Erziehen ohne Frust und Traenen
»Lehrstunden des Lebens«.
Achten Sie auf Anzeichen von Hunger. Hungrige oder müde Kinder verlieren schnell ihre gute Laune und die Geduld. Liegt es am Hunger, bringen Sie für die ganze Gruppe einen gesunden Snack mit. Ist eher Müdigkeit für die schlechte Stimmung verantwortlich, gehen Sie mit Ihrem Kind nach Hause oder schlagen ein ruhiges Spiel vor.
Wählen Sie die richtigen Spiele aus. Das Teilen von Spielzeugen fällt Kindern schwer; also achten Sie darauf, dass in der Gruppe nicht nur einige wenige Spielsachen zur Verfügung stehen. Geeignet zum Spielen in der Gruppe sind Bausteine, Kunstprojekte und alles, womit man Fantasie- und Rollenspiele spielen kann, etwa eine Verkleidungskiste oder eine Spielküche mit Ausstattung. Auch eine gewisse Auswahl zur Verfügung zu haben hilft, Streit zu vermeiden.
Helfen Sie, Konflikte zu lösen. Wenn Kinder wütend auf einen Spielkameraden werden, fehlt ihnen noch die Selbstkontrolle, mit diesem Ärger umzugehen und sie im Zaum zu halten. Es ist die Aufgabe der Eltern, den Kindern zu zeigen, wie man in Konfliktsituationen verhandelt und Kompromisse findet. Bitten Sie die Kinder reihum, aus ihrer Sicht zu erklären, was passiert ist. Dann machen Sie Lösungsvorschläge.
Hören Sie zu und beobachten Sie. Sie müssen nicht jeden Streit schlichten. Oft finden Kinder selbst einen Ausweg. Schreiten Sie nur ein, wenn keine Lösung in Sicht ist oder wenn die Kinder handgreiflich werden.
Loben und ermutigen Sie. Wenn die Spielzeit gut verlaufen ist, dürfen Sie die Kinder ruhig loben. Lassen Sie Ihr Kind wissen, dass Sie stolz auf sein Verhalten sind.
So vermeiden Sie unnötige Tränen
Vereinbaren Sie keine zu langen Treffen. Die sozialen Fähigkeiten eines Kindes ermüden im Verlauf der Zeit. Beobachten Sie, wann es an der Zeit ist, das Treffen zu beenden oder zu verlassen. Eine bis drei Stunden sind für kleine Kinder ein guter Richtwert. Wenn sich Kinder besser kennengelernt und angefreundet haben, kann man mit längeren Zeiträumen experimentieren.
Forcieren Sie keine Freundschaften. Wie zwischen Erwachsenen muss auch zwischen Kindern die »Chemie« stimmen. Versuchen Sie Spielkameraden zu finden, die Ihrem Kind guttun, seine positiven Seiten zum Vorschein bringen und mit denen es harmoniert.
Lassen Sie die Kinder nicht allein, während die Erwachsenen sich unterhalten. Das funktioniert mit älteren Kindern, aber kleine Kinder brauchen die Anwesenheit ihrer Bezugspersonen, damit das soziale Miteinander funktioniert.
Wählen Sie lieber eine kleine Gruppe. Bei Schwierigkeiten in der Gruppe sollten Sie die Zahl der Kinder auf zwei bis drei reduzieren bzw. sich einer kleineren Gruppe anschließen. Je weniger kleine Persönlichkeiten in einem Raum, desto weniger Stress wird es geben. Wenn das Spiel und das Sozialverhalten Ihres Kindes in einer kleinen Gruppe über einen längeren Zeitraum hinweg gut funktionieren, können Sie in eine größere Spielgruppe wechseln.
Streit, zwischen Geschwistern
»Ich leide sehr darunter, dass meine Kinder sich ständig streiten. Ich möchte, dass sie Freunde sind! Aber kaum sind sie zusammen, gibt es Zank und Ärger, und ich muss immer wieder schimpfen, damit sie nicht aufeinander losgehen.«
Siehe auch: Beißen, andere Kinder; Rechthaberei; Schlagen, Treten, Haareziehen; Spielverhalten
Das sollten Sie wissen
Wenn sich unsere Kinder streiten, zehrt das nicht nur an unseren Nerven, sondern geht uns auch ans Herz. Wir wollen, dass sich unsere Kinder lieben und ein Leben lang Freunde sind. Wenn sie sich streiten, scheint dies ein Ding der Unmöglichkeit. Doch Tatsache ist, dass alle Geschwister streiten und miteinander kämpfen – und dass dies mit ihrer Liebe und ihrer Freundschaft nichts zu tun hat. Es gehört zur normalen Entwicklung ihrer Sozialkompetenz einfach dazu. Die meisten Streits zwischen Geschwistern schaden der Beziehung nicht. Dennoch gibt es Mittel und Wege, die Anzahl der Auseinandersetzungen und deren Heftigkeit zu reduzieren.
So helfen Sie Ihrem Kind
Auslöser identifizieren und beseitigen. Versuchen Sie, bei den Auseinandersetzungen ein Muster auszumachen. Geht es typischerweise um ein Thema wie etwa das Teilen der Spielsachen? Wenn ja, stellen Sie entsprechende Regeln auf. Streiten Ihre Kinder immer, während Sie das Abendessen vorbereiten? Dann könnten Sie sie in die Vorbereitungen mit einbeziehen, ihnen einen gesunden Snack anbieten oder für eine besondere Aktivität sorgen, etwa Ausmalen oder mit Ton
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