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ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

Titel: ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Spilker
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muss die Türen nach innen drücken, dann gehen sie auf“, sagte Jan. Gregory drückte ein Element sanft nach innen und ließ dann los. Es war eine Schranktüre und die stand nun eine handbreit auf, sodass man sie ganz öffnen konnte. Gregory machte alle Türen auf, um sich einen Überblick zu verschaffen, schließlich wusste er noch nicht, was sich hinter jeder Türe verbarg.
„Merk’ dir gut, was du siehst, denn genauso muss es nachher wieder aussehen“, brummelte Jan. In der Mitte, in Hüfthöhe, befanden sich einige Schubladen.
„Da ist bestimmt das Besteck drin.“
„Zieh’s raus und guck rein“, sagte Jan, drehte sich dann um und ging an seine Arbeit, denn die Zeit war nicht stehengeblieben. Gregory eilte an die Wandöffnung, zumal er immer noch nicht wusste, was er eindecken sollte und für wie viele Personen. Immerhin war die Tafel ziemlich groß.
„Was um alles in der Welt soll ich auf den Tisch stellen und für wie viele Personen?“ fragte Gregory aufgeregt.
„Du deckst immer den großen Bahnhof ein, volles Programm also, komplett. Egal was für ein Tag, egal was es zu essen gibt und egal was für eine Tageszeit, immer großer Bahnhof und zwar alle 12 Plätze. Wahrscheinlich werden die anderen nicht kommen“, sagte Jan und grinste dabei wieder so fies „aber man weiß ja nie, deck’ die Tafel komplett ein und gib Gas. Du hast noch genau“, Jan drehte sich um und schaute zur Uhr „17 Minuten!“ Gregory nickte einige Male, als Geste seines Dankes. Dann widmete er sich seiner Aufgabe. Als Butler hat er gelernt, wie ein Tisch zu decken ist und welches Teil wohin gehört. Und das alles zwölf mal. In 17 Minuten ist das zu schaffen. Wenn nichts dazwischen kommt, Besteck wienern oder Gläser polieren. Das sind die kleinen Störenfriede, die einen reibungslosen Ablauf verhindern wollen. Warum wurde Gregory nicht instruiert? Das fühlt sich doch stark nach Schikane an. Vielleicht hatten es die Herrschaften bloß vergessen. Für sie ist das Abendessen nichts besonders. Für niemanden eigentlich. Nur für den, der eine komplette Tafel binnen 17, jetzt sind es nur noch 16 Minuten, zu decken hat. Gregory wusste gar nicht, dass sich ein Mensch derart schnell bewegen kann, ohne etwas umzuwerfen, etwas fallen zu lassen oder es vor Wut und Nervosität einfach zerdeppern will. „Perfekt!“ sagte er, ging noch einmal in die Hocke, um die Gradlinigkeit der einzelnen Positionen zu checken. Dann schaute er erwartungsvoll durch die Luke zu Jan, denn der müsste den Rest liefern. Es stand nämlich noch nichts Essbares auf dem Tisch, pardon – der Tafel.
„Jan“, sagte er mit fester Stimme „wie schaut’s aus bei dir, alles im Lot?“
„Ganz ruhig, Brauner“, scherzte Jan und reichte Gregory die reich belegten und gekonnt dekorierten Platten und Schüsseln mit den frischen Köstlichkeiten durch die Luke.
„Da fehlt noch was auf dem Tisch“, inspizierte er.
„Nämlich…“, forderte Gregory ungeduldig „oder wird das ’n Quiz?“
„Was kommt denn in die Gläser, Kollege? Luft?“ Und da fiel es Gregory auch auf. Es stand noch nicht einmal eine Karaffe mit Eiswasser auf dem Tisch. „Und was trinken die beiden so?“ fragte Gregory sichtlich aufgewühlt.
„Vino, Wein, Kokowääh ohne Koko“, meinte Jan.
„Und woher soll ich wissen, welchen Wein ich kredenzen muss, wenn ich nicht weiß, was es zu essen gibt?“ stieß Gregory mit vorwurfsvollem Unterton aus. „Rotwein, Weißwein oder Rosé? Auslese, Spätlese oder Beerenauslese? Man ist doch kein Hellseher!“ stampfte Gregory.
„Ja – und denk an Früchte- und Diätwein“, lachte Jan. „Frag’ doch einfach mich!“ meinte er lapidar. „Ich kann dir alles erklären, wenn du immer lieb zu mir bist“, säuselte er und reckte sich mit einem Kussmund in Gregorys Richtung. Gerade wollte Gregory Jans Kuss-Angebot aus der Not der Verzweifelung erwidern, als Jan meinte: „Nee, lass mal. Ich bin normal verdrahtet worden.“
„Na super“, konterte Gregory. „Frag’ doch mich“ äffte er ihn nach. „Und wenn du nicht da bist, weil du krank bist, wen frag’ ich dann?“
„Ich bin Holländer und Holländer werden nicht krank. Lieber sterben wir vorher“, triumphierte Jan und holte eine Flasche Pinot aus dem Weinkühlschrank. „An Keuchhusten“, fügte er noch hinzu und lachte. „Den kannst du beruhigt servieren, der ist ok und gut temperiert“ meinte Jan.
„Und wenn der leer ist, bei so vielen Leuten?“ wollte Gregory

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