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Erstens kommt es anders ... (German Edition)

Erstens kommt es anders ... (German Edition)

Titel: Erstens kommt es anders ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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gab es nur eines, was Stevie blieb: Heulen. Und das tat sie in der nächsten halben Stunde auch gleich mal ausgiebig.
    Irgendwann wollte aber keine weitere Träne kommen.
    Schniefend lag Stevie in seinem Bett, versuchte, nicht an ihn zu denken und scheiterte.
    Was kein Wunder war, weil das verfluchte Bettzeug intensiv nach ihm duftete! Vielleicht sollte sie einfach hinausschleichen und verschwinden, unter die Augen konnte sie ihm jedenfalls nicht mehr treten.
    Das war eine tolle Idee, aber leider in der Praxis nicht verwendbar, denn von ihrem Kleid war nicht viel übrig geblieben und außerdem befand sich das im Bad!
    Je länger Stevie sich in ihren ausweglosen Grübeleien wand, desto ruhiger und besonnener wurde sie. Jeder neue Gedanke klang etwas bedächtiger und vernünftiger. Fast unbemerkt verschwand die Verzweiflung und ihr Mut kehrte zurück. Jene Courage, die ihr in all den Jahren geholfen hatte, sich diesem neuen, so schweren Leben zu stellen. Mit all seinen unbekannten Herausforderungen – einschließlich des lieben, sozialen Idioten.
    * * *
    M ichael stand am Fenster seines Wohnzimmers und starrte hinaus in die dunkle und noch immer recht stürmische Nacht.
    Nein, er grübelte nicht, sondern trank jenseits aller Überlegungen seinen Whisky. Als sich ganz plötzlich warme und äußerst weiche Arme von hinten um ihn legten, er Hände auf seiner nackten Brust spürte und einen Kopf an seinem Rücken, schloss er die Lider ...
    Noch immer hatte er sich kein neues Hemd übergezogen. Warme Lippen berührten sein linkes Schulterblatt.
    »Michael ...?« Nur ein Hauchen, das übrigens seinen Herzschlag akut beschleunigte. Kurz darauf fühlte er eine warme Wange auf seiner Haut. Die Erfahrung hatte ihm gelehrt, am besten zu schweigen. Sagte er etwas, würde es ohnehin das Falsche sein. Wie üblich. Michael bewegte sich auch nicht, erwiderte weder ihre Umarmung noch unternahm er Anstalten, sie zu küssen oder auch nur anzusehen.
    Doch erst nach geraumer Weile erkannte er, dass er wartete.
    Irgendwann verschwand die Wange, wenig später ihre Hände, dann auch die Arme. Und als er sich schließlich doch – nicht ohne Resignation, weil er schon wieder leer ausgegangen war – zu ihr umwandte, musterte sie ihn aufmerksam und nickte endlich langsam. »Es ist zu spät, nicht wahr?«
    Das löste die Anspannung mit einem schwindelerregenden Ruck, denn es war wieder einmal so typisch Stevie. Himmel! Wie konnte man bloß so verkorkst sein? Mit einem befreiten Lachen warf Michael den Kopf zurück, dann stellte er sein Glas auf das Fensterbrett und führte sie hinüber zur Couch.
    Sobald sie nebeneinandersaßen, nahm er ihr Kinn zwischen die Finger und küsste diese grauenhaft verführerischen Lippen. Flüchtig – auch diese Gefahr kannte er hinlänglich.
    »Stevie«, sagte er, nachdem er mit seinem Kuss sichergestellt hatte, dass sie tatsächlich da war und diese Art der Behandlung auch zuließ, er also nicht der nächsten Selbsttäuschung auflief. »Ich weiß, bei dir ist alles anders. Aber ...« Während er überlegte, küsste er vorsichtshalber noch einmal die verräterischen rosa Elemente, nur um wirklich sichergehen zu können. »Das klingt nach einer Entscheidung, die ich nicht habe! Nie hatte, um ehrlich zu sein. Meinst du, ich hätte mich auf diesen Wahnsinn eingelassen, wäre mir eine Wahl geblieben? Mit Wahnsinn meine ich dich«, fügte er zum besseren Verständnis hinzu.
    Sie verzog das Gesicht, doch ihre Augen glänzten. Und die Wangen waren wieder von diesem sanften Rot, dessen Anblick ihm immer wohlige Schauder über den Rücken jagte und den unbedingten Wunsch auslöste, es zu berühren.
    Diesmal gab er ihm nach und ließ sanft seinen Handrücken über die flammende Stelle gleiten. »Bevor wir irgendetwas anderes angehen«, fuhr er währenddessen fort. »... werden wir jetzt etwas äußerst Innovatives tun. Eine Ahnung, was das sein könnte?«
    Sinnierend spitzte sie die Lippen. »Reden?«
    Michaels Grinsen wirkte ein wenig trocken. »Genau das!« Damit stand er auf. »Was trinkst du?«
    »Cognac«, wisperte sie.
    Wortlos trat er an die Bar und nahm auf dem Rückweg sein Glas vom Fensterbrett mit, reichte Stevie ihres und setzte sich. Nachdem sie einen Schluck genommen hatte, nickte er.
    »Als Erstes ich. Ich habe da draußen ja bereits begonnen, irgendwie.« Ihre Grimasse ignorierte er, wirkte plötzlich sogar bemerkenswert ernst und konzentriert und strafte damit seinen lässigen Ton Lügen.
    »Zuerst: Ich

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