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Es begann im Birkenhain (Heimatroman) (German Edition)

Es begann im Birkenhain (Heimatroman) (German Edition)

Titel: Es begann im Birkenhain (Heimatroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Steingruber
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daheim«, sagte Martin und ein tiefer Seufzer der Befreiung folgte diesen Worten. »Jetzt muss ich aber hinauf zur Mutter.«
    Die Reuterin runzelte die Stirn. Dies bemerkte Martin. »Geht's ihr nit gut - der Mutter?«
    »Halt viel allein ist sie gewesen in den letzten Jahren. Niemand hat etwas von ihr wissen wollen, wegen der G'schicht von damals.«
    Martin erschrak. Hatte man denn nach so langer Zeit noch immer nicht vergessen?
    »Wie geht's denn dem Anderl?« fragte er schließlich.
    »Alleweil hockt er halt in seinem Rollstuhl«, sagte die Reuterin. »Aber so ist es halt im Leben.«
    Martin bemerkte, dass sie ihre Hacke wieder zur Hand nahm und weiterarbeiten wollte.
    »Als dann, behüt dich Gott, Reuterin«, grüßte er freundlich zum Abschied. Dann schritt er weiter auf dem weißen Weg, der sich in Windrichtung hinauf zum Dörfl Briggs schlängelte.
    Vieles war ganz anders geworden. Neue Häuser standen an den Hängen. Martin kam aus dem Staunen wirklich nicht mehr heraus.
    Und dann sah er das Gütl der Mutter. Wie klein und erbärmlich es neben den anderen großen Höfen wirkte, in deren Mitte sich stolz die Kirche erhob.
    Kurz richtete sich Martins Blick auf das Wirtshaus, dessen Besitzer ihm so viel Leid zugefügt hatte. Energisch wurde sein Schritt, als er jetzt weiterging. Sein Herz klopfte hart gegen die Rippen, als er das Gartentürchen öffnete, das noch immer so quietschte wie damals, als Martin das Häusl verlassen hatte.
    Er trat auf die Haustür zu. Dann zögerte er wieder. Sollte er anklopfen oder einfach eintreten? Er entschloss sich dazu, einfach einzutreten. Als er die Klinke jedoch drückte, war die Tür verschlossen. Martin wunderte sich und runzelte die Stirn. Nie ist die Haustür verschlossen gewesen, wenn die Mutter daheim war. War sie am End nit daheim?
    Schließlich pochte er einige Male.
    Er lauschte und hörte dann, dass sich von drinnen schlurfende Schritte näherten. Es waren die Schritte einer alten Frau.
    »Ja, wer ist denn draußen?« fragte eine dünne und zittrig klingende Stimme.
    »Ich bin's, der Martin.«
    Rasch wurde der Riegel von drinnen zurückgeschoben. Dann flog die Tür auf.
    »Martin, mein Bub!« Heiße Tränen liefen der Jausin über die Wangen. Sie herzte und halste ihn, als wollte sie ihn nie wieder loslassen. Immer wieder schluchzte sie vor Glück und brach dann in ein Lachen aus. »Nein, Bub. Das gibt's doch nit. Wie ich mich freue. Nein, diese Freud. Jetzt komme aber erst einmal herein.«
    Sie führte ihn in das Stüberl, das noch alleweil so aussah, wie er es seinerzeit verlassen hatte. Hier hatte sich überhaupt nichts verändert. In diesem stillen Stüberl schien die Zeit stehengeblieben zu sein.
    »Sitz nieder, Bub«, bat Ilse Jaus. Martin setzte sich auf das grüne, schon recht verbeulte Plüschkanapee. Er schob die Hände zwischen die Knie und sah sich um.
    Erschrecken hatte sein Gesicht überzogen, denn die Mutter war richtig grau geworden. Furchig und leidvoll mutete ihr Gesicht an. Wo war denn das fröhliche Aufleuchten ihrer hübschen hellen Augen geblieben?
    »Jetzt erzähl mir, Bub, wie's dir geht. Hast einen Hunger?«
    Sie überschüttete ihn mit einer ganzen Reihe von Fragen.
    Sie stürmte direkt auf ihn ein.
    »Langsam, Mutter, langsam«, wehrte Martin lächelnd ab. »Alles der Reihe nach.«
    Dann berichtete er ihr von seiner Entlassung. Ein halbes Jahr hatte er länger bleiben müssen, weil man wollte, dass er seine Ausbildung beendete.
    »Bist gewiss nit wieder ausgerissen, Bub?« fragte sie. Denn das hatte er ja früher einige Male getan.
    »Aber nein, Mutter!« rief Martin lachend und schüttelte seinen Kopf. »Ich bin doch nit ausgerissen. Ich bin doch schon lang großjährig.«
    »Ach so, ja, richtig«, murmelte sie, und ihr Gesicht wirkte nun wieder etwas verschlossen. Die Zeit, die an ihr vorübergegangen war, hatte wohl ihre Spuren hinterlassen.
    »Erzähl mir lieber, wie es dir geht?« wollte er nun von ihr wissen.
    »Ach, Gott, Bub«, sagte sie, »wie soll es mir schon gehen.«
    Martin Jaus merkte, dass ihm seine Mutter auswich. Sie selbst wollte ihn nicht mit jenen Dingen belasten. Sie wollte ihm nicht sagen, dass man sie seit dem Unglück eigentlich in Briggs wie eine Aussätzige behandelte. War ihre Arbeitskraft ganz dringend von Nöten, dann raffte man sich auf und holte die sonst so Geächtete. Ihre fleißigen Hände waren einem jeden recht. Mehr jedoch wollte keines in Briggs mit ihr zu tun haben.
    »Was willst denn jetzt anfangen,

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