Erst zur Party dann ins Bett
sie.
„Nein.”
„Bist du sicher?” Warum konnte sie es nicht einfach auf sich beruhen lassen? Sie wusste es nicht, aber sie hasste es, ihn so zu sehen. Sie wollte ihn in ihre Arme nehmen und ihn trösten.
Seine Sorgen beschwichtigen und ihm versprechen, alles würde gut, obwohl sie selbst am besten wusste, wie leer solche Versprechungen waren. Kent ließ sie wünschen, sie könnte ihm versprechen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um ihn zu beschützen.
„Corrine”, sagte er.
Eine Warnung, schätzte sie, ihn nicht weiter zu bedrängen. Sie musste etwas tun. Ihre Arme fühlten sich leer an, ohne ihn so zu halten, wie er sie vorhin gehalten hatte, als sie ihm ihr dunkles, hässliches Geheimnis offenbart hatte. Aber sie wusste, dass er eine solche Umarmung nicht begrüßen würde.
„Soll ich dir ein Glas Wasser holen?”
Er nickte. „Gleich geht’s mir wieder besser.”
Sie schlüpfte in ihren Morgenmantel, ging ins Bad und holte ihm das Wasser. Er hatte seine Hose angezogen in der kurzen Zeit, die sie gebraucht hatte, um das Wasser zu holen. Sie fragte sich, ob sein Traum ihn womöglich verwundbarer gemacht hatte.
Natürlich war es so. Sie hatte sich genauso gefühlt, als sie ihn in ihr Schlafzimmer gelassen und ihm gezeigt hatte, dass sie auf ihn gewartet hatte. „Hier ist dein Wasser.”
„Danke”, sagte er und trat ans Fenster, um in die Dunkelheit hinauszustarren. Er hob das Glas an seine Lippen und leerte es in einem einzigen langen Schluck.
„Ich glaube nicht, dass ich heute Nacht noch Schlaf finden werde.”
Sie dachte, es wäre das Beste, über das, was ihn geweckt hatte, zu sprechen, aber es war klar, dass er das nicht wollte. Sie wusste nicht, was sie sonst tun sollte, bis ihr Blick auf die halterlosen Strümpfe fiel, die sie an diesem Abend getragen hatte. Sie wollte nicht, dass er ging. Sie wollte nicht, dass er jetzt allein war, und sie wollte selbst auch nicht allein sein.
„Komm ins Bett zurück, Kent”, sagte sie und streckte bittend ihre Hand aus.
„Du brauchst Schlaf. Ich hätte heute Abend nicht hierher kommen sollen.”
„Doch, es war gut, dass du gekommen bist. Ich behaupte nicht zu wissen, was zwischen uns vorgeht, aber wir brauchen einander. Und jetzt komm her.”
Er zögerte noch.
„Ich brauche dich”, sagte sie.
Er rührte sich noch immer nicht.
„Vorhin habe ich mich von dir beruhigen lassen.”
„Das war etwas anderes.”
„Du meinst, weil ich eine Frau bin?”
Er zuckte mit den Schultern, und da wusste sie, dass sie den Nagel auf den Kopf getroffen hatte, und wartete ganz einfach ab.
„Ich will keine Beruhigung von dir, Corrine.”
„Was willst du dann?”
„Trost.”
Sie verstand. Sie ließ ihren Morgenmantel von den Schultern gleiten und breitete ihre Arme aus.
Kent trat zwei Schritte auf sie zu und hielt dann inne. „Das ist nicht fair dir gegenüber.”
„Lass mich entscheiden, was fair ist.”
Er überwand die Entfernung zwischen ihnen, hob sie auf und setzte sie aufs Bett. Diesmal gab es keine sich langsam aufbauende Verführung. Kent küsste ihre Brüste, und seine Hände glitten geradewegs zu ihrer empfindsamsten Stelle und liebkosten sie, bis ihr Innerstes in Flammen stand.
Er löste die intensivsten Gefühle in ihr aus, aber zum ersten Mal wurde es Corrine bewusst, dass es einen Teil von ihm gab, den er stets unter Kontrolle hielt. Sie zog sein Gesicht zu sich herab und küsste ihn, doch er wich zurück. Und als ihre Blicke sich begegneten, sah sie, wie er mit sich kämpfte.
Er drehte sie auf den Bauch und ließ seine Lippen über ihren Rücken wandern; dann nahm er die Kissen vom Kopfende des Betts und schob sie ihr unter die Hüften. Mit einer einzigen kraftvollen Bewegung drang er in sie ein, seine Hände packten ihre, und er sank auf sie. Er keuchte, und sein heißer Atem streifte ihr Ohr, als er sie auf den Gipfel der Ekstase führte.
Nachdem sie zum Höhepunkt gekommen war, fühlte sie, dass Kents körperliche Erregung nicht nachgelassen hatte. Er löste sich von ihr, drehte sie um und warf die Kissen auf den Boden. Dann senkte er seinen Kopf wieder auf ihre Brust, drang in sie ein und begann sich quälend langsam zu bewegen, bis sie sich ihm aufstöhnend entgegenbog. Und da beschleunigte er seine Bewegungen, bis sie beide von ihren lustvollen Gefühlen überwältigt wurden.
Corrine schloss die Augen und schlang die Arme um ihn, presste ihn ganz fest an sich und dachte, dass sie ihn nie wieder gehen lassen
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