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ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

Titel: ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Spilker
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links und rechts große Blumenkübel und der Rasen machte einen gepflegten Eindruck. „Sehr gut“, dachte Gregory und schaute sich die Gegend an, „wirklich sehr gut. Hier hat man bestimmt seine Ruhe.“
    Ein großer, runder Messingknopf machte auf sich aufmerksam, aber es stand nirgends ein Name zu lesen. Gregory drückte auf den Knopf. Ein Gong ertönte und kurz darauf hörte er Schritte, die sich auf die Türe zu bewegten. Eine gut gekleidete Mittdreißigerin mit schulterlangem, brünettem Haar öffnete die Türe, lächelte und hob ihre Augenbrauen an, als wolle sie etwas fragen. Dabei legte sie den Kopf ein wenig zur Seite und musterte mit aufmerksamen Blicken Gregorys Erscheinung. Noch bevor das erste Wort fiel, schien ihrerseits die Entscheidung für Gregory gefallen zu sein.
„Ich bin Gregory Sebelius“, sagte er. „Wir haben einen Termin. Ich würde mich gerne für die Stelle des Butlers bewerben“, führte er weiter aus.
„Butler mit besonderem Aufgabengebiet“ ergänzte sie.
    „Richtig“, bestätigte er so, als wäre ihm schon bekannt, um was es genau geht.
    „Kommen Sie rein“, bat sie ihn mit einer entsprechenden Handbewegung und er folgte ihr. „Dann verrate ich Ihnen, was wir uns genau vorstellen.“
„Wir“, fragte Gregory ein wenig neugierig?
„Ja, wir“, nickte sie. „Mein Mann und ich.“ Gregory stieß mit dem Handballen gegen seinen Kopf und signalisierte damit, dass er verstanden hatte.
     
    Sie ging durch den breiten Flur mit dem Teppichboden geradeaus ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. An den Wänden des Flurs hingen gerahmte Bilder und Drucke, die an Miro und Kandinsky erinnerten.
Mit einer einladenden Handbewegung bot sie ihm einen Sitzplatz an und begann ihm ihre Erwartungen näher zu erläutern.
„Ihr Tag beginnt um sechs Uhr morgens und endet erst, wenn keine Wünsche mehr vorgetragen werden.“ Gregory nickte.
    „Hier im Haus wird nicht geraucht. Es herrscht konsequentes Alkoholverbot für alle Bediensteten und Drogen sind ohnehin tabu, ebenso tabu sind alle möglichen Mobilfunkgeräte“, dozierte sie, „der Empfang hier im Haus ist ohnehin miserabel“, fügte sie selbstbestätigend hinzu. „Für Sie gibt’s noch eine spezielle Regel: Auf das Tragen jeglicher Art Uhren wird im Dienst verzichtet“, sagte sie mit strenger Miene. Gregory nickte erneut meinte scherzhaft: „Aha, kein persönlicher Besitz, wie in einem Kloster.“ Mit einem ganz bestimmten Blick aus dem Augenwinkel wertete sie seine Bemerkung. Er wusste im Vorfeld, auf was er sich eingelassen hatte und ein Butler mit einem außergewöhnlichen Aufgabengebiet ist nun mal niemand, der Bambus beim Wachstum zusehen darf.
„Sie wohnen im Gästetrakt. Das ist wie eine separate Wohnung, mit allem was man benötigt. Sie müssen nicht eigens kochen, Sie essen dasselbe wie wir. Haben Sie noch Fragen?“ Gregory überlegt kurz und sagte unter Kopfschütteln „Nein, alles klar soweit. Ab wann wollen Sie über mich verfügen?“
„Meinetwegen ab Heute und wie ich sehe“, dabei schaute sie auf Gregorys Reisetasche „haben Sie ihr Gepäck schon dabei.“ Ihr anfänglich freundliches Lächeln verwandelte sich zunehmend in das Gesicht einer Amazone. Vor seinem geistigen Auge stand breitbeinig ein uniformierter Offizier, der eine Reitpeitsche beidhändig auf dem Rücken hält.
Irgendwas sagte ihm, dass es von nun an kein Zurück mehr gibt. Das äußerst selbstsichere Auftreten der Hausherrin imponierte ihm auf der einen Seite und bescherte ihm andererseits eine Portion Respekt, ja fast schon Angst. Sie stand entschlossen von der Couch auf und deutete mit dem Zeigefinger auf ihn. Dann kippte sie die Hand um 180°, knickte den Zeigefinger mehrfach ein und forderte ihn somit auf, ihr zu folgen. Das geschah wortlos. Sie ging in Richtung des breiten Flures. Gregory griff nach seiner Tasche und folgte ebenso wortlos. Dann bog sie vor der Haustüre links ab, ging einige Stufen hinab in den angrenzenden Trakt, öffnete eine Türe, griff nach dem Lichtschalter und sagte „Voilá, das ist Ihr Reich“.
     

Regeln und Strafen
     
    Tag und Nacht hatte sich das Haus in einem tadellosen Zustand zu befinden und das Haus ist enorm groß. Es gehörte zu Gregorys Aufgaben dafür Sorge zu tragen, dass innen und außen alles tipptopp ist. Außerhalb des Hauses ist der Garten und auch der ist sehr groß. Der Garten wird zwar von einem Gärtner gepflegt, aber seine Nachlässigkeiten gehen auf Gregorys Konto.

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