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Es begann im Birkenhain (Heimatroman) (German Edition)

Es begann im Birkenhain (Heimatroman) (German Edition)

Titel: Es begann im Birkenhain (Heimatroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Steingruber
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Bub?« wollte sie von ihrem Sohn wissen.
    »Es wird sich schon etwas finden, Mutter. Ich bin ja gelernter Schreiner. Vielleicht finde ich drüben in Reitzenstein eine Anstellung.«
    »In Reitzenstein gibt's eine neue Schreinerei«, erklärte Ilse Jaus nun eifrig. »Einer vom oberen Inntal ist heraufgekommen und hat eine Werkstatt aufgemacht. Sie bauen dort die Bauernmöbel, auf die die Städterer so wild sind. Hast du das auch gelernt, solche Möbel zu machen?«
    »Aber ja, Mutter«, versicherte Martin. »Ich hab schon arg schöne Stückl gezimmert, die man hinterher bemalt hat, und die sich gut haben verkaufen lassen.«
    »Dann tät ich an deiner Stell gleich morgen einmal in der neuen Schreinerei vorsprechen. Vielleicht kannst auch drüben wohnen.«
    Diese Worte ließen Martin Jaus stutzen.
    »Kann ich denn nit bei dir wohnen?« erkundigte er sich. »Ich bin doch so lang von daheim fort gewesen. Was meinst, Mutter, wie's mich hierhergezogen hat. Grad einen jeden Tag hab ich gezählt und hab's nimmer erwarten können.«
    »Ich weiß, und ich kann mir's denken«, antwortete sie da seufzend. »Aber du weißt doch, was damals passiert ist ...«
    »Ich bin an nix schuld gewesen, Mutter!« stieß Martin heftig hervor. »Diese ganze G'schicht hat meine ganze Jugend vergiftet, und ich bin froh, dass ich es soweit geschafft hab und heut keinem mehr gram bin.«
    »Du nit, Martin«, sagte Frau Jaus mit einem müden Lächeln, »aber vielleicht werden dir die andern gram sein. Es war nit gut, dass du nach Briggs zurückgekommen bist. Vielleicht fangt jetzt alles von vorne an. Der Adlerwirt kann nit vergessen, was damals passiert ist, denn er wird doch durch seinen Buben, der im Rollstuhl hockt, alleweil an das Elend erinnert.«
    »Aber wenn ich doch nix dafür gekonnt hab!« schrie Martin nun heraus. »Zum Dunnerwetter, Mutter, es muss doch einmal eine Ruhe sein.«
    »Ja«, flüsterte die Jausin, »einmal sollte eine Ruh sein. Das müsst man meinen. Aber es ist nit so. Drum bitt ich dich, schau zu, dass du drüben in Reitzenstein unterkommen kannst. Glaub mir, Bub, das ist wirklich das Beste.«
    Mit diesem Augenblick bekam das Wörtl Heimat für den Jaus-Martin einen bitteren Beigeschmack. Er senkte den Kopf. Zerbrochen waren seine Träume von einem neuen, schöneren Anfang. Wie sollte nun alles weitergehen?
     
    *
     
    In Briggs sprach sich die Nachricht von der Heimkehr des Jaus-Martin ziemlich rasch herum. In einem so kleinem Dörfl bleibt den Leuten meistens nichts verborgen. Die Rückkehr des jungen Mannes erhitzte die Gemüter. Im Nu spalteten sich die Dorfbewohner in zwei Parteien.
    Die eine war der Meinung, dass man die Geschichte von damals nach einer so langen Zeit vergessen könnte. Die anderen jedoch befürchteten, Martin könnte sich nicht geändert haben und würde erneut Unfrieden und Unglück über Briggs und seine Bewohner bringen.
    Zu diesen Gegnern gehörten begreiflicherweise der Adlerwirt und seine Frau Hanna. Auch der Liebeiner und seine Bäuerin waren dagegen, dass Martin in Briggs bleiben sollte.
    Einen Tag nach Martins Rückkehr traf man sich im Gasthaus »Zum schwarzen Adler«.
    »Man muss etwas unternehmen«, sagte Bastian Liebeiner. »Man muss was tun, bevor es zu spät ist. Ein solcher wie der wird nämlich nie anders, das kann ich dir sagen, Max.«
    Der Adlerwirt furchte die Stirn. Alle Erinnerungen an das damalige Geschehen war mit der Rückkehr von Martin wieder erwacht. Es mutete so an, als sei eine alte Wunde aufgeplatzt und habe heftig zu bluten begonnen.
    Hanna Löwinger war nicht so sehr gegen Martin Jaus eingestellt wie ihr Mann. Sie versuchte daher zu vermitteln.
    »Es ist doch alles schon so lang her«, bekannte sie zögernd. »Vielleicht ist der Martin jetzt ganz anders geworden.«
    »Dieses Vielleicht, wie du es sagst, ist keine Sicherheit nit«, knurrte der Adlerwirt. »Weiß der Teufel, was in einem solchen drinnen steckt, und was in seinem Hirn vorgeht. Am End ist er gekommen, um sich an uns zu rächen.«
    »Warum sollt er sich an uns rächen wollen?« fragte Hanna Löwinger ein wenig entsetzt.
    »Na, du bist gut, Wirtin«, begehrte Bastian Liebeiner aus. »Immerhin haben dein Mann und ich seinerzeit dafür gesorgt, dass das Früchtl in ein Erziehungsheim gekommen ist. Glaubst du, er gehört zu der Sorte, die das vergessen können? Ich hab ihn von Weitem gesehen, und ich kann dir sagen, dass in seinen Augen der Teufel hockt. Grad finster und bös hat er mich aus der Ferne angeglotzt,

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