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Erstkontakt

Erstkontakt

Titel: Erstkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Ed Gambini geführt hatte, bei dem der Physiker Teilchen beschrieb, die so klein waren, daß sie praktisch keine Masse besaßen. »Das ist wirklich klein!« hatte Tommy staunend gesagt und sich die Größe der Teilchen vorzustellen versucht.
    Harry hatte danebengestanden und mit dem Zuckerwürfelpäckchen in seiner Tasche gespielt, das er sicherheitshalber immer mit sich führte, sollte Tommy Anzeichen einer Hypoglykämie zeigen.
    Harry hatte miterlebt, wie sein Sohn lernte, mit dem Insulin umzugehen. Die Ärzte hatten Tommy und seinen Eltern erklärt, wie wichtig es ist, die Injektionsstellen systematisch zu wechseln, um Hautschädigungen zu vermeiden. Sie hatten einen Plan aufgestellt; die Injektionen wurden in die Arme, Beine und in den Bauch verabreicht. Der Junge hatte seine Lage weitaus gleichmütiger akzeptiert als seine Eltern – wahrscheinlich, weil nur Harry und Julie von den Langzeitfolgen der Diabetes wußten.
    Harry beobachtete, wie Tommy die Geräte anstarrte, die er zuvor schon so oft betrachtet hatte. Im Gegensatz zum R.F.K. war das Smithsonian Tommys Lieblingsort in der näheren Umgebung Washingtons. Und Cyrus Hakluyt kennt wahrscheinlich die Heilung für Tommys Krankheit, dachte er.
    Harry trat einige Schritte zurück und las den Text über die Mesonenfreisetzung. Morgen um diese Zeit hätte man das Herkules-Projekt schon verlegt. Rosenbloom verbrachte vermutlich die nächsten Tage damit, mit der Regierung eine Entschädigung für Gambini auszuhandeln. Wheeler und Hakluyt würden gewiß auch ein Stück von dem finanziellen Kuchen abbekommen. Man würde versuchen, dem Team eine Abfindung zu zahlen, um aller Schweigen zu erkaufen und den eventuell vorhandenen Zorn zu beschwichtigen.
    Tommy und Harry blieben, bis das Museum schloß. Dann spazierten sie in der warmen Abendluft über die Constitution Avenue, redeten über Flugsaurier und Computerspiele. Tommy verkündete, er habe beschlossen, Archäologe zu werden. »In Ägypten«, fügte er stolz hinzu.
    Das war ein wunderbarer Moment.
     
    Am nächsten Morgen fand Harry eine Nachricht von Rosenbloom an seiner Bürotür. Er seufzte, trank einen Kaffee und machte sich dann auf den Weg zum Büro des Direktors. Gambini war bereits dort.
    »… froh, die Sache los zu sein«, sagte Rosenbloom gerade.
    Der Projektleiter sah niedergeschlagen aus.
    »Betrachten Sie es mal so, Ed«, sagte Rosenbloom. »Sie haben sich mit dem Herkules-Projekt einen Ruf geschaffen, und das Projekt war von Anfang an nichts als ein einziger Nervenkrieg. Sie können froh sein, daß sie jetzt draußen sind. Jetzt kann sich die Nationale Gesellschaft zur Bewahrung der Wissenschaft zur Abwechslung mal jemand anderen suchen, den sie beschimpfen kann.« Er nickte Harry zu. »Harry wird Ihnen das bestätigen, stimmt’s, Harry?«
    »Stimmt.«
    »Hören Sie zu.« Rosenbloom stützte sich mit den Fäusten auf den Schreibtisch. »Die Sache hätte gar nicht gutgehen können. Nicht mit all den Problemen, die sich aus der Aufzeichnung für die Nationale Sicherheit ergeben haben.«
    »Man ist bereits auf dem Weg, Harry«, sagte Gambini. »Die Transporter werden innerhalb der nächsten Stunde hier eintreffen.«
    »Brauchen sie uns für irgendwas?« fragte Harry.
    »Sie wollen, daß alle anwesend sind, um Schließfächer und Aktenschränke und was auch immer zu öffnen«, erklärte Rosenbloom.
    »Oh?« wunderte sich Gambini. »Man wird uns wieder reinlassen?«
    Rosenbloom ignorierte die sarkastische Bemerkung. »Man hat mich gewarnt, daß man alles beschlagnahmen wird, was sich nicht öffnen läßt, vermutlich sogar Schreibtische.«
    »Okay. Wann kann ich in mein Büro zurück?« fragte Gambini.
    »Sobald Maloney eintrifft, öffnen sie das Operationszentrum.« Rosenbloom rieb sich den Nacken und schnitt dabei eine Grimasse, als ob er Schmerzen empfände. »Wenn alles vorüber ist, Harry, laden Sie bitte Ed und seine Leute zum Mittagessen ein. Schaffen Sie alle hier raus. Das Essen geht auf Kosten der Regierung. Dafür sorge ich. Und wenn Sie das erledigt haben, Harry, nehmen Sie sich Urlaub. Den haben Sie sich verdient.«
     
    Maloney saß im ersten Wagen, einem schwarzen Ford Kombi mit der Aufschrift General Services Administration. Er starrte stur geradeaus, ähnlich wie de Gaulle es getan haben mußte, als er in Paris einfuhr. Zwei andere Männer in Maßanzügen und mit steinernen Gesichtern fuhren mit ihm. Sechs GSA-Lieferwagen folgten. Sie umfuhren das Labor und setzten die Transporter

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