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Es grünt so grün

Es grünt so grün

Titel: Es grünt so grün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ward Moore
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darunter mache sie krank. Ich sagte, wir hätten in der Maschine nur Platz für die Gruppe von Banks Isl. und außerdem hätten sie jetzt ja Gesellschaft. Ich versprach ihnen, sie bei unserem nächsten Flug aufzunehmen.
    Miss Francis und die zwei anderen Wissenschaftler benahmen sich wie Verrückte. Die ganze Zeit schüttelten sie sich die Hände und sagten ‚Wir sind da, wir sind da’, obwohl jeder halbwegs Vernünftige das für Zeitverschwendung halten würde, weil ja das kleinste Kind sehen konnte, daß sie da waren. Und außerdem, warum überhaupt jemand dort sein möchte, geht über meinen Horizont.
    Wir starteten vom Whithney am 14. d. M. in süd-we. Richtung. Es gab keine charakteristischen Anzeichen, aber der Navigator sagte mir, wir befänden uns über L. A. Ich muß mitteilen, daß das Gras in diesem Bereich, wo es am ältesten ist, nicht anders aussieht. Dann flogen wir nach Nord-O. und hielten, Ihren Anweisungen entsprechend, nach dem Großen Salzsee Ausschau. Leider konnten wir ihn nicht finden, obwohl wir mehrmals hin und her flogen und die Gegend absuchten, wobei die Instrumente genau geprüft wurden. Der See ist im Gras verschwunden.
    Wir folgten O.-Nord-O. und fanden außer ein paar Gipfeln über dem Schnee der Rocky Mtns. keine Geländepunkte. Ich bin froh, daß die großen Seen noch da sind, wenn auch viel kleiner als früher und Erie-S. und Ontario-S. sind so geschrumpft, daß ich sie übersehen hätte, wenn der Pilot mich nicht auf sie hingewiesen hätte. Der St.-Lawrence-Fluß ist natürlich verschwunden.
    Wir folgten der Kette der größten kanad. Seen nach N., aber außer einigen Senken (vielleicht Sümpfe) im Bereich des Gt. Bear und Gt. Slave S. gibt es dort nur Gras. Über Nacht blieben wir in Banks Isl. und da war es sehr kalt und ungemütlich. Wir waren nur froh, daß unter dem Schnee kein Gras war. Am nächsten Morgen (16.) machten wir uns nach dem Auftanken (mit der Bodenbesatzung) auf den Heimflug.
    Bei der Zwischenlandung am Whithney war alles in Ordnung, außer daß die Professorin (Miss Francis, meine ich) nirgendwo zu sehen war. Mr. White und Mr. Black sagten, sie sei zu beschäftigt.
    Ich werde, wie versprochen, am 1. in London sein, um Sie zu treffen und Ihnen alle weiteren gewünschten Informationen zu geben. Bis dahin bleibe ich Ihr A. Preblesham, Vize-Präs, für den Außendienst, Cons. Pern.“
    Ich kann nicht behaupten, daß Prebleshams Bericht sonderlich erhellend war, aber jedenfalls hatte jetzt die Meinung keinen Bestand mehr, das Gras sterbe von selbst. Ich erwartete keine großartigen Resultate von der Expedition der Wissenschaftler, aber ich spürte, es war das Risiko wert. In der Zwischenzeit verbannte ich den verlorenen Kontinent aus meinen Gedanken und wandte mich hautnäheren Interessen zu.

71.

    Das Verschwinden der amerikanischen Hüttenwerke und der Rückzug der russischen Produkte aus dem Export nach ihrer zweiten Revolution hatte einen europäischen Stahlboom erzwungen. Englische, französische und deutsche Auto-, Gleis- und Lokomotivenfabrikanten hatten in Erwartung enorm vergrößerter Absatzmärkte für ihre Produkte – auch wenn diese neuen Märkte nicht die gleiche Nachfragehöhe erreichten, die früher auf die amerikanischen Fabriken zukam – die Weltvorräte für lange Zeit im voraus auf Lager genommen.
    Da ich große Aktienpakete nicht nur in diesen Industriezweigen, sondern auch in Walzwerken besaß, war der Aufschwung für mich profitabel. Ich hatte schon lange den Punkt überschritten, wo ich, ganz gleich wie hoch meine Ausgaben oder Stiftungen waren, mich selbst anstrengen mußte; aber ich habe immer gefühlt, daß jemand, der Reichtum ohne Arbeit gewinnt, nicht besser als ein Parasit ist, und deshalb schloß ich Verträge über neue Werke in Böhmen, Polen, Norditalien und Frankreich. Dazu kaufte ich mich mit beträchtlichen Anteilen ins Briey-Becken und in die schwedischen Erzminen ein, um auch die künftige Versorgung der Hüttenwerke sicherzustellen.
    Trotz der fähigen Assistenz Stuart Tharios und der vorzüglichen Kärrnerarbeit Prebleshams war ich in dieser Zeit so beschäftigt – denn zu alledem kam noch hinzu, daß der Verkauf von Konzentraten stetig zunahm –, daß Essen und Schlafen nur störende Einschränkungen des Arbeitstags zu sein schienen.
    Als ich jung war, war es unter Schriftstellern modern, Geschäftsleute zu verhöhnen und zu behaupten, der Ablauf der Wirtschaft sei eine simple Angelegenheit, die jeder Halbidiot mit

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