Erstens kommt es anders ... (German Edition)
funktionierte, oder? Wir passten so gut zusammen, Stevie. So fantastisch! Ich hätte nie geglaubt, dass es eine Frau geben würde, die es mit mir aushält.« Er runzelte die Stirn und lachte laut. »Okay, vorrangig hätte ich wohl nie gedacht, dass es eine Frau gibt, mit der ich es aushalte! Aber du warst es, Stevie. Du warst es immer.« Unvermutet nahm er sie an den Schultern und musterte sie eindringlich. »Weißt du, wann ich wusste, dass es so ist?«
»Was?«
»Dass ich dich liebe.« Er verzog das Gesicht. »Ach so, falls du es dort draußen bei dem ganzen Gebrüll überhört hast, Stevie ...« Und wieder, ohne die geringste Vorwarnung, veränderte sich seine Mimik und wurde sanft, liebevoll und so rundheraus aufrichtig. »Du hast keine Vorstellung, wie sehr ich dich liebe. Ich bin dir hoffnungslos verfallen. Das meinte ich vorhin. Ich hatte nie eine Wahl. Niemals.«
Behutsam streichelte sie seine Wange und zeichnete andächtig seine Lippen nach. »Michael, ich ...«
»Nein!« Energisch schüttelte er den Kopf. »Erst ich, dann du. Damit der Wahnsinn wenigstens nacheinander aufgerollt wird.« Unvermittelt umarmte er sie und küsste ihre Nasenspitze. »Gott, Stevie ...« Für einen langen Moment betrachtete er ihr hübsches Gesicht und schob sie schließlich entschlossen von sich. Plötzlich wirkte er geschäftsmäßig. »Wo war ich? Ach so. Ich kam aus dem Urlaub und wusste, dass ich mit dir zusammen sein will. Aber wie das im Einzelnen aussehen sollte, ging mir erst auf, als ich ihn im Schaufenster sah.«
Langsam senkten sich die Lider über ihren abermals entsetzen Blick und sie wollte offensichtlich etwas anmerken, doch er kam ihr zuvor. »Einen Augenblick! Ich trug ihn immer bei mir, weißt du? Ich wartete auf die richtige Gelegenheit, ihn dir geben zu können. Jetzt weiß ich, warum sie sich nie ergeben hat. Du musstest es erkennen. Ich kann dir in den nächsten einhundert Jahren zeigen, wie viel du mir bedeutest. Solange du nicht einsehen willst, dass du ebenso empfindest, habe ich keine Chance. Also versuchte ich, dich dazu zu bringen, es dir einzugestehen.«
Spöttisch verzog er das Gesicht. »Mit eher mäßigem Erfolg, das gebe ich gern zu.«
Damit lehnte er sich zurück. »Fertig!«
Lange schwieg sie und betrachtete aufmerksam ihre Hände.
Und als Stevie schließlich aufsah, hatte sich wie so häufig dieser entschlossene Ausdruck in ihre Augen geschlichen, den Michael neuerdings ausnehmend fürchtete.
»Ich mochte dich ... manchmal. Am Anfang«, fügte sie hinzu, als sie sein Stirnrunzeln bemerkte. »Aber das war völlig egal, denn ich brauchte diesen verdammten Job!« Ihre Fäuste ballten sich, er griff eilig zu und musterte sie besorgt, bis sie sich wieder entspannt hatte. Glücklicherweise dauerte dies nicht sehr lange. »Du wusstest das nicht«, fuhr sie nach einer Weile fort, so als hätte es diese kleine Unterbrechung nicht gegeben. »... aber ich brauchte diesen Job. Du warst meine letzte Chance ... Was?«
Er hatte aufgelacht und den Kopf geschüttelt. »Was meinst du, weshalb ich dich eingestellt habe? Aufgrund deiner umfassenden fachlichen Erfahrungen? Oder eher, weil du so hübsch warst?«
Sie wurde rot und Michael lachte erneut, doch es klang keineswegs arrogant. »Okay, das war bestimmt kein Makel, was ich ja durchaus einräume. Aber es war nicht der hauptsächliche Grund! Ich pflege Berufliches und Privates zu trennen.« Er sah ihr schiefes Grinsen und fügte unwirsch hinzu. »Früher zumindest! Und wärst du noch so attraktiv gewesen, ohne die erforderlichen Qualifikationen, hättest du im Normalfall keine Chance bekommen.« Gelassen hob er die Schultern. »Du konntest ein nicht abgeschlossenes Jurastudium vorweisen, was nicht übel klang. Doch ...« Unvermittelt befand sich sein Gesicht ihrem so nah, dass ihre Nasenspitzen sich berührten. »Du. Brauchtest. Diesen. Job! Du verstellst dich nicht halb so gut, wie du vielleicht denkst. Ich wusste es nach den ersten drei Sätzen.«
»Oh ...« Über ihre betroffene Miene grinste er grimmig und nahm schließlich den Kopf zurück. »Weiter!«
Ihre Augen verengten sich flüchtig, doch dann stöhnte sie. »Ich fühlte mich zu dir hingezogen, aber das war nicht wichtig, denn ich hatte mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, du wirst es nicht glauben! Wie zum Beispiel Hunger oder diese verdammte Kälte, und außerdem wusste ich, was für ein Aufreißer du bist. So etwas liegt mir nicht.« Gelassen hob sie die Schultern. »Also habe ich
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