Erst zur Party dann ins Bett
ihn noch immer mögen, wenn sie erkannte, dass er nur eine Rolle spielte? Er war sich nicht sicher, ob sie es tun würde. Er hatte schon vor langer Zeit beschlossen, dass er sich sympathischer war, wenn er den guten Sohn spielte.
„Apropos Selbstvertrauen …” Obwohl er selbst Kurse in Umgangsformen gab, wusste er, dass es keinen richtigen Weg gab, sich selbst zum Übernachten einzuladen.
„ja?”
„Würdest du mich hereinlassen, wenn ich vor deiner Tür erschiene?” fragte er.
„Vielleicht.”
Verdammt, Corrine spannte ihn auf die Folter. „Was müsste ich tun, damit du Ja sagst?”
Er hörte sie seufzen, dann wieder das Quietschen ihres Bettes. Falls sie ihn abwies, würde er die Nacht damit verbringen, sich vorzustellen, wie sie sich auf ihrem Bett unter ihm wand und vor Lust stöhnte.
„Du hast mir ein Dessert versprochen.”
„Ja, das sagte ich, nicht wahr?” Es war ihm keine Zeit geblieben, an einer Bäckerei zu halten. Aber er hatte etwas für sie, das genauso befriedigend war wie ein Schokoladendessert.
„Hm”, sagte Corrine.
Sie zog ihn auf. Er mochte das. Und dachte, dass das sein Problem bei Corrine war. Er mochte zu viel an ihr, und das Leben hatte ihn gelehrt, dass Dinge, die er sich am meisten wünschte, ausgerechnet die waren, die er nie behalten konnte. „Du wirst nicht enttäuscht sein, das garantiere ich dir.”
„Ist das eine Geld-zurück-Garantie?” fragte sie mit plötzlich rauer Stimme.
„O ja.” Allein vor ihrem Haus zu sitzen und mit ihr zu telefonieren, erregte ihn. Er wollte dort drinnen sein, bei ihr, und sich von ihr aufziehen lassen, während sie dicht beieinander lagen. Damit die Dinge ihren natürlichen Lauf nehmen konnten, und dann würde er dafür sorgen, dass sie vergaß, ihn aufzuziehen.
„Wo bist du?” fragte sie.
„Ich parke vor deinem Haus.”
„Was, wenn die Antwort nein ist?”
„Dann fahre ich nach Hause und nehme eine kalte Dusche.”
„Wirklich?”
„Wirklich.”
„Dafür möchte ich nicht verantwortlich sein. Warum kommst du nicht herein?”
Kent schaltete das Handy ab und warf es auf den Sitz. Er wollte nicht zu eifrig erscheinen, aber schließlich hatte er gerade sich selbst eingeladen. Er klingelte nicht, da Corrine wusste, dass er draußen war.
Sie machte kein Licht, sondern öffnete nur die Eingangstür und trat zurück. Ein schwaches Licht brannte am Ende des Korridors, und er konnte kaum ihr Gesicht erkennen. Sie trug einen weißen Morgenrock, der ihre schlanke Gestalt umschmeichelte, als sie sich abwandte und voranging. Obwohl es nicht das durchsichtige Nachthemd war, das er sich vorgestellt hatte, fand er sie in dem weißen Seidenmantel sehr sexy. Er zog die Tür hinter sich zu und schloss sie ab. Und dann folgte er ihr.
Ihr Schlafzimmer war groß und hatte einen Sitzbereich auf einer Seite. Im ersten Moment konnte Kent nichts anderes tun, als ihr Bett anzustarren. Es war nicht besonders groß, hatte aber ein schmiedeeisernes Kopfteil, das augenblicklich den Wunsch in ihm weckte, ihre Handgelenke daran festzubinden.
Er sah sich im Zimmer um. Ein kaltes Abendessen stand auf dem Couchtisch in der Sitzecke. Sie war also offensichtlich aufgeblieben, um auf ihn zu warten.
„Und wenn ich nicht gekommen wäre?” fragte er, seiner selbst plötzlich ein wenig unsicher.
„Dann wäre ich enttäuscht gewesen.”
Er kam sich sehr klein vor.
„Komm und iss. Dann können wir reden.”
Er wusste, er hätte sich nicht so behaglich bei ihr fühlen dürfen, aber dieses eine Mal brachte er die Stimme in seinem Kopf zum Schweigen. Nachdem er sein Jackett abgelegt hatte, setzte er sich auf die kleine Couch. Corrine machte es sich neben ihm gemütlich. Seine Anspannung intensivierte sich.
Trotz seines langen Arbeitstags war Kent von einer erstaunlichen Energie erfüllt. Er sprach wenig über seine Arbeit und aß, wie nur ein Mann es konnte. Corrine hatte gedacht, sie habe zu viel für ihn hingestellt, aber es dauerte nicht lange, und er hatte alles verzehrt.
Eine nervöse Erregung brodelte in ihr. Bei Kent fühlte sie sich auf eine gefährliche und aufregende Art lebendig. Das lag zum einen an der Art, wie er sie beobachtete und ihr Bewusstsein für ihn als Mann schärfte, und zum anderen lag es an seiner sexuellen Anziehungskraft.
Sie hatte diese Nacht sehr sorgfältig geplant. Es gab Dinge, die sie schon immer hatte versuchen wollen, aus Mangel an Vertrauen aber nie getan hatte. Mit Kent und ihr war es jedoch anders.
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