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Es begann im Birkenhain (Heimatroman) (German Edition)

Es begann im Birkenhain (Heimatroman) (German Edition)

Titel: Es begann im Birkenhain (Heimatroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Steingruber
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zwei kennen ja die Wahrheit. Damals haben wir als Kinder herumgespielt. Heute ist es anders, Martin. Heute müssen wir das Leben ernst nehmen.« Er sah sie an.
    »Weißt du, dass du sehr schön geworden bist?« fragte er sie.
    »Geh weiter und übertreib nit, du alter Spinner«, versuchte sie, verlegen abzuwehren. Eine heiße Röte war ihr in die Wangen bis hinauf unter die Haarwurzeln gestiegen. Ein Gefühl der Freude hielt sie gefangen.
    »Sag einmal, Barbara, wie stehen eigentlich deine Eltern zu mir?«
    »Das ist eine berechtigte Frage!« stieß Barbara etwas bitter hervor. »Dennoch, wie kannst du da überhaupt danach fragen, Martin.«
    »Ja, du hast recht«, bekannte er. »Es war eine saublöde Frage. Denn wie sollten sie schon zu mir stehen, nachdem sie seinerzeit das Schlimmste von mir haben annehmen müssen. Es ist klar, dass sie mich ablehnen. Was täten sie sagen, wenn sie wüssten, dass du mit mir gesprochen hast?«
    »Ich weiß es nit, Martin«, gab Barbara zaudernd zu. Dann allerdings schleuderte sie ihren Kopf in den Nacken. »Es wär mir auch ganz wurscht«, entgegnete sie. »Ich bin großjährig und niemand hat ein Recht, mir Vorschriften zu machen.«
    »Auch deine Eltern nit?«
    Für einige Augenblicke zögerte sie. Dann sah sie ihn an. In ihren Augen stand wilde Entschlossenheit.
    »Nein, auch meine Eltern nicht«, antwortete sie unter heftigem Kopfschütteln. »Auch sie haben kein Recht, sich in mein Leben einzumischen.«
    Seine Augen leuchteten. Er trat auf sie zu und nahm ihre Hände. Ganz nahe ging er an sie heran.
    »Dann werden wir uns also öfters sehen?« fragte er sie. Etwas Banges lag in diesen Worten.
    »Wenn du es willst«, entgegnete sie. »Dann sehen, wie uns so oft wie es nur möglich ist, Martin.«
    Am liebsten hätte Martin Jaus nun seine Freude laut in die Welt hinausgejuchzt. Aber er blieb still. Ein inniger und verklärter Ausdruck beherrschte seine Züge. Liebe lag in seinen Augen. Doch das erkannte Barbara Löwinger nicht. Jedenfalls noch nicht.
    Als Barbara an jedem Abend doch etwas später als vorgesehen in das Gasthaus zurückkam, sich rasch umzog und hinunter in die Küche lief, wurde sie von ihrer Mutter mit merkwürdigem Blick bedacht.
    »Wie siehst du denn aus?«, wollte die Adlerwirtin von ihrem Mädel wissen.
    »Wie soll ich denn aussehen, Mutter. Ist vielleicht was nit in Ordnung?«, fragte Barbara verwundert.
    »Du bist ja richtig rot im Gesicht. Deine Augen glänzen wie fiebrig. Du wirst mir doch hoffentlich nit krank werden?«
    »Naa, naa, Mutter. Ganz gewiss nit«, erwiderte Barbara darauf. »Ich bin bloß recht hastig gelaufen, weil ich in Sorge war, dass es schon sehr spät ist.«
    Hanna Löwinger beobachtete ihre Tochter mit den scharfen Augen einer Mutter. Unkonzentriert schnitt Barbara die Zwiebeln. Das Messer glitt ein wenig ab, und sie hatte sich schon in den Finger geschnitten.«
    »Pass doch auf, Kind«, sagte Hanna. »Wart, ich hol dir ein Pflaster.« Barbara hatte den Finger in den Mund gesteckt und nickte. Wo war sie nur mit ihren Gedanken? O ja, sie konnte halt an nichts anderes denken, als nur an den Martin.
    Martin, Martin, Martin, so pochte ihr Herz. Jeder Schlag, den es tat, gehörte dem jungen Heimkehrer. Plötzlich wurde Barbaras Gesicht blasser. Furcht hatte sich in ihr Herz geschlichen. Was würde sein, wenn man den Martin nicht in Briggs bleiben ließ? Was würde sein, wenn er wieder fort musste aus der Heimat? Diese Gedanken schienen Barbara unerträglich. Sie kamen ihr so unerträglich vor, dass sie einen wilden Schmerz in sich verspürte.
    »Na, na, dir wird's doch nit schlecht werden von dem kleinen Schnitt?« fragte die Löwingerin, die mit dem Verbandkasten in die Küche zurückkehrte. »Du bist ja kreidebleich im Gesicht. Hopp, hock dich mal auf den Stuhl. Ich hol dir einen Schnaps, dann geht's dir wieder besser.«
    Später kehrte wieder Farbe in Barbaras Gesicht zurück.
    »Lass mich die Zwiebeln weiterschneiden. Mach du inzwischen den Sud für den Sauerbraten. Aber pass auf, dass du dich nit verbrühst.«
    »Mit unserer Barbara stimmt was nit«, bemerkte Hanna am Abend ihrem Mann gegenüber. »Sie ist so verändert. Ich weiß nit, wie ich es sagen soll.«
    »Vielleicht bildest du dir da nur etwas ein«, brummte Max Löwinger. »Madln im Alter von der Barbara sind halt nun mal empfindlich.«
    Daraufhin schwieg die Löwingerin. Sie hörte aber nicht auf, sich ihre eigenen Gedanken zu machen.
     
    *
     
    Martin Jaus bewarb sich in der

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