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Erstkontakt

Erstkontakt

Titel: Erstkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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und Carolyn Donatelli, hatten erfolglos versucht, ihn auf seinem Weg zum Büro aufzuhalten. Beide machten besorgte Gesichter, aber Walker regte sich grundsätzlich über alles auf, und die Donatelli war, natürlich, eine Frau. Eine attraktive, aber dennoch nur eine Frau. Er hatte sie mit seinen Blicken schon mehr als einmal liebkost, aber er blieb anständig und behielt die Hände bei sich. Laß dich niemals mit dem Bürovolk ein, war eines von Milos grundlegenden moralischen Prinzipien.
    Sein Kopf brummte. Er holte sich Orangensaft aus dem Bürokühlschrank, entschied sich dagegen, ihn mit einem Schuß Wodka zu verfeinern, und ließ sich auf sein Ledersofa fallen.
    Die Sprechanlage summte. Als er nicht antwortete, stieß seine Sekretärin die Tür auf. »Mr. Milo«, sagte sie. »Al und Carol würden Sie gerne sprechen.« Während er sich eine Antwort überlegte, fügte sie hinzu: »Der Markt hat heute mit zwanzig minus aufgemacht.«
    Milo knurrte etwas, plagte sich auf die Füße und wandte sich zum Computer um. »Jetzt sind es schon mehr als dreißig«, meinte Walker und drängte sich an der Sekretärin vorbei.
    Donatelli folgte ihm auf den Fersen. »Pennsylvania Gas und Electric sind sechs runter«, sagte sie.
    »Was, zum Teufel, ist passiert?« fragte Milo. PG&E standen immer noch auf der Kaufliste der Firma für konservative Anleger, die eine gute Dividende plus Sicherheit wünschten.
    »Haben Sie heute morgen Ihren Fernseher eingeschaltet?« fragte Donatelli. Milo schüttelte den Kopf. »Es gibt Gerüchte, daß die Leute in Greenbelt, die auch die Botschaft aus dem All empfangen haben, einen Weg gefunden haben sollen, billig Energie in beliebiger Menge zu produzieren.«
    »Verdammt noch mal, Al, das glaubt doch niemand!«
    »Schon möglich«, sagte Donatelli, »aber einige Manager auf dem Geldmarkt haben wohl erwartet, daß diese Nachricht den Markt absacken läßt. Und sie wollen ganz bestimmt nicht untätig zusehen und am Ende Prügel beziehen. Sie haben alles verkauft und werden wahrscheinlich morgen nachmittag oder sogar heute noch alles wieder zurückkaufen, und zwar zu einem bedeutend niedrigeren Preis.«
    »Vermont Gas ist fünfeinviertel Punkte runter«, keifte Walker aufgeregt. »Die Versorgungsfirmen wurden am schwersten getroffen, aber wir bekommen auch eine Menge ab.«
    Milo rief einige Werte ab. Die größeren Ölfirmen waren bereits um mehr als zehn Prozent gesackt. Auch die Maschinenbaufirmen, die für die Energieerzeuger produzierten, gerieten ins Wanken. Ebenso waren Banken in den Keller gerauscht; desgleichen eine Reihe von Dienstleistungsunternehmen. Sogar die Hightech-Konzerne verloren trotz der Nachrichten der Vorwoche an Boden.
    Nur die Automobilhersteller entgingen dem Trend. GM, Ford und Chrysler hatten angezogen. Natürlich, falls die Gerüchte sich bestätigten, dann würden die Ölpreise zusammenbrechen, das Benzin würde noch billiger, und die Leute würden sich wieder größere Wagen kaufen.
    »Haben wir schon angefangen, unsere Kunden zu informieren?« fragte Milo.
    »Sie haben uns angerufen«, sagte Walker. »Und sie sind in heller Aufregung. Vor allem die kleineren Konten. Ruley, zwei Leute haben heute sogar von Selbstmord gesprochen. Sie werden ruiniert. Ihre Ersparnisse lösen sich in Luft auf. Klar? Das sind keine Leute, die versuchen, an der Börse den großen Coup zu landen: Das sind unsere Konten mit den Elektrizitätsaktien.«
    »Bleib ganz ruhig«, sagte Milo. »Solche Dinge passieren nun mal. Was erzählen wir jedem, der bei uns ein Konto eröffnet? Investieren Sie auf dem Aktienmarkt keinen Betrag, den zu verlieren Sie sich nicht leisten können. So steht es in unserer Kundenbroschüre. Aber Sie haben natürlich recht. Wir wollen nicht, daß es nach unseren Vorhersagen geschieht. Achten Sie darauf, wenn Sie mit den Leuten reden, daß Sie klarstellen, wessen Schuld das ist. Aber sagen Sie ihnen auch, daß wir jederzeit einen Anstieg erwarten. Leider erholen sich Versorgungswerke von solchen Einbrüchen nur langsam. Was ist denn mit unseren größten Kunden?«
    »Die rufen uns auch schon an«, sagte Walker.
    »Natürlich tun sie das. Was erzählen wir ihnen?«
    »Wir wissen nicht, was wir ihnen sagen sollen«, meinte Donatelli. »Ich habe Adam an der Börse angerufen, und er meldet, daß die Verkaufsorder mittlerweile genauso schnell eingehen, daß sie aber immer noch einen großen Überhang haben.«
    »Was wohl bedeutet, daß wir bis Mittag um die dreißig weitere Punkte

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