sehr gut hierher”, sagte er und zog sie noch fester in die Arme.
„Ich habe kaum ein Privatleben. Die Arbeit steht für mich an oberster Stelle, und ich trenne Berufliches strikt von Privatem. Erst seit du in mein Leben getreten bist, haben sich die Gren-zen verwischt.”
„Ich verstehe nicht, Corrine.”
„Du weißt, dass ich eine Waise war. Nun, und so schuf ich mir ein perfektes Bild in meinem Kopf, wie mein Privatleben aussehen sollte. Und das habe ich mir hier geschaffen.
Eine schöne, sichere Welt, von der ich nicht befürchten muss, sie zu verlieren.”
„Was hat das mit mir zu tun?”
„Du passt nicht hierher.”
Ihre Worte kränkten ihn, und er löste sich von ihr.
Aber sie legte ihre Hände um sein Kinn und küsste ihn. Es war ein tiefer, sinnlicher Kuss, der zugleich aber Gefühle in ihm anrührte, deren Existenz er nicht gern zugegeben hätte.
„Ich habe mein Zuhause noch nie mit einer anderen Person geteilt, und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich damit umgehen soll.”
„Ich finde, du hast es ziemlich gut gemacht heute Abend.”
„Nun, ich wollte schon immer mal etwas Neues ausprobieren, aber ich habe keinem Mann genug vertraut, um es zu tun.”
Kent streichelte ihren Arm und spürte, dass seine Anspannung sich verstärkte. „Ich weiß nicht, ob ich in deine Welt passe. Aber ich denke, ich könnte dir einen Platz zum Experimentieren anbieten.”
„Ich rede nicht nur über Sex.”
„Selbstverständlich nicht.”
„Ich meine, Sex gehört natürlich auch dazu, aber er ist nicht das Einzige, was ich von dir will.”
„Was möchtest du denn sonst noch? Deine Eltern finden?” fragte er, weil er verstehen wollte.
„Nein.”
„Warum nicht? Es könnte dir helfen, mit deiner Vergangenheit abzuschließen.” Ihm hatte es ein gewisses Maß an Frieden gegeben, es zu tun. Er besuchte nach wie vor Charles’ Grab an seinem Todestag. Er feierte noch immer den Geburtstag seines Bruders. Aber diesen Teil seiner Vergangenheit abzuschließen war ihm erst gelungen durch die Einsicht, dass der Tod eines Menschen noch lange nicht bedeutete, dass er nie gelebt hatte.
„Sie haben mich in einen Mülleimer geworfen, Kent. Sie wollten nichts mit mir zu tun haben.”
Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, und er zog Corrine noch fester an sich, während er seine Wut auf diese Menschen zu bändigen versuchte, die sie beiseite geschoben hatten, ohne darüber nachzudenken, welche Auswirkungen dies auf ihr Kind haben würde.
Und dann entkleidete er sie, langsam und unendlich zärtlich, und bedeckte sie von Kopf bis Fuß mit sanften Küssen. Sie erwiderte seine Zärtlichkeiten und hielt ihn so fest umfangen, als fürchtete sie, er könne wieder gehen. Er liebkoste Jeden Zentimeter ihres Körpers mit seinen Lippen, und als beide es kaum noch erwarten konnten, miteinander eins zu sein, drang er in sie ein.
Erst als er auf intimste Weise mit ihr vereinigt war und sie auf dem Höhepunkt ihrer Gefühle seinen Namen stöhnte, ließ er seinen eigenen lustvollen Empfindungen freien Lauf.
Und fand Erfüllung bei dieser Frau, die zu verwundbar war für einen Mann, dessen größte Leistung
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