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Es grünt so grün

Es grünt so grün

Titel: Es grünt so grün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ward Moore
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Gin gewöhnen.“
    „Um zum Geschäft zurückzukommen und Pläne zu machen, General“, drängte ich sanft.
    „Doch nicht auch einer von denen, die Angst vor dem Gras haben?“
    „Keine Angst. Ich versuche nur, in die Zukunft zu sehen. Ich kann es mir nicht leisten, überrascht zu werden.“
    „Ja, gewiß“, sagte er, „noch ein Südamerika ist nicht drin.“
    „Bestimmt nicht – aber es geht mir nicht ums Geld.“
    „Aber Albert, nun sagen Sie bloß nicht, Sie hätten endlich genug.“
    „Das ist nicht die Zeit für Geiz“, tadelte ich ihn. „Wenn das Gras sich weiter ausbreitet – und es scheint kaum Zweifel daran zu geben …“
    „Die Nordinsel Neuseelands hat es heute morgen erwischt“, unterbrach er mich.
    „Habe ich auch gehört; genau das ist es ja. Wenn das Gras vorrückt, wird es neue Horden von Flüchtlingen geben …“
    An diesem Morgen war er augenscheinlich in ungeduldiger Stimmung, denn erneut unterbrach er mich. „Neuer Markt für Konzentrate“, schlug er vor.
    Mitleidig sah ich ihn an. Verlor der alte Mann allmählich den Verstand? Ich fragte mich, ob es nötig war, ihn durch einen anderen zu ersetzen. „General“, sagte ich sanft, „mit wenigen Ausnahmen werden diese Menschen nichts als wertloses Geld bei sich haben.“
    „Güter. Arbeitskraft.“
    „Haben die früheren Flüchtlingsmassen soviel Weitsicht gehabt, irgendwelche Wertgegenstände mitzunehmen? Und was die Arbeitskraft angeht – unsere Arbeiter werden jetzt schon so weitgehend von der Fürsorge unterstützt, daß eine Lohnkürzung um nur einen Cent …“
    „Um einen halben Penny“, korrigierte General Thario.
    „Meinetwegen Centime. Jedenfalls würde das nur unsere Steuern hochtreiben.“
    „Sicher, sicher“, sagte er. „Ich sehe schon, ich war voreilig. Was hatten Sie denn vor, Albert?“
    „Abbau. Produktion einschränken; die Fabriken, die direkt auf dem Weg des Grases liegen, aufgeben. Auf erkennbar sichere Standorte konzentrieren, um für die fertiggestellten Konzentrate Lager anzulegen, andere Lager für Rohstoffe. Vielleicht könnten sie auch kombiniert werden.“
    „Was ist mit den Fabriken?“
    „Kleiner“, sagte ich. „Praktisch tragbar.“
    „Hmm.“ Er runzelte die Stirn. „Sie haben vor, das Geschäft in kleinem Maßstab fortzuführen.“
    „In minimalem“, bestätigte ich.
    „Was ist mit den Bergwerken? Den Stahlwerken, den Ölfeldern, der Flugzeug- und Autofabriken? Den Werften?“
    „Schließen“, ordnete ich an. „Rücksichtslos. Außer vielleicht einige in England.“
    „Die Länder, in denen sie stehen, werden sich ihrer bemächtigen.“
    „Es gibt keine Regierung, die es wagen würde, Eigentum von Consolidated Pemmican anzurühren. Sollte es einmal eine solche geben, würden sich unsere individualistischen Freunde der Situation annehmen.“
    „Gangster bezahlen, um Regierungen zu stürzen?“
    „Es würde sich kaum um legitime Regierungen handeln. Außerdem hat ein Mann das Recht, sein Eigentum zu schützen.“
    „Albert“, klagte er verdrossen, „Sie verurteilen die Zivilisation zum Tode.“
    „General“, sagte ich, „Sie reden wie ein fanatisierter Verrückter. Ein Geschäftsmann hat mit Geschäften zu tun, Abstraktionen überläßt er den Visionären. Unsere Werke werden geschlossen, weil sie uns keinen Gewinn einbringen, bis das Gras nicht gestoppt ist. Soll sich doch irgendein idealistischer Industrieller um die Zivilisation sorgen.“
    „Albert, Sie wissen sehr gut, daß ohne Ihre aktive Unterstützung heute kein Unternehmen mehr operieren kann. Überdenken Sie es noch einmal, Albert, hören Sie auf mich als einen Freund; wir sind eine lange Zeit miteinander verbunden, und in meinen Gedanken haben Sie gewissermaßen Joes Platz eingenommen. Bedenken Sie die übergreifenden Aspekte! Angenommen, Sie machen keinen Gewinn? Angenommen, Sie machen sogar Verlust. Sie können es sich im Interesse der menschlichen Gemeinschaft leisten.“
    „Ich bin sicher, ich leiste meinen Anteil für die menschliche Gemeinschaft, General Thario, und es tut mir in der Seele weh, daß gerade Sie einen so gefühlsduseligen und ungerechten Vorwurf gegen mich erheben. Sie wissen so gut wie ich, daß ich die Hälfte meines Vermögens für wohltätige Zwecke gegeben habe.“
    „Albert, Albert, muß es zwischen uns beiden diese Heuchelei geben?“
    „Ich weiß nicht, was Sie meinen. Ich weiß nur, daß ich Sie gerufen habe, um spezielle Pläne zu entwickeln, und Sie sich statt dessen

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