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Es begann im Birkenhain (Heimatroman) (German Edition)

Es begann im Birkenhain (Heimatroman) (German Edition)

Titel: Es begann im Birkenhain (Heimatroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Steingruber
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neuen Schreinerei von Reitzenstein. Der Besitzer hieß Johannes Burger. Er war schon seit längerer Zeit Witwer und stammte aus dem unteren Inntal. Kinder hatte er keine.
    »Na ja«, bemerkte er nun Martin gegenüber, stand auf und kam in seinem grauen Kittel auf den jungen Mann zu. »Deine Zeugnisse sind ja nit schlecht, Martin. Ich mein, dass wir es einmal miteinander versuchen sollten.«
    Martin hätte jauchzen mögen vor Freude. Sein Herz schien Sprünge zu machen.
    »Danke, Herr Burger«, sagte er schlicht. »Ich werd mir alle Mühe geben und Sie ganz gewiss nit enttäuschen.«
    »Das will ich auch hoffen, Martin.«
    »Herr Burger, da wäre noch etwas, was ich mit Ihnen bereden müsste.«
    Der grauhaarige Schreinermeister zog die Brauen ein wenig in die Höhe.
    »Red's nur frei heraus, Martin«, sagte er. »Frei geredet ist alleweil besser als hinter den Berg gehalten.«
    »Vor langer Zeit«, begann Martin zu erzählen, »hat es drüben in Briggs einmal ein Unglück gegeben. Man hat gesagt, ich wäre dran schuld gewesen.«
    So floss Wort für Wort der Herzensqual dem Martin Jaus über die Lippen. Der alte, erfahrene Meister hörte aufmerksam zu. Schließlich kam Martin auf seine Bitte zu sprechen, ob sich nicht im Haus des Meisters ein Platz für ihn würde finden lassen,
    »Aber gewiss, Martin«, erklärte Meister Burger. »Das Haus ist groß und es ist alleweil leer. Ich bin oft sehr viel allein. Da wäre ich recht froh, wenn eines da ist.«
    Vor Glück und Dankbarkeit schloss Jaus-Martin seine Augen. Mit einem Male schien ihm seine Zukunft wieder leuchtend und hell. Da war wieder etwas Hoffnung in ihm. Hoffnung, die es manchmal in dunklen Tagen für ihn überhaupt nicht mehr gegeben hatte. Frau Jaus war sehr froh, dass Martin in Reitzenstein unterkommen konnte.
    »Du wirst sehen, Bub«, sagte sie zu ihm, »dass das alles für dich das Beste ist. Eines Tages wirst du dankbar sein.«
    »Ach, Mutter, geh weiter«, wehrte Martin ab. »Ich bin doch heut schon dankbar. Mehr, als das Leben mir bis jetzt gegeben hat, kann es mir eigentlich gar nit geben.«
    Am Abend jenes Tages ging Martin zum Birkenhain. Er hoffte, Barbara dort zu treffen. Und tatsächlich! Barbara kam, nachdem er nur einige Minuten gewartet hatte.
    Ihre Wangen glühten vor Freude und Erwartung. Weithin sah er ihr schönes blondes Haar im Abendsonnenschein leuchten. In fiebriger Aufregung und has pelnd, berichtete er ihr von seinem Glück.
    »Aber es will mir nit gefallen, dass du fortgehst aus Briggs«, sagte Barbara, die nun doch ein wenig enttäuscht war.
    »Geh weiter«, wies er zurück. »Reitzenstein und Briggs liegen doch bloß einen Katzensprung auseinander. Da bin ich nach dem Feierabend gleich einmal herübergehupft, so dass wir uns sehen können.«
    Sie seufzte. Dann s chloss sie die Augen. Sie hatten noch nicht über Liebe gesprochen. Nicht einmal von Freundschaft war bisher die Rede gewesen. Zwischen ihnen beiden war es ein stummes Übereinkommen. Wie ein stilles und wortloses Einverständnis.
    »Wie geht es deinem Bruder?« wollte Martin schließlich wissen. »Ist er mir gram?«
    Wieder musste Barbara seufzen.
    »Ach, weißt du«, sagte sie, »mit dem Anderl ist es eine schwierige Sach. Ich glaub, dass er sich selbst gram ist. Aber das mag ja kein Wunder nit sein. Wenn man so im Rollstuhl hocken muss und von seinem Leben nit viel hat, dann wird man halt so.«
    Martin schwieg. Er wusste ganz einfach nicht, was er darauf erwidern sollte. In ihm war eine merkwürdige Zerrissenheit, die er selbst nicht in Worte fassen konnte. In ihm war der Wunsch, dem Gastwirtssohn zu helfen. Aber hatten sie nicht seit Langem schon gesagt, dass es für den Löwinger-Anderl eine Hilfe überhaupt nicht gab?
    »Und was macht der Christian!«, stieß Martin schließlich hervor.
    »Oh, ich mein, es geht ihm ganz gut«, erklärte Barbara ein wenig verwirrt. »Er tritt recht geschickt in die Fußstapfen seines Vaters, und man kann annehmen, dass er später einmal ein guter und rechtschaffener Bauer wird.«
    »Und was redet er von mir?« fragte Martin, woraufhin er seine Lippen fest zu einem schmalen Strich zusammenpresste.
    »Eigentlich nit viel«, sagte Barbara. »Die Liebeiner sind halt genauso wie meine Eltern gegen dich. Aber wenn du mit dem Christian ein paar Worte reden willst, so kannst du ja morgen hinaus zum Rainacker gehen. Dort gräbt der Christian Erdäpfel aus.«
    »Ich wüsst nit, was ich mit ihm zu bereden hätte«, sagte Martin, und es klang sehr

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