Erwarte mich in Paris (German Edition)
letzten Zusammentreffen. Sanft und gefühlvoll, wie die Wellen um uns herum, liebten wir uns und genossen die intime Zweisamkeit unter der Weite der aufleuchtenden Sterne.
Als wir im Dunkeln, nur in Handtücher gehüllt, im Schein der Taschenlampe den Weg zurückgingen, mussten wir nicht mehr sprechen. Zwischen uns war alles gesagt und kein Wort mehr nötig.
Nun konnten wir endlich beginnen, uns eine eigene, unbelastete Zukunft aufzubauen.
Ende und Anfang zugleich
Am nächsten Morgen weckte mich der Geruch von frisch gebrühtem Kaffee. In der Mitte des Frühstückstisches stand ein Strauß blauer, stacheliger Disteln. So schön und wild, wie sie waren, hatten sie sich beim Pflücken sicher zu wehren gewusst. Piero tauchte aus dem kleinen Bad auf. In der Hand hielt er eine silberne Verpackung.
„Die habe ich gefunden. Wofür sind sie?“
Ich erkannte meine kleinen weißen Freunde, die mir so oft beim Vergessen und Verdrängen geholfen hatten. Wortlos nahm ich sie ihm ab und drückte sie einzeln in meine hohle Hand. Mit einer schnellen Bewegung schleuderte ich sie durch die offenstehende Tür, hinaus ins trockene Gras.
„Sie haben mal Jemandem geholfen. Doch diesen Jemand gibt es jetzt nicht mehr“, sagte ich leise.
„Ist das gut?“
„Sehr gut sogar!“ Ich fasste seine Hand und küsste die kleinen Kratzer, welche die Disteln ihm zugefügt hatten.
„Ich bin glücklich!“
„Ich auch!“ Piero beobachtete, wie ich seine Hand liebkoste. „Zum ersten Mal in meinem Leben spüre ich, was Glück wirklich bedeutet.“
Ein wohliger Schauer ließ seinen Körper erzittern, als ich mein Gesicht in seine Hand schmiegte.
„Sag, wo fahren wir eigentlich hin?“
Ich sah ihn an und lächelte, als ein verirrter Sonnenstrahl sein Haar hell aufleuchten ließ.
„Warst du schon mal in Afrika?“
„Afrika?“ Erstaunt schüttelte er den Kopf.
In meinem Herzen breitete sich ein Gefühl der Weite aus und einem tiefen Impuls folgend, öffnete ich freudestrahlend die Arme.
„Weißt du, es ist gar nicht weit. Wenn du willst, könnten wir schon morgen dort sein.“
* * *
S.A. Urban Einmal Sinti und zurück 196 Seiten
ISBN print 940818-42-3 Auch als E-book
Pedro Cingari ist neunzehn Jahre und Mitglied einer umherziehenden Sinti Familie. Abends ist Pedro regelmäßig auf der Suche nach zahlungskräftigen Freiern in Clubs und Diskotheken und verdient damit einen beträchtlichen Lebensunterhalt seiner Sippe. Den direkten körperlichen Kontakt zu seinen Kunden erlebt Pedro, durch eine spezielle Trancetechnik, nie wirklich mit.
Alles ändert sich, als er Carla Jumen kennenlernt. Sie verliebt sich in ihn. Doch für Pedro ist die Begegnung mit ihr nur ein Job. Erst als er Carla zufällig wiedertrifft, merkt er, dass er für sie anders empfindet.
Nach der ersten Euphorie überfallen ihn quälende Zweifel. Könnte er sein Leben für Carla ändern? Schweren Herzens entschließt er sich, Carla noch in dieser Nacht zu verlassen. Doch es ist ihm unmöglich sich weiter prostituieren. Als er das dem Stammesoberhaupt seiner Familie mitteilt, verbannt dieser ihn aus der Sippe.
Hilflos wendet er sich an Julian Hofmüller, eine flüchtige Bekanntschaft. Julian ist überglücklich Pedro wiederzutreffen, da er in ihn verliebt ist.
Als Pedro erste berufliche Erfolge als Gitarrist hat, nimmt er wieder Kontakt zu seiner Familie auf. Außerdem hegt er immer noch Hoffnung sich mit Carla zu versöhnen.
Als Pedro Carla wiedersieht, denkt er, alles wäre wieder in Ordnung. Doch Carla glaubt, dass Pedro noch immer als Callboy arbeitet. Pedro droht erneut zusammenzubrechen. Doch Julian, der dies alles provoziert hat, ist vorausschauend zur Stelle und nimmt sich seiner an. Gemeinsam machen sie sich auf eine Reise zu Pedros Familie. Doch die Reise ändert anders, als sich das beide vorgestellt haben.
S.A. Urban Engelsgesang 220 Seiten
ISBN print 978-3-86361-062-3 Auch als E-book
Ángel van Campen flüchtet vor seinem egozentrischen und gewalttätigen Vater in die Stadt München. Dort lernt er Wolfgang kennen, der mit Gitarrenunterricht und gelegentlichen Auftritten seinen Lebensunterhalt bestreitet. Dieser nimmt den verängstigten, von Albträumen geplagten Jungen bei sich auf. Durch Zufall entdeckt Wolfgang bei Ángel ein außergewöhnliches Talent. Ángel beherrscht, ohne
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