Erziehen ohne Frust und Traenen
besteht darin, dass sie viele der Wutanfälle, der Kämpfe und Tränen vermeiden helfen, die einen Tag ruinieren können. Denn mit diesen Ansätzen bedient man sich präventiven Maßnahmen. Und je konsequenter Sie diese verwenden, desto eher wird sich Ihr Kind so verhalten, wie Sie sich das wünschen. Und noch weiter gedacht: Ihr Kind wird mit größerer Wahrscheinlichkeit ein hohes Maß an Selbstdisziplin entwickeln.
Wichtig
Sie wären sicher mehr als erstaunt, wenn Sie wüssten, wie viele negative Verhaltensweisen Sie verhindern können, wenn Sie die Art und Weise, wie Sie mit Ihren Kindern interagieren, verbessern.
Denken Sie daran, dass Kinder sich mit dem Heranwachsen verändern. Strategien, die bei Kleinkindern wunderbar funktionieren, laufen bei Vorschulkindern ins Leere und bringen ältere Kinder zum Lachen. Manche Ansätze funktionieren bei einem Kind jedes Mal, beim Geschwisterkind jedoch überhaupt nicht. Hinzu kommt, dass Eltern ebenso unterschiedlich sind wie Kinder. Deshalb wird sich die eine Methode für ein Elternpaar eignen, bei einem anderen jedoch fürchterlich fehlschlagen. Man muss etwas experimentieren, um herauszufinden, was für einen selbst und die eigene Familie funktioniert und was nicht. Doch wenn Sie sich erst einmal für ein bestimmtes Konzept entschieden haben, werden Sie sich gleich selbstsicherer fühlen und Ihr Familienalltag wird sich deutlich beruhigen. Sie werden im Lauf der Zeit Muster und Routinen etablieren, die Ihnen in den kommenden Jahren bessere kurzfristige und langfristige Entscheidungen ermöglichen.
Lesen Sie sich die folgenden Methoden und Strategien durch und denken Sie über jede einzelne nach. Sie werden sehen, dass es keine Standardmethoden gibt, weil jede Familie anders ist und es keine Werkzeuge gibt, die für jedes Kind taugen. Der Vorteil unterschiedlicher Optionen liegt darin, dass Sie genau jene auswählen können, die Ihrer Eltern-Kind-Konstellation in idealer Weise entsprechen. So können Sie Enttäuschungen und Tränen vermeiden, die oft die Folge sind, wenn Eltern versuchen, den Ratschlägen eines Außenstehenden zu folgen, der zu wissen glaubt, was dieser Familie guttut. Sie kennen sich selbst und Sie kennen Ihr Kind, also werden Sie jene Ansätze auswählen, die Ihnen sympathisch sind. Jeder Ansatz lässt sich »unterwegs« verändern und anpassen. Und schließlich werden Sie Ihren eigenen Rhythmus finden und sich mit Ihrer Strategie sicher und wohlfühlen. Nehmen Sie von Zeit zu Zeit dieses Buch zur Hand, um Ihre Handlungsweisen vielleicht im Detail zu verändern, um sie auf Ihr älter werdendes Kind abzustimmen und um sich selbst an Ihre Ziele zu erinnern. Dieser aktive Erziehungsstil wird Ihren Familienalltag fröhlicher und angenehmer gestalten und dazu führen, dass Sie Ihre langfristigen Erziehungsziele für Ihr Kind erreichen.
Die wahre Ursache erkennen
Wenn ein Kind trotzt, Wutanfälle bekommt, sich Kämpfe mit einem Geschwisterkind liefert, schreit, brüllt und nörgelt, ist der Auslöser dieses Verhaltens in den meisten Fällen nichts, was eine Bestrafung durch die Eltern erfordert.
Ebenso wie wir Erwachsenen mal einen schlechten Tag, miese Laune oder Kopfschmerzen haben und unsere schlechte Laune dann an unserem Partner, am Kind oder an der Katze abreagieren, kämpfen auch Kinder mit Launen oder bestimmten Situationen, was dann zu dem beschriebenen Verhalten führt. Reagiert man dann mit übermäßiger Strenge, kann die Situation eskalieren – es kommt zu Tränen oder gar einem Wutanfall. Aber das Problem ist damit nicht behoben, und keiner kann aus der Situation lernen.
Es geht also nicht immer darum, das Kind zu maßregeln, sondern auch darum, das Umfeld so zu verändern, dass das Kind die Kontrolle über seine Emotionen und Reaktionen zurückgewinnen kann. Indem man das Umfeld verändert, kann sich das Kind beruhigen – und so öffnet sich die Tür zu einer echten Lernerfahrung.
Auf den folgenden Seiten schildere ich einige der häufigsten Auslöser für negative Reaktionen bei Kindern, ebenso wie Lösungsvorschläge, die Ihnen als Leitlinie dienen können und mit denen Sie Ihrem Kind helfen, die jeweilige Situation zu bewältigen. Es sind präventive, proaktive und sanfte Prozesse – die vielleicht sogar dazu beitragen, dass sich das Verhalten Ihres Kindes auch in ganz anderen Situationen bessert.
Beobachten Sie, welche Ansätze Erfolg bringen und wenden Sie sie kreativ an.
Die wahre Ursache: Schlafmangel
Wie viel und wie
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