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Es gibt kein nächstes Mal

Es gibt kein nächstes Mal

Titel: Es gibt kein nächstes Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Parker
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schüttelte er eine Zigarette aus einem Päckchen. Sie war
verwirrt und wußte nicht, ob sie sich geschmeichelt fühlen oder es für eine
Beleidigung halten sollte, daß er gut vorbereitet zu dem Treffen mit ihr
erschienen war. Sie wandte den Blick ab, als er es überzog. Plötzlich war sie
nicht mehr sicher, ob sie das überhaupt wollte. Dann stand er vor ihr, und sein
erregter Penis war genau auf ihrer Augenhöhe. Warum haben Präservative bloß
diesen gräßlichen rosa Farbton? fragte sie sich.
    Dann warf er sie mit dem Rücken auf das Bett,
zog ihr rotes Kleid hoch und drang mit einer Hast in sie ein, die ihr eher
brutal als leidenschaftlich erschien.
    Sie kam sich vor, als ertränke sie in der
Realität, ihn in sich zu spüren, als ersticke sie unter seinem Gewicht, das
schwer auf ihr lastete. Dann kam er und stieß dabei ein langgezogenes Knurren
aus. Es war ein wildes und barbarisches Geräusch, und sie konnte einfach nicht
glauben, daß es nicht künstlich, nicht aufgesetzt war. Sie beging den Fehler zu
lachen, und das berauschende Gefühl aus Vorfreude und sexueller Erregung
schwand augenblicklich. Das Bettzeug fühlte sich kühl an.
    Er sah mit diesem Gesichtsausdruck auf sie herunter,
der so typisch für ihn war, doch sein Blick war jetzt alles andere als sexy. Er
zog sich aus ihr zurück und drehte sich neben ihr auf die Seite.
    Sie wartete, da sie es nicht wagte, auch nur ein
Wort zu sagen. Das konnte doch gewiß noch nicht alles gewesen sein? Sicher war
es nichts weiter als der verzweifelte Fick, auf den sie in all den Jahren beide
so sehnsüchtig gewartet hatten. Und jetzt würden sie sich lieben.
    Sie drehte sich auf den Bauch und fing an, sein
Hemd aufzuknöpfen. Er starrte weiterhin die Decke an.
    Sie öffnete sein Hemd und begann, seine Brust zu
streicheln. Etliche Minuten lang duldete er ihre Liebkosungen ohne jede
Reaktion, ehe er sie schließlich von sich stieß.
    »Was ist los mit dir?« waren seine letzten
Worte, an die sie sich erinnerte, ehe eine Woge von Übelkeit sie übermannte und
es ihr gerade noch gelang, sich von ihm abzuwenden und in den bemalten
Wasserkrug auf Kathys Nachttisch zu kotzen.
     
    Gemma war in Whitton House. Sie konnte ihre Mutter
im Erdgeschoß weinen hören. Sie wollte hingehen und sie trösten, doch eine
Schlinge um ihren Hals hielt sie zurück.
    »Ich habe all meinen Kindern das Leben
verpfuscht! Ich habe all meinen Kindern das Leben verpfuscht«, schluchzte
Estella.
    »Nein!« schrie Gemma.
    Sie erwachte zitternd vor Angst.
Vogelgezwitscher. Es war nichts weiter als Vogelgezwitscher. Und ihr Hals
steckte nicht in einer Schlinge, sondern es war nur ihr Kleid, das sich
hochgeschoben und um ihre Brust gewickelt hatte. Sie setzte sich auf und sah
sich in dem schummerigen Zimmer um. Es wirkte vertraut, doch sie wußte, daß sie
nicht sein konnte, wo sie war. Sie hatte einen säuerlichen Geschmack im Mund.
Über ihrem Kopf schwebten drei Elefanten im Dämmerlicht. Auf der anderen Seite
des Zimmers konnte sie verschwommen das Puppenhaus erkennen.
    Sie war in Zoes Zimmer geflohen und dort
eingeschlafen, stellte sie jetzt fest, und als sie die Decke, deren Bezug mit
Motiven aus dem Dschungelbuch bedruckt war, zurückwarf, stellte sie fest, daß
sie bis auf das Kleid nackt war, und die Ereignisse des vergangenen Abends
begannen sich aus gräßlichen Fetzen zusammenzusetzen.
    Gemma zitterte, da ihr die Geschichte
nachträglich furchtbar peinlich war. Sie sah sich in dem Zimmer um und suchte
nach etwas, womit sie sich bedecken konnte, doch ihr Blick fiel nur auf den
Morgenmantel einer Neunjährigen, der an der Tür hing, mit den Applikationen von
wolligen Lämmern auf den Taschen.
    Sie schlang sich die Bettdecke um die Schultern,
schlich sich ins Bad und schaute in den Spiegel. Sie sah einfach furchtbar aus.
Sie schmierte sich Zahnpasta auf den Zeigefinger und reinigte sich damit so gut
wie möglich die Zähne. Dann spülte sie ihren Mund mit Wasser aus und trank
einen großen Schluck. Als ihr Kopf langsam klarer wurde, begannen Schuldgefühle
sie zu bestürmen.
    Sie hatte das Bett ihrer besten Freundin zum
Vögeln mißbraucht und war anschließend im Zimmer ihres Patenkinds in ein
Alkoholkoma gesunken. Sie hatte ihren Freund belogen.
    Sie hatte Ralph aus dem Foyer des Savoy angerufen
und gesagt, sie hätte plötzlich Migräne bekommen. Während sie mit ihm sprach,
hatte Oliver hinter ihr gestanden, ununterbrochen ihren Nacken geküßt und sich
an ihren Hintern gepreßt, und

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