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Es ist nicht alles Gold was glänzt

Titel: Es ist nicht alles Gold was glänzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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gewahrt wissen wollten. Er traf Silverman in der Bar um 12.55 Uhr.
    Silverman gab sich jovial und ungezwungen. Er dehnte die Unterhaltung etwas aus, indem er über Belanglosigkeiten sprach; aber schließlich, beim Kognak angekommen, bot er David die Stellung in London an. David war entzückt: 20.000 Dollar pro Jahr und die Chance, einer Gesellschaft anzugehören, die ganz offensichtlich über solch aufregendes Potential verfügte. Er zögerte nicht mit seiner Zustimmung, seine neue Stellung in London am 1. Januar anzutreten.
    David Kesler war noch niemals in England gewesen: Wie grün schimmerte das Gras, wie eng waren die Straßen, wie zurückgezogen wirkten die Häuser hinter ihren Hecken und Zäunen! Er kam sich vor wie in einer Spielzeugstadt nach den breiten Avenues und großen Autos von New York. Das kleine Apartment im Barbican war sauber und unpersönlich. Wie Mr. Cooper gesagt hatte, ließ sich das nur ein paar hundert Meter entfernte, in der Threadneedle Street gelegene Büro von hier aus bequem erreichen.
    Das kleine Geschäftshaus bestand aus sieben Räumen, von denen einzig Silvermans Büro mit etwas mehr Sinn für Prestige ausgestattet war. Außerdem gab es ein kleines Empfangsvorzimmer, einen Telexraum, zwei Sekretärinnenzimmer, ein Zimmer für Mr. Elliott und ein weiteres für David selbst. Es kam David ziemlich dürftig vor, aber Silverman beeilte sich, David darauf aufmerksam zu machen, daß die Mieten für Geschäftsräume in New York geradezu spottbillig wären, verglichen mit den Preisen, die man in London dafür bezahlen müßte.
    Bernie Silvermans Sekretärin, Judith Lampson, brachte ihn zu dem gutausgestatteten Büro des Chefs. Silverman saß in einem großen schwarzen Drehsessel hinter einem massigen Schreibtisch, der ihn wie einen Zwerg wirken ließ. Neben ihm standen die Telefone – drei weiße und ein rotes. Später erfuhr David, daß das eindrucksvolle rote Telefon eine Direktverbindung zu einem Anschluß in den Staaten hatte, aber er konnte nie genau ergründen, wem dieser gehörte.
    »Guten Morgen, Mr. Silverman. Womit soll ich anfangen bitte?«
    »Bernie – bitte nennen Sie mich Bernie. Nehmen Sie Platz. Haben Sie die Kursbewegungen unserer Gesellschaftsaktien in den letzten Tagen bemerkt?«
    »Und ob«, begeisterte sich David. »Um 50 Cents auf beinah 6 Dollar gestiegen! Ich nehme an, das ist auf unsere neue Bankunterstützung und auf das Fündigwerden der anderen Gesellschaften zurückzuführen?«
    »Nein«, sagte Silverman in etwas leiserem Ton, der den Eindruck vermitteln sollte, daß niemand anders diesen Teil der Unterhaltung hören dürfe. »Tatsache ist, daß wir selbst auf einen großen Fund gestoßen sind, aber wir sind uns noch nicht darüber im klaren, wann wir das bekanntgeben sollen.«
    David stieß einen unterdrückten Pfiff aus. »Was hat die Gesellschaft im Augenblick vor?«
    »Wir werden es bekanntgeben«, sagte Silverman ruhig, während er beim Sprechen Löcher in seinen Radiergummi bohrte. »In ungefähr drei Wochen, wenn wir über volles Ausmaß und Ergiebigkeit der Bohrung Gewißheit haben. Wir möchten Vorbereitungen treffen, um mit der Publicity und mit dem plötzlichen Hereinströmen der Geldflut fertig werden zu könne. Die Aktien werden natürlich gewaltig steigen.«
    »Einige Leute müssen aber bereits Wind davon bekommen haben, nachdem die Aktien ständig geklettert sind. Ist es irgendwie nachteilig, da einzusteigen?« fragte David.
    »Nein, solange es der Gesellschaft keinerlei Schaden zufügt. Lassen Sie's mich einfach wissen, wenn irgend jemand investieren will. Hier in England haben wir nicht das Problem mit den betriebsinternen Informationen, in die nur ein bestimmter Personenkreis eingeweiht werden darf – keine jener einengenden Gesetze, wie sie in Amerika üblich sind.«
    »Wie hoch, glauben Sie, werden die Aktien steigen?«
    Silverman sah ihm fest in die Augen: »20 Dollar.«
    In sein eigenes Büro zurückgekehrt, las David sorgfältig den Bericht des Geologen durch, den Silverman ihm gegeben hatte: Es sah tatsächlich ganz danach aus, als sei die Prospecta Oil fündig geworden, obgleich das Ausmaß der Fündigkeit bisher noch nicht genau zu ermitteln war. Als er den Bericht zu Ende gelesen hatte, warf er einen Blick auf seine Armbanduhr und fluchte. Die Akte des Geologen hatte seine ganze Aufmerksamkeit gefangengenommen. Er steckte den Bericht eilig in seine Aktentasche und nahm ein Taxi zum Bahnhof Paddington, wo er gerade noch den

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