Erwarte mich in Paris (German Edition)
grinste. Bei dem Paar handelte es sich um zwei Männer.
„Und? Zu viel versprochen?“
Weitere Tänzer fielen mir auf, die sich in eindeutigen Posen auf der Tanzfläche zu umwerben schienen. Auch bei den Paaren, die sich küssend an den Wänden herumdrückten, handelte es sich ausschließlich um Männer. Ein aufregendes Kribbeln breitete sich in meinem Unterleib aus.
„Hier ist alles erlaubt. Keine falsche Moral, keine festgesteckten Grenzen. Hier ist das Paradies. Genieße es, koste es aus.“ Er trank sein Glas in einem Zug aus und ich tat es ihm nach.
„Wirf alle Bedenken über Bord und lebe!“ Er zog mich auf die Tanzfläche und begann um mich herumzutanzen. Auch mich erfasste der Rhythmus. Ich schaltete meinen Kopf einfach aus und setzte die pulsierende Musik, ohne nachzudenken, in Bewegung um. Nur wenige Minuten später klebte der Stoff des Hemdes an meiner schwitzenden Haut.
Auf dem Podest in der Mitte tanzten jetzt zwei Männer. Oder hatte ich es vorhin nur nicht richtig wahrgenommen und mein Verstand hatte es ausgeblendet? Ich wusste es nicht. Der eine kniete vor dem anderen und schien ihn mit dem Mund zu verwöhnen, während der andere fickende Bewegungen zum Takt der Musik ausführte.
Ich rieb mir mit den Händen übers Gesicht und traute meinen Augen kaum. Doch ich konnte mich nicht weiter auf diese Szene konzentrieren. Gaspard zog gerade sein T-Shirt aus und warf es im hohen Bogen über die Tanzfläche. Kurz sah er mich mit seinen hellen Augen an, dann schloss er die Lider und gab sich wieder der Musik hin.
Hellbraune Haarsträhnen hafteten an seinem sehnigen Oberkörper. Ich verfolgte das Spiel seiner Muskeln unter der Haut. Jetzt, wo er so ungekünstelt und völlig vertieft tanzte, erinnerte er mich wieder extrem an Piero.
Unwillkürlich streckte ich meine Hand aus und strich ihm das feuchte Haar aus dem Gesicht. Er sah mich an und lächelte. Dann fasste er nach meinem Hemd und riss es mir ebenfalls mit einer schnellen Bewegung über den Kopf. Kurz musterte er mich. Dann schloss er die Augen und begann, mit seinen Händen über seinen Körper zu gleiten. Es wirkte, als liebkose er sich selbst. Gebannt beobachtete ich ihn. Es war ein erhebendes Schauspiel. Sein athletischer Körper zuckte unter seinen Berührungen, als wäre er Stromschlägen ausgesetzt. Plötzlich hob er den Kopf und lachte lauthals. Ich merkte erst jetzt, dass ich aufgehört hatte zu tanzen, einfach nur da stand und ihn anstarrte.
„Ich finde es nicht schlimm, wenn du etwas betrachtest, was du gern besitzen möchtest“, flüsterte er mir in Ohr. „Komm!“ Er zog mich zu einem Durchgang. Hier war es noch finsterer. Ich nahm die Menschen um mich herum eher körperlich wahr, als dass ich sie wirklich sah. Aber ich hatte sowieso nur Augen für Piero … nein, Gaspard, verbesserte ich mich erschrocken.
Was war nur los mit mir?
Gaspard drückte mich an die kühle Wand und legte seine weichen Lippen auf meine Schulter. Sanft küsste er die Kuhle meines Schlüsselbeins. Die Wirkung, die diese Berührung auf mich ausübte, konnte ich weder vor mir, noch vor ihm verheimlichen. Geübt fand seine Hand meinen Schritt und massierte mein schwellendes Glied. Seine Lippen wanderten über meinen Hals und saugten sich an der weichen Haut fest.
Meine Finger fuhren in sein langes Haar, und ohne darüber nachzudenken zog ich sein Gesicht zu mir heran und küsste ihn. Seine Zunge umspielte meine, während er weiter meinen Schwanz durch die Hose hindurch rieb. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Er machte mich wild. Gierig stieß ich meine Zunge in seinen Mund und erkundete seine Mundhöhle.
„Oh, Piero“, stöhnte ich zwischen den Küssen.
„Gaspard“, verbesserte er mich murmelte. „Darauf muss ich schon bestehen, wenn hieraus mehr werden soll.“
Diese Worte schalteten mein Gehirn wieder an. „Oh, entschuldige“, stotterte ich.
„Kein Problem. Kann ja mal vorkommen.“ Dicht stand er vor mir und sah mir in die Augen. Ich konnte seinem Blick nicht ausweichen, und eine seltsame Befangenheit breitete sich in mir aus.
„Ich glaube, wir sollten gehen.“ Gaspard zog mich an der Hand Richtung Ausgang. Widerstandslos folgte ich ihm, unfähig zu verstehen, was gerade mit mir passiert war.
Draußen strich der warme Nachtwind über meine schweißnasse Haut. Gaspard zog mich zu einer Mauernische unter der Brücke.
„Wo waren wir gleich stehen geblieben?“, flüsterte er
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