Erziehen ohne Frust und Traenen
aufmacht.«
Siehe auch: Spielverhalten
Das sollten Sie wissen
Viele kleine Kinder besitzen enorm viel Energie – und eine laute Stimme ist der verbale Ausdruck dieser Energie. Glücklicherweise lernen die meisten Kinder mit der Zeit, ihre Lautstärke zu kontrollieren.
So helfen Sie Ihrem Kind
Höflich bitten. Ist Ihr Kind zu laut, gehen Sie zu ihm, begeben Sie sich auf seine Augenhöhe und bitten Sie es mit ruhiger Stimme, leiser zu sein. Demonstrieren Sie ihm mit gedämpfter Stimme, was Sie unter »leise« verstehen: »Ich möchte, dass du in dieser Lautstärke mit mir sprichst.«
Kontrollieren Sie Ihre eigene Lautstärke. Kinder sind wahre Meister darin, die Kommunikationsstile, die sie um sich herum erleben, zu imitieren. Vielen Eltern ist gar nicht bewusst, wie oft sie gegenüber ihren Kindern die Stimme erheben. Beobachten Sie sich also selbst. Sprechen Sie sehr laut, um inmitten all des Lärms wahrgenommen zu werden? Indem Sie leiser sprechen, lernt es auch Ihr Kind.
Halten Sie beim Sprechen Blickkontakt. Oft sprechen Kinder laut, um die Aufmerksamkeit der Erwachsenen zu erheischen. Um dem zuvorzukommen, gehen Sie in die Knie, wenn Sie mit Ihrem Kind sprechen, und halten sowohl beim Sprechen als auch beim Zuhören Blickkontakt.
Erlauben Sie Brüllen, zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten. Geben Sie Ihren Kindern die Möglichkeit, ihre kräftigen Stimmen einzusetzen – zum Beispiel in einem Chor oder beim Sport. Besuchen Sie mit ihnen einen Indoor-Spielpark oder gehen Sie mit ihnen hinaus in den Park, damit sie dort ihre Lungen trainieren können.
Üben Sie die Flüstersprache. Unterhalten Sie sich spielerisch in der Flüstersprache, so als müssten Sie aufpassen, nicht gehört zuwerden. Diese Übung hilft Ihrem Kind, seine Lautstärke besser zu kontrollieren.
Lenken Sie die Energie Ihres Kindes um. Wenn Sie die Lautstärke Ihres Kindes zu stören beginnt, unterbrechen Sie seine gegenwärtige Aktivität und bieten ihm eine ruhigere Betätigung an, zum Beispiel ein Puzzle oder ein Steckspiel, Modellieren mit Ton oder Malen.
Lassen Sie das Gehör Ihres Kindes überprüfen. Ein Kind, das durchgängig sehr laut spricht, hört möglicherweise schlecht. So kann sich beispielsweise nach einer Ohrenentzündung ein Flüssigkeitserguss im Innern des Ohren bilden, der das Hören erschwert. Lassen Sie vom Kinder- oder Hals-Nasen-Ohrenarzt ausschließen, dass Ihr Kind unter Schwerhörigkeit leidet.
Kontrollieren Sie Ihre Wut. Wenn Sie der laute Ausdruck Ihres Kindes auf die Palme bringt, ist es wichtig, diese Wut unter Kontrolle zu halten. Tipps dazu finden Sie in Teil 3: »Grundlagen für ein friedliches Zuhause«.
So vermeiden Sie unnötige Tränen
Erheben Sie selbst die Stimme nicht. Eine automatische Reaktion auf lautes Angesprochenwerden ist, selbst die Stimme zu heben. Statt dessen sollte man mit bewusst ruhiger, leiser, kontrollierter Stimme antworten, um das Kind »herunterzubringen«. Wenn Sie sich die visuelle Aufmerksamkeit des Kindes sichern und dann beginnen, leise zu sprechen, wird es aufmerken und zuhören.
Nehmen Sie es nicht persönlich. Ihr Kind brüllt Sie nicht an, weil Sie etwas falsch gemacht haben. Lautes Sprechen ist ein ganz normaler Aspekt des kindlichen Verhaltens; mit der Zeit lernen Kinder, ihre Lautstärke zu kontrollieren.
Erwarten Sie keine Veränderung in einem Tag. Haben sich Schreien und Brüllen als Kommunikationsmittel erst einmal etabliert, kann es langwierig sein, dies zu ändern. Haben Sie Geduld!
Spielverhalten
»Ich bin mit meinem Vorschulkind in eine Spielgruppe gegangen, damit es mit anderen Kindern spielen kann. Aber gewöhnlich ist das Spielen kein Spaß, weil die Kinder nicht die Spielsachen teilen, weil sie sich streiten und Wutanfälle bekommen – einschließlich meines Sohnes.«
Siehe auch: Beißen, andere Kinder; Schlagen, Treten, Haareziehen; Ungezogene Kinder anderer Eltern
Das sollten Sie wissen
Es dauert lange, bis Kinder soziale Fähigkeiten erlernen. Der Weg des Übens ist hart, aber es lohnt sich auf jeden Fall, solche Spielzeiten mit anderen Kindern einzuplanen.
So helfen Sie Ihrem Kind
Realistische Erwartungen entwickeln. Kleine, sozial unerfahrene Kinder brauchen beim Spielen mit anderen eine gewisse Anleitung. Selbst bei elterlicher Präsenz gibt es Streitmit anderen – und wenn das nicht so wäre, würden sie niemals lernen, mit Auseinandersetzungen umzugehen, die ja Teil unseres Alltags sind. Betrachten Sie solche Momente als
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