Erziehen ohne Frust und Traenen
Tochter, die ich in vollen Zügen genießen kann, weil ich selbst keine nörgelnde, korrigierende und deshalb ständig frustrierte Mutter bin.
Ungezogene Kinder anderer Eltern
»Ich habe eine gute Freundin, mit der ich mich immer gerne getroffen habe. Leider jedoch finde ich, dass ihre Kinder ungezogen, laut und frech sind und sie gar nicht daran denkt, ihre Kinder zu korrigieren. Die gemeinsamen Treffen finde ich daher fast unerträglich.«
Siehe auch: Beißen, andere Kinder; Rechthaberei; Spielverhalten
Das sollten Sie wissen
Sie mögen Ihre Freundin, Ihre Freundin liebt ihre Kinder, aber Sie beide haben sehr unterschiedliche Erziehungsstile – diese Situation kann heikel werden. Ihre Freundin sieht ihre Kinder wahrscheinlich mit anderen Augen, als Sie es tun. Seien Sie sehr vorsichtig, wenn es um unterschiedliche Erziehungsansätze geht – über diesem Thema sind schon viele langjährige Freundschaften zerbrochen.
So helfen Sie Ihrem Kind
Ablenken und umleiten. Braut sich ein Problem zusammen, sollten Sie möglichst rasch einschreiten und die Kinder zu einer anderen Aktivität umleiten. Indem Sie sie beschäftigen, sinkt die Gefahr eines Streits oder Konflikts.
Konzentrieren Sie sich auf das aktuelle Thema. Finden Sie eine Lösung für das, was gerade ansteht – gehen Sie nicht weiter auf Grundsätzliches wie die Persönlichkeit, den Lebens- oder Erziehungsstil ein. Tun Sie nur das, was notwendig ist, um die Situation zu retten. Kommentieren Sie die jeweilige Aktivität oder die ganze Gruppe, nicht das einzelne Kind.
Vermitteln Sie Ihren Erziehungsstil in zurückhaltender Weise. Laden Sie Ihre Freundin ein, gemeinsam mit Ihnen ein Erziehungsseminar oder einen Vortrag zu dem entsprechenden Thema zu besuchen. Leihen Sie ihr Ihren bevorzugten Erziehungsratgeber aus und sagenSie ihr, dass Sie ihn sehr gut finden und der Meinung sind, er wird auch ihr gefallen.
Sehen Sie das Positive. Versuchen Sie, Ihre Treffen zu genießen, und konzentrieren Sie sich auf die schönen Seiten Ihrer Freundschaft. Stellen Sie die Eigenschaften Ihrer Freundin, die Sie schätzen, in den Vordergrund, und betrachten Sie ihre Kinder aufgeschlossen – sicher werden Sie auch an ihnen liebenswerte Seiten finden.
Treffen Sie sich ohne Kinder. Wenn Sie das Benehmen der Kinder Ihrer Freundin stört oder es sich negativ auf Ihre eigenen Kinder auswirkt, treffen Sie sich einfach allein mit Ihrer Freundin.
So vermeiden Sie unnötige Tränen
Erziehen Sie nicht die Kinder der anderen. Es ist die Sache Ihrer Freundin, mit dem Verhalten ihrer Kinder klarzukommen (oder auch nicht klarzukommen, wie es aus Ihrer Sicht der Fall sein mag). Sie sollten nur einschreiten, wenn Ihre Kinder bzw. Ihr Eigentum direkt betroffen sind. Dann ist es legitim, dass Sie einschreiten bzw. Grenzen setzen.
Versuchen Sie nicht, andere Menschen zu verändern. Verschwenden Sie Ihre Energie erst gar nicht darauf zu versuchen, mit ein paar wohlgemeinten Kommentaren das Familienleben anderer Menschen zu verändern. Dieser Versuch löst bei den anderen leicht Verletzung, Wut oder eine Verteidigungshaltung aus. Akzeptieren Sie die Dinge, wie sie sind – es sei denn, Ihre Freundin bittet Sie um Rat oder Hilfe.
Brechen Sie den Kontakt nicht ab. Freundschaften sind wichtig und wertvoll. Und Kinder werden älter – in ein paar Jahren sind sie selbstständig, gehen eigene Wege und sind bei den Treffen ohnehin nicht mehr dabei. Finden Sie Wege, die derzeitige Situation für Sie erträglich zu gestalten.
Unordnung
»Mein Kind lässt überall im Haus Spielsachen, Socken und Taschentücher herumliegen und erwartet von mir, dass ich ihr hinterherräume. Ich möchte aber nicht, dass unser schönes Zuhause wie ein Schlachtfeld aussieht – und ich habe das ständige Hinterherräumen satt …«
Das sollten Sie wissen
Ich fürchte, dieses Problem haben wir Eltern uns selbst zuzuschreiben. Aus dem kleinen Baby, das rundum versorgt werden muss, ist plötzlich eine Sechsjährige geworden, die wir noch genauso umsorgen – und die Sechsjährige verspürt natürlich keinen Drang, diese Situation zu verändern. Hätten Sie selbst ein Hausmädchen, das Ihnen auf Schritt und Tritt folgt und Ihre Sachen aufräumt – würden Sie sich eine andere Situation wünschen?
So helfen Sie Ihrem Kind
Bleiben Sie konsequent. Wenn Sie Ihr Kind an manchen Tagen zum Aufräumen auffordern, an anderen jedoch die Unordnung ignorieren, weiß Ihr Kind nicht, was Sie von ihm erwarten.Machen Sie einen
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