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Erstkontakt

Erstkontakt

Titel: Erstkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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rückwärts vor den Hintereingang. Die Türen der Lieferwagen wurden geöffnet, und etwa ein Dutzend Männer in Overalls sprang heraus. Jeder trug einen Plastikausweis mit Photo am Anzug. Der Fahrer des Wagens sprach kurz mit Maloney, nahm ein Klemmbrett aus dem Wagen und führte dann die anderen zur Frontseite des Gebäudes. Sie benahmen sich wie eine Mischung aus Soldaten und Elitestudenten: minutiöser Drill und Small-Talk über Football oder Quantenmechanik.
    Harry bemerkte, daß sich auch einige Forscher unter dem Räumungskommando befanden, die wohl darauf achten sollten, daß nichts übersehen wurde. Würde man diese Leute später einsetzen, die Entschlüsselung des Herkules-Texts wiederaufzunehmen? Was auch immer in der unmittelbaren Zukunft geschehen mochte, tief in seinem Inneren ahnte Harry, daß der Herkules-Text nicht mehr existieren würde, wenn Hurley seine Amtszeit hinter sich hatte.
    Harry und Gambini beobachteten das Geschehen aus geringer Entfernung. Leslie gesellte sich zu ihnen. Die Vordertüren wurden geöffnet, und das GSA-Team betrat das Operationszentrum.
    Maloney näherte sich den drei Beobachtern. »Ed, kann ich Sie und Ihre Leute bitten, uns drinnen einige Sachen aufzuschließen?«
    Harry folgte den anderen. Er war überrascht, daß man ihn einließ; mit einer solchen Sicherheitsverletzung hatte er nicht gerechnet.
    Maloneys Leute schienen ausführliche Anweisungen erhalten zu haben. Sie teilten sich in mehrere Gruppen auf und gingen in verschiedene Abschnitte des Gebäudes.
    Im Labor begannen sie mit den kleineren Computern, die sie einfach vom Netz trennten und nach draußen trugen. In Pappkartons schafften sie die Kopien des Herkules-Textes zu den Transportern, untersuchten systematisch alle Arbeitsbereiche, sammelten jegliche Datenträger, Unterlagen, Notizen, Protokolle und Ausdrucke ein, die sie ebenfalls in Pappkartons verstauten. Sie leerten auch alle Papierkörbe in weiße Säcke, die sie verschlossen und nach draußen schleppten.
    Harry stand in einer Tür in der Nähe des Operationszentrums, wo er niemandem im Weg war und alles beobachten konnte.
    Der Räumungsprozeß verlief zügig. Leslie, Gordie Hopkins, Linda Barrister und Carol Hedge standen in zornigem Schweigen abseits, während Maloneys Leute die braunen Kartons durch den Korridor schleppten, am Mineralwasserspender vorbei, eine Treppe hinauf und hinaus in den Sonnenschein.
    Maloney leitete eine systematische Suche durch alle verschlossenen Räume und Gegenstände und förderte einen riesigen Berg aus Notizen und offiziellen Dokumenten zutage. Harry war überrascht, daß das Projekt sogar im Computerzeitalter so viel Papier hervorgebracht hatte.
    Sie versahen alles mit einem Etikett, auf dem der genaue Fundort verzeichnet war, »Gambinis Schreibtisch, zweite Schublade links«, und so weiter.
    »Genauso gehen Archäologen bei ihren Ausgrabungen vor«, bemerkte Wheeler, der gerade noch rechtzeitig aufgetaucht war, bevor man seinen Schreibtisch aufbrach. »Ich glaube nicht, daß Maloney von uns viel Hilfe erwartet.«
    Hakluyt machte ein Gesicht, als erwöge er, sich einen Teil der Dokumente zu schnappen und damit zu fliehen.
    Als das Räumungskommando mit Gambinis Büro fertig war, ging der Projektleiter zu Maloney. »Wollen Sie sonst noch was von mir?« fragte er.
    Maloney dachte kurz nach. »Ich glaube, das wäre alles, Ed.«
    Gambini nickte und wandte sich um, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Er ergriff seinen Pullover, nahm einen goldenen Kugelschreiber von seinem Schreibtisch und hielt Maloney beide Gegenstände zur Inspektion hin.
    »In Ordnung«, sagte Maloney, ohne sich auf die Provokation einzulassen.
    »Auf Wiedersehen, Harry.« Gambini reichte ihm die Hand. »Du hast deinen Job verdammt gut gemacht.« Hinter ihm trat Stille im Operationszentrum ein. Leslie, Wheeler, Hakluyt, die Systemanalytiker, Kommunikationsspezialisten und Linguisten hatten ihre jeweilige Beschäftigung unterbrochen und sahen Gambini an. Einige hatten Tränen in den Augen. »Sie alle haben Ihre Arbeit verdammt gut gemacht«, sagte er. »Ich bin stolz, mit Ihnen an diesem Projekt gearbeitet zu haben. Einigen von Ihnen hat man angeboten, das Projekt weiterhin zu begleiten. Ich weiß, wieviel Ihnen das bedeutet und möchte Ihnen sagen, daß es keine Schande wäre, dieses Angebot auch anzunehmen, vorausgesetzt, man meint es wirklich ehrlich mit Ihnen. Ich würde Ihre Entscheidung verstehen. Ich denke, wir alle verstehen es.«
    Dann verließ

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