Es brennt!
um Liebe.” Meggie hatte Mühe, das letzte Wort herauszubringen.
“Es ging darum, dir auf die Sprünge zu helfen und in Bezug auf Dylan für einen gerechten Ausgleich zu sorgen. Das habe ich getan. Du bist doch in ihn verliebt, oder?”
“Ja! Aber das gehörte nie zum Plan. Jedenfalls nicht zu dem Plan, den ich ausführen wollte.”
Lana legte Meggie den Arm um die Schulter und zog scherzhaft einen Schmollmund. “Du vergibst mir doch, oder? Weil du mir ohnehin nicht lange böse sein kannst. Schließlich hast du mir den wahrscheinlich besten Sex deines Lebens zu verdanken. Außerdem, und das ist noch wichtiger, muss ich bei deiner Hochzeit Brautjungfer sein. Also kannst du mich nicht hassen.”
“Es wird keine Hochzeit geben”, stellte Meggie klar.
“Natürlich wird es eine geben. Nur deshalb habe ich das alles gemacht. Damit ich ein albernes Brautjungfernkleid tragen und den ganzen Abend mit dem Trauzeugen flirten kann.” Lana hielt inne. “Wieso glaubst du, dass es keine Hochzeit geben wird?”
“Weil irgendetwas nicht stimmt. Es passierte auf der Geburtstagsfeier meiner Großmutter. Da wurde Dylan plötzlich kühl und distanziert. Ich fürchte, er will mit mir Schluss machen. Er hat mich seit zwei Tagen nicht angerufen.”
“Ach, Mädchen, das ist normal”, versuchte Lana sie zu beruhigen. “Jeder Mann, der verliebt ist, macht das durch. Ich nenne es die Sieben-Wochen-Unruhe. Aber da du und Dylan ein schnelleres Tempo vorgelegt habt, würde ich es eher die Siebzehn-Tage-Unruhe nennen. Um diese Zeit fangen seine alleinstehenden Freunde an, über ihn zu lästern. Sie benutzen Begriffe wie ,unter die Haube kommen` und ,unterm Pantoffel stehen` und reißen Witze über seinen Nasenring. Außerdem sagen sie ihm, dass sein Leben nie mehr wie früher sein wird.”
“Wirklich?”
“Oh ja. Aber er wird darüber hinwegkommen. Und wenn es so weit ist, wird er sich nicht mehr von dir fernhalten können. Besonders wenn der Sex gut war. Und es war doch überwältigend, nicht wahr?”
“Es war unglaublich”, gab Meggie ihr recht. “Bist du sicher, dass er zurückkommen wird?”
“Kenne ich mich mit Männern aus oder nicht?”, konterte Lana.
“Ja. Aber was soll ich denn jetzt machen?”
“Hab Geduld. Was immer du auch tust, ruf ihn nicht an. Lass ihn den ersten Schritt tun.”
“Und wenn er nicht anruft?”
“Oh, er wird anrufen”, versicherte Lana ihr. “So wie er auch beim ersten Mal angerufen hat.” Sie tätschelte Meggies Schulter. “Du bist ein wunderbarer Mensch. Du bist intelligent, witzig und attraktiv. Und wenn Dylan das nicht sieht, hat er dich nicht verdient. Falls es nicht funktioniert, können wir den Plan immer noch bei einem anderen Mann ausprobieren. Mit den Änderungen, die ich vorgenommen habe, müsste es noch besser klappen.”
Meggie widmete sich wieder ihrem Kaffee. Die Aussicht, das alles noch einmal mit einem anderen Mann durchzumachen, war alles andere als ermutigend. Außerdem hatte sie längst den Mann gefunden, den sie wollte. Nur wollte er sie nicht.
Die Glocke über der Tür ertönte, und Meggie sah verdrossen den Postboten hereinkommen. Er trug seine abgenutzte Ledertasche über der Schulter und den Kopfhörer seines Walkman im Ohr.
Lana sprang von ihrem Hocker, um ihm wie jeden Tag einen Becher Kaffee zu holen. “Was gibt es Neues in der Boylston Street, Roger?”, begrüßte sie ihn.
“Wie ich gehört habe, sollen die Parkuhrgebühren erhöht werden”, berichtete er, während er Meggie ihre Post hinlegte. “Und die Berklee School of Music hat neue Flaggen gehisst.”
Meggie sah flüchtig die Post durch und hörte mit einem Ohr der Unterhaltung zwischen Lana und dem Postboten zu. Als jedoch das Wort “Feuerwehrleute” fiel, horchte sie auf. Zuerst dachte sie, Lana würde Roger von Meggies Problemen erzählen. Die Meinung des Postboten zu ihrem Liebesleben hatte ihr noch gefehlt. Aber als sie aufsah und Lanas erschrockenen Gesichtsausdruck bemerkte, schien ihr Herz einen Moment auszusetzen.
“Was ist passiert?”
“Roger hat gerade erzählt, dass die Männer von der Feuerwache in der Boylston Street heute Morgen gegen fünf zu einem Einsatz ausgerückt sind. Im Radio hieß es, dass mehrere Feuerwehrmänner verletzt wurden.”
“Dylan kann nicht darunter sein”, sagte sie. “Er arbeitet ja nicht nachts.”
“Sie wurden ins Boston General Hospital eingeliefert”, berichtete Roger. “Du könntest in der Notaufnahme anrufen und herausfinden,
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