Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde
Sternformationen und auch einzelne Sterne Namen haben. Und dafür erzähle ich dir, was ein Komet ist, gut so?«
Lisa nickt und schluckt Wuttränen weg… sehr gut so!
»Also, das mit den Namen dürfte logisch sein«, schnauft sie mit verstopfter Nase. »Ihr Astronomen habt den Sternen Namen geschenkt, wahrscheinlich vor urlanger Zeit, damit ihr euch einfach besser über sie unterhalten könnt. Stimmt’s?«
Aber ehe der Prof ihr ein »Daumen hoch« zeigen kann, mischt sich Tim ein.
»Da kann aber was nicht stimmen, weil, mein Papa hat gesagt, die Sternbilder da oben bestimmen unser Leben. Mein Papa ist nämlich Löwe!«, brummelt er stolz.
»Und dann bist du aber eine Maus, eine fette!«, zischt Lisa wütend zurück und wird sofort vom Prof gestoppt.
»Schönen Gruß an deinen Papa, Tim«, sagt er und hält Lisa fest. »Aber leider hat er unrecht, tut mir leid. Die Sterne können gar keinen Einfluss haben auf unser Leben, guter Tim, die sind viel zu weit weg, so unendlich weit! Wie soll ihnen denn das gelingen? Aber wenn dein Papa Löwe spielen will, dann lass ihn halt, du weißt es jetzt besser. Ist doch schön, mal mehr zu wissen als der Papa, nicht wahr? Aber es stimmt schon, Tim. Schon immer haben die Menschen in den Sternbildern was Besonderes sehen wollen. Das wunderschöne Gefunkel da oben ist ja auch wirklich geheimnisvoll, oder?«
Tim grunzt, überzeugt ist er nicht, das merke ich gleich. Der Prof aber auch.
»Aber trösten kannst du deinen Papa, Tim, denn es gibt tatsächlich einen Stern, der unendlich viel Einfluss auf uns alle hat und unser Leben bestimmt, egal, wann und wo und wie wir geboren wurden, nämlich…«
»Die Sonne«, brummelt Tim. »Aber das sag ich ihm lieber erst morgen.«
»Die Sonne, dieser unglaubliche Feuerball!«, strahlt der Prof und wirft die Arme hoch. »Haben wir nicht ein Riesenglück, dass unsere Erde sich genau in der Entfernung um sie drehen darf, die uns guttut? Nicht zu heiß, nicht zu kalt, ein staunenswertes Wunder.«
Er springt auf, das Tischchen scheppert gegen seine Knie, er merkt es nicht, begeistert rennt er vor uns auf und ab.
»Freunde, wir leben hier alle auf einem ganz besonderen Platz, das dürfen wir nie vergessen! Wir leben auf einem Planeten, wo was lebt! Das hätte in der Erdgeschichte ja so was von schiefgehen können, das wisst ihr ja jetzt. Und dass es eben nicht schiefgegangen ist und sich das Universum eine unglaubliche Arbeit gemacht hat, wenigstens ein Sonnensystem zu schaffen, in dem die Planeten ihre Bahnen um die für uns lebenswichtige Sonne ziehen können… und dass darum auf unserem Planeten Leben hat entstehen können. Das Glück hatten, wie ihr wisst, die anderen Planeten ja nicht, Freunde, das ist eine Wahnsinnsgeschichte! Unser Planet ist
etwas ganz Besonderes, und damit seid ihr alle auch was ganz Besonderes und wir müssen alle unheimlich vorsichtig sein, dass wir auf unserer Erde nix kaputt machen.«
Er schweigt und putzt seine Brille, wir schweigen auch, alle. Ich hab richtig einen Kloß im Hals, die anderen, glaub ich, auch… Dass wir alle etwas Besonderes sind, weil wir hier leben dürfen, wer denkt denn so was jeden Tag? Ich nicht, aber ich will’s jetzt denken, besonders, wenn ich mich mal wieder über Lisa ärgern muss… Und ich will mehr mit meinen Eltern draußen sein, Sonne, Mond und Sterne sehen… Und ich will beim Zähneputzen nicht mehr dauernd den Wasserhahn laufen lassen… Hoffentlich vergesse ich’s nicht.
»Und was ist ein Komet?«, meldet sich Lisa.
»Lisa lässt nicht locker!«, lacht der Prof und ist wieder unser lustiger Prof. »Ein Komet ist ein ziemlich dreckiger Schneeball. Er besteht aus Eis und Staub und innen hat er einen Eiskern. Kommt er nun in die Nähe der Sonne, dann verdampft natürlich der Schnee und der Komet kriegt einen Schweif. Und der zeigt immer weg von der Sonne. Zufrieden, Lisa?«
Neee, ist sie natürlich nicht. Lisa bleibt eben Lisa. »Und warum stand über dem Stall von Bethlehem, wo das Jesuskind geboren ist, ein Komet? Das ist auf allen Bildern so gemalt!«
»Gute Lisa, ich muss dich enttäuschen, da stand gar keiner!
«, sagt der Prof und schaut sich um. »Übrigens, Jesuskind… wo ist denn unser Herzenszwerg?«
»Kuckuck, da!!!«, kreischt Celia vergnügt. Unterm Tisch auf der Bühne hockt sie, verschmiert mit Marmelade von oben bis unten, der Teddy auch…Arme Lisa!
»Komm zu mir, jetzt gibt’s noch ein Märchen zum Schluss«, ruft der Prof, aber da ist sie schon
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