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ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

Titel: ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Spilker
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Gregory in seiner Dienstkleidung vor Jan stand. Einerseits wollte Gregory nicht näher auf Jans Einlage eingehen, aber andererseits lockte ihn die Neugierde. „Gibt’s hier irgendwelche Besonderheiten? Muss man hier mit irgendwas rechnen? Ist es irgendwie besser vorbereitet zu sein?“ bohrte Gregory.
„Wenn ich Scheiße baue, kriegt der Butler Haue – und der Butler bist du!“ konstatierte Jan. „Und das gilt für den Gewächshaus-Gustel, die Ata-Truppe und…“ er überlegte „eigentlich für jeden und alles“, bestätigte er. „Du hast den beschissensten Job erwischt – und sogar freiwillig“, meinte Jan und schüttelte den Kopf dabei, als ob er seinen eigenen Worten keinen Glauben schenken würde. „Wie kommt man bloß auf so ein schmales Brett?“ sinnierte er. Gerade wollte Gregory dazu etwas sagen, als Jan meinte: „Nee komm, sag’ nix, ist ganz allein deine Sache, geht mich nix an! Aber wenn du mal drüber reden willst..?“ Gregory würde schon gerne mit jemandem darüber reden, aber er kannte Jan noch nicht gut genug und von Vertrauen oder Freundschaft konnte noch lange keine Rede sein. Er nickte zwar zustimmend, aber versuchte auf das Gehörte nicht sofort zu reagieren.
„Was gibt’s denn Heut’?“ fragte Gregory, als würde es ihn tatsächlich interessieren.
    „Irgendwas Fischiges“, meinte Jan, „die Gans gibt’s erst Morgen, die muss noch ein bisschen ausbluten.“
„Was Fischiges“ fragte Gregory? „Und was genau“ wollte er wissen?
„Lass dich überraschen und sieh lieber zu, dass die Tafel gedeckt ist, bevor sie kommen“, erklärte Jan.
„Welche Tafel, nirgends sehe ich eine Tafel?“
„Der große Tisch im Esszimmer, dort wo getafelt und geschwafelt wird, den nennen wir hier Tafel“, meinte Jan und schaute sich dabei um, als käme augenblicklich jemand um die Ecke.
„Ich soll die Tafel eindecken?“ fragte Gregory ungläubig? „Das hat mir niemand gesagt und ich weiß auch gar nicht für wie viel Leute da gedeckt werden soll“, resignierte Gregory.
„Ich kann dir nur sagen, wie es immer gemacht wird. Der Butler deckt die Tafel und du bist der Butler, sagtest du jedenfalls. Treffen die Herrschaften zum Abendessen ein und die Tafel ist nicht gedeckt, möchte ich nicht in deiner Haut stecken, ich möchte dann noch nicht einmal in deiner Nähe sein, Kollege“.
    „Ok ok, alles paletti, bin schon dabei, sag mir bloß, wo ich alles finde“, sagte Gregory unter deutlich hektischem Hecheln. Da klopft es an der Türe. Gregory bemerkte, dass sich ein Nebenausgang in der Küche befindet.
„Das muss der Bäcker sein“, sagte Jan. „Der bringt frische Baguettes.“ Jan öffnete die Türe und tatsächlich reichte ihm jemand eine Tüte mit Weißbrotstangen rein. Jan drehte sich wieder zu Gregory. „Und du gehst jetzt besser rüber ins Esszimmer und öffnest den Wandschrank. Danach solltest du keine Fragen mehr haben“, raunte Jan mit der Höflichkeit eines Scharfrichters.

Durch eine Glasscheibe in der Wand zum Nebenraum konnte Gregory Jan sehen und fragte tänzelnd und aufgeregt wie ein Kleinkind, das sich jeden Augenblick in die Hose macht, ob das das besagte Esszimmer sei. Jan nickte. Gregory drehte sich hektisch umher und suchte die Wände nach jenem Schrank ab, von dem Jan vorhin noch sprach. Gregory klopfte wie wild an die Scheibe und winkte Jan zu sich. Jan begab sich gemächlich an die Scheibe, schob sie zur Seite und zu Gregorys Verwunderung auf und schaute Gregory verdutzt an. „Hose schon nass“ fragte Jan recht keck und sein breites Grinsen transportierte so etwas wie Überlegenheit.
„Wo zum Geier ist in diesem Zimmer ein Schrank?“ fluchte Gregory zähneknirschend in Richtung Jan.
„Dreh’ dich mal um und schau dir die Wand gegenüber genau an“ sagte Jan mit seinem typisch holländischen Akzent, der Gregory sofort an Rudi Carrell erinnerte. Er drehte sich um und schaute auf die gegenüberliegende Wand. Seine Augen wurden größer und größer und sein Mund spielte Maulsperre.
„Tatsächlich“, sagte Gregory mit einem fassungslosen Ton. „Wer denkt sich denn so eine Gemeinheit aus?“ setzte er nach. Bei genauer Betrachtung erschienen plötzlich die Umrisse einer Schrankwand, die exakt mit der Zimmerwand abschließt. Selbst die Fugen der einzelnen Schranktüren waren kaum zu erkennen. „Aber ich sehe nirgendwo Griffe oder irgendwas, womit man die Türen aufmachen könnte“. Gregory fiel von einer Verzweiflung in die nächste.
„Man

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