Es brennt!
gesund”, verkündete der Arzt den Feuerwehrleuten, die sich um ihn scharten. “Mr. Winton hat ein gebrochenes Bein. Wir werden ihn heute Abend operieren und mit Schrauben fixieren. Außerdem hat er einige gebrochene Rippen, die ihm Probleme beim Atmen bereiteten. In ein paar Monaten wird er sich jedoch wieder vollkommen erholt haben. Mr. Reilly hat eine Gehirnerschütterung, aber die Computertomografie zeigte keine Schwellung. Er müsste morgen Abend wieder nach Hause können. Im Moment schlafen beide und dürfen ab morgen früh Besucher empfangen. Ich schlage vor, Sie gehen alle nach Hause und schlafen ebenfalls ein wenig.” Damit wandte sich der Arzt abrupt ab und ging den Flur hinunter.
Die Männer der Boylston-Street-Feuerwache atmeten erleichtert auf und klopften sich grinsend auf die Schultern. Dylan sah lächelnd zu Meggie. “Danke.”
Sie hielt seinen Jackenärmel fest. “Was hältst du davon, wenn ich dich nach Hause fahre? Mein Wagen steht draußen, und du musst wahrscheinlich nicht zurück auf die Wache. Ihr habt sicher eine lange Nacht hinter euch.”
Dylan nickte, nahm seinen Helm und folgte ihr zum Fahrstuhl. Plötzlich hatte er das Gefühl, als sei ihm eine zentnerschwere Last von den Schultern genommen. Artie und Jeff ging es den Umständen entsprechend gut. Und Meggie war da, mit ihr konnte er reden. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte er seine Probleme mit sich selbst ausgemacht. Aber Meggie konnte er alles erzählen, und sie würde ihn verstehen – alles, außer was er wirklich für sie empfand.
Er hatte ihr die Besorgnis angesehen. Die Vorstellung, dass er ihr etwas bedeutete, gab ihm Hoffnung, dass ihre Gefühle über die bloße Sorge um einen Bekannten vielleicht doch hinausgingen. Die Meggie, die ihn im Krankenhaus gesucht hatte, war nicht die gleiche, die das Wort “Rache” über ihren Plan geschrieben hatte. Nach wie vor konnte er sich nicht vorstellen, dass die Meggie, die er kannte, rachsüchtig war.
Sie erreichten ihren Wagen und Dylan zog seine schwere Jacke und die Schuhe aus, bevor er einstieg. Beides warf er zusammen mit dem Helm auf den Rücksitz. Dann setzte er sich auf den Beifahrersitz und legte den Kopf zurück.
“Alles wird wieder gut”, sagte Meggie, nachdem sie ebenfalls eingestiegen war.
Er sah sie an und lächelte schwach. “Ich weiß.”
Ihre Finger umschlossen das Lenkrad, doch machte sie keine Anstalten, den Wagen zu starten. “Weißt du noch, wie du mich aus meinem Coffee Shop getragen und mich angeschrien hast, weil ich mir Sorgen um meine Espressomaschine gemacht habe? Du sagtest: ,Heute ist ein guter Tag. Niemand ist ums Leben gekommen.`” Sie sah ihm ins Gesicht. “Heute ist ein guter Tag. Das Bein deines Kollegen wird heilen, und schon bald wird er wieder arbeiten. Und der Arzt hat gesagt, dass Jeff ebenfalls wieder gesund wird.”
“Ich wünschte nur, ich wüsste, was passiert ist”, sagte Dylan. “Sie hätten nicht verletzt werden dürfen.”
“Du wirst es herausfinden. Morgen wird sich alles klären. Aber für heute musst du es vergessen.”
Dylan streckte die Hand aus und fuhr ihr durch die Haare. Dann zog er sie zu sich heran. Sein Blick fiel auf ihre Lippen, und zunächst zögerte er, da er nicht wusste, wie er sich ihr nähern sollte. Andererseits blieb nichts weiter zu tun, als sie zu küssen. Sie seufzte leise, als seine Lippen auf ihre trafen, und der Kuss vertrieb die Erinnerung an Feuer und Rauch.
So sollte es sein. Dies war Liebe, fest und unerschütterlich. Je leidenschaftlicher der Kuss wurde, umso mehr verschwand Dylans Misstrauen und seine Sorgen verflüchtigten sich. Nichts zählte mehr außer diesem Kuss und dem unglaublich warmen Gefühl in seinem Herzen.
Mehr brauchte er fürs Erste nicht. Solange er Meggies Liebe hatte, und sei es nur für einen Tag oder eine Woche, war alles in Ordnung.
Die Küche in Dylans Apartment war typisch für einen Junggesellen. Es gab ein ganzes Regal voll mit Cornflakes, beinah sämtliche Sorten, die mehr Zucker als Nährstoffe enthielten. Im Kühlschrank befand sich nicht viel mehr außer Milch, Bier, einem Glas Senf und Käse. Meggie fand Brot und eine Dosensuppe und beschloss, Dylan sein Lieblings-Trostessen zuzubereiten – gegrillten Käse und Tomatensuppe.
Sie stand am Herd und rührte die Suppe um. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass Dylan seit fast einer halben Stunde unter der Dusche stand.
Die Versuchung, ihm dort Gesellschaft zu leisten, war da. Aber obwohl sie so
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