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Erst zur Party dann ins Bett

Erst zur Party dann ins Bett

Titel: Erst zur Party dann ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Garbera
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wollte.

    Kent liebte sein Büro und war froh über die Tatsache, dass „Corporate Spouses” der einzige Ort war, an dem er das Gefühl hatte, alles unter Kontrolle zu haben. Angelica war bere-chenbar, obwohl sie in letzter Zeit ein bisschen empfindlich geworden war durch ihre Schwangerschaft. Aber er kam trotzdem noch sehr gut mit ihr zurecht. Was Kelly, ihre Sekretärin, anging, so konnte man sich stets darauf verlassen, dass sie respektlos war und vorlaut.
    „He, Chef, Corrine ist dran”, sagte Kelly durch die offene Bürotür. Obwohl erst zweiundzwanzig, hielt die Sekretärin das Büro reibungslos im Gang und die Stimmung heiter, selbst wenn sie einen verrückten Tag hatten.
    Kent griff nach dem Hörer. Zwei Wochen waren seit jener Nacht in Corrines Bett vergangen, in der er aus dem Albtraum aufgeschreckt war.
    Er wusste nicht so recht, was er Corrine sagen sollte. Aber da sie in der Firma angerufen hatte, konnte er ihren Anruf nicht einfach ignorieren, so wie er es in den vergangenen zwei Wochen getan hatte.
    „Hallo, Corrine.”
    „Ich weiß, es ist ein bisschen kurzfristig, aber ich brauche die zweite Verabredung aus dem Service-Paket, das ich ersteigert habe, heute Abend”, sagte sie sehr geschäftsmäßig.
    „Das kommt mir aber sehr ungelegen.” Er hatte drei Unterrichtsstunden heute Nachmittag, außerdem hatte er gerade einen der nur drei bei „Corporate Spouses” angestellten Männer gefeuert und musste dringend Ersatz suchen, denn es gab immer mehr leitende weibliche Angestellte, die seriöse Begleiter zu geschäftlichen oder gesellschaftlichen Veranstaltungen brauchten.
    „Tut mir Leid, dass ich dir nicht früher Bescheid geben konnte. Aber Paul hat mir gerade den Cortell-Etat gegeben und erwähnte dieses Dinner. Ich könnte natürlich auch allein hingehen, aber dieser Abend ist wirklich wichtig für meine Karriere.”
    „Ich weiß, wie wichtig deine Karriere ist.”
    „Deine auch”, sagte sie.

    „Um welche Zeit?” fragte er. Er würde sie nicht allein gehen lassen. Und auch wenn er sich seiner eigenen Kontrolle nicht ganz sicher war, wusste er, dass er sie nicht enttäuschen konnte.
    „Um acht im ,Samba Room’. Das ist ganz in der Nähe der U-Bahnstation West.”
    „Ich kenne es, ich war schon einmal da. Soll ich dich abholen?”
    Er mochte die südamerikanische Atmosphäre dieses Restaurants. Und er wusste, dass es auch Corrine gefallen würde. Es war genau die Art von Restaurant, in das er sie hätte einladen sollen. Und das hätte er vermutlich auch getan, wenn sie ihn nicht mitten in der Nacht schweißbedeckt aus einem Albtraum hätte auffahren sehen. Aber sie hatte ihn gesehen, und es spielte keine Rolle, dass er wusste, wo sie am verwundbarsten war. Er musste sich damit abfinden, dass sie seine Schwäche kannte, selbst wenn er nicht wollte, dass jemand wusste, dass er nicht unbesiegbar war. Vor allem nicht Corrine.
    „Hol mich zu Hause ab. Angelica war schon mal mit den Cortells essen, sie kann sie dir beschreiben. Jeff Cortell hat uns gerade seine Yachtbaufirma verkauft. Ich habe Kelly bereits eine E-Mail geschickt mit all den Informationen, die ich darüber habe.”
    „Dann ist ja alles klar”, sagte er.
    „Ich denke ja.”
    Ein ausgedehntes Schweigen folgte. Er wollte etwas sagen, fühlte sich der Aufgabe aber nicht gewachsen. Er wusste nicht, was er sagen sollte, um sie zu beruhigen, ohne dass er zu viel von sich offenbarte. Er hatte allein nicht besser geschlafen als in ihrem Bett vor diesen zwei unendlich langen Wochen.
    „Bist du noch da?” fragte sie.
    „Ja”, antwortete er kurz. Er klickte sein E-Mail-lcon an und öffnete seinen Posteingang. Er brauchte eine Ablenkung. Corrine wollte über ihre Beziehung sprechen, und er war sich immer noch nicht sicher, was in jener Nacht bei ihr geschehen war. War es Corrine, die den Traum zurückgebracht hatte? Er hatte diesen Traum seit fast zehn Jahren nicht mehr gehabt.
    „Ich …”
    Er wartete. Er hätte es ihr erleichtern sollen. Das war es, was ein Gentleman getan hätte.
    Aber er kannte die Wahrheit: Unter seinem kultivierten Äußeren war er ein wahres Scheusal.
    Und deshalb ließ er sie weiterstammeln, obwohl er ihr gern ihre Befangenheit genommen hätte.
    „Ich habe dich vermisst.”
    Ihm war es nicht anders ergangen. Sein Körper sehnte sich mehr nach ihr, als er sich Je nach Alkohol gesehnt hatte. Hin und wieder hatte er sie bei „Tarron” gesehen, wenn er in der Firma war und Unterricht in Umgangsformen

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