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Erwarte mich in Paris (German Edition)

Erwarte mich in Paris (German Edition)

Titel: Erwarte mich in Paris (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.A. Urban
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    Wann würde dieser Albtraum endlich aufhören? Hatte ich nicht schon genug gebüßt? Die Hände ließen mich nicht in Ruhe. Sie zerrten an mir, während der kalte Regen auf meinen Rücken prasselte und mein geschundener, gefesselter Körper, zu keiner Regung fähig, am Baum hing.  
    „Mea culpa, MEA MAXIMA CULPA“, schrie ich meine Qual heraus.  
    Ein Schlag traf meine Wange und fegte meinen Kopf gegen die Wand. Meine Augenlider flatterten. Eisblaue Augen sahen mich an.  
    „Ich habe nichts getan. Ich … ich … Mea culpa …“  
    „Nikola. Komm zu dir!“  
    Wieder traf mich ein Schlag. Abwehrend hob ich die Hände vors Gesicht. Wieso waren sie nicht gefesselt? Unkontrolliert begann ich, um mich zu schlagen. Ich hörte jemanden auf Französisch fluchen. Dann wurden meine Handgelenke gepackt.  
    „Nein, nein“, stammelte ich und verschluckte mich, als mir etwas kleines Rundes zwischen die Lippen gedrängt wurde. Eine Hand legte sich auf meinen Mund, damit ich es nicht ausspucken konnte. Eine zweite Hand hielt mir die Nase zu. Im Versuch den Händen auszuweichen, schluckte ich die Pille hinunter.  
    „Gleich wird es dir besser gehen.“  
    Der Regen versiegte mit einem quietschenden Geräusch und ein weiches Handtuch schmiegte sich um meinen Körper.  
    „Komm, komm ins Bett.“  
    Zitternd folgte ich der sanften Aufforderung. Weiche Decken umfingen mich und eine warme Hand strich mir das feuchte Haar aus der Stirn. Meine Aufregung legte sich. Das sich endlos wiederholende Gebet in meinem Kopf verstummte mit einem Schlag, und ein benommenes Gefühl, unendlicher Zufriedenheit gleich, legte sich über meinen aufgewühlten Geist.  
    „Es wird besser, spürst du es? Alles ist gut. Du konntest nichts dafür. Es war allein meine Schuld. Ich hatte dem Jungen gesagt, dass er dich aus der Reserve locken sollte. Ich hatte ihm eine Prämie versprochen, wenn er es schafft. Bei mir allein liegt die Schuld, dass der Abend so enden musste. Verzeih mir!“  
    Alain saß neben meinem Bett und hatte die Arme auf seine Knie gestützt. Sein Kopf hing müde zwischen seinen Schultern. „Ich hatte gedacht, ich könnte dich dazu bringen, wieder mehr Lebensfreude zu zeigen und Freude an erotischen Spielen zu finden. Du bist noch so jung. Du solltest Spaß haben. Nicht so wie ich. Ich habe mein Leben vergeudet. Meine besten Jahren habe ich vergeudet. Durch dich wollte ich einen Geschmack davon bekommen, wie es wohl gewesen wäre, wenn … Aber ich habe, wie immer, nur an mich gedacht …“  
    „Ich geb’ dir keine Schuld“, flüsterte ich. Das Wohlgefühl hatte sich noch weiter in mir ausgebreitet und erweckte den Eindruck, als würde ich schweben.  
    „Ich wollte dir eine Freude machen, dich mit diesem jungen Mann überraschen, an dem du doch eindeutig Gefallen gefunden hattest. Woher sollte ich denn ahnen, dass er so hartnäckig sein Ziel ansteuert?“  
    „Das war es nicht. Gaspard hat alles richtig gemacht. Der Fehler liegt bei mir.“  
    Und dann berichtete ich das erste Mal einem anderen Menschen von meinen Erlebnissen. Emotionslos spulte ich sie ab, erzählte von Piero, von meiner Erkenntnis, dass ich keine Frauen lieben könnte, von der Aufdeckung meiner Vorlieben durch den Clan, meiner Bestrafung und Austreibung …  
    Während ich redete, beobachtete ich die psychedelischen Kreise, welche sich an der Decke drehten, ineinander liefen und seltsame Formen bildeten.  
    „Ist das nicht wunderschön?“  
    Alain hob den Kopf und sah mich irritiert an. „Was?“  
    „Diese Farben!“  
    Er strich mir über die Stirn. „Das ist die Tablette. Die Wirkung wird bald verfliegen.“  
    „Dann muss ich mich beeilen. Ich glaube nämlich, dass ich jetzt bereit bin.“  
    „Bereit für was?“  
    Ich fegte die Decke weg.  
    „Dafür.“ Ich strich mir mit einer Hand über meinem Körper. „Ich möchte, dass es aufhört. Willst du mir dabei helfen?“  
    Dann ergriff ich seine Hand und führte sie über meinen Bauch, hinab zu meinem steifen Glied.  
    „Weißt du, ich träume oft davon. Aber seit meiner Bestrafung habe ich es nie wieder versucht.“  
    Ich stöhnte enttäuscht auf, als Alain seine Hand zurückzog. Das Feuer in mir brannte viel zu heiß, als dass ich einfach aufhören konnte. Obwohl Alain seine Mithilfe verweigerte, saß er noch immer neben mir und beobachtete mein Tun.  
    Mit dem Bild, wie er in dem Sessel saß, die Beine lässig übereinander geschlagen, schloss ich meine

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