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Es ist nicht alles Gold was glänzt

Titel: Es ist nicht alles Gold was glänzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Vorsatz, ihn später eingehender zu studieren. »Wie geht man bei einer Investition dieser Art vor?« fragte er.
    »Nun ja, du suchst dir einen angesehenen Börsenmakler, kaufst so viel Aktien, wie du dir leisten kannst, und dann wartest du auf die Bekanntgabe des Bohrungsergebnisses. Ich halte dich auf dem Laufenden in der Angelegenheit und berate dich, wenn meiner Ansicht nach die Zeit gekommen ist, zu verkaufen.«
    »Das wäre furchtbar nett von dir, David.«
    »Es ist doch das mindeste, was ich für dich tun kann, nachdem du mir in Harvard soviel in Mathe geholfen hast.«
    »Ach, das war doch nicht der Rede wert. Komm, laß uns essen gehen.«
    Stephen führte David in das Refektorium des College, einen länglichen, eichengetäfelten Raum, dessen Wände mit den Porträts ehemaliger Rektoren von Magdalen – Bischöfen und Professoren – bedeckt waren. Die langen Holztische, an denen die Studenten aßen, füllten den größten Teil der Halle aus, aber Stephen schlurfte hinauf auf die Estrade zur Professorentafel und bot David einen bequemen Stuhl an. Die Studenten waren eine lärmende, aufgeregte Schar; Stephen nahm keine Notiz von ihnen, aber David genoß dieses neue Erlebnis.
    Das Essen war ungeheuer reichlich, und David fragte sich, wie Stephen bei derartigen täglichen Versuchungen so mager bleiben konnte (er folgerte, daß sieben Gänge an der Magdalen Professorentafel nichts Unübliches waren). Als man beim Portwein angelangt war, schlug Stephen vor, sie sollten sich lieber in seine Wohnung zurückziehen, als mit den mürrischen alten Herren in den Senior Common Room, den Professorenaufenthaltsraum, zu gehen.
    Sie redeten bis spät in die Nacht hinein bei dem rubinroten Magdalen-Portwein über Nordsee-Öl und Boolesche Algebra, und jeder bewunderte den anderen wegen seines Fachwissens. Wie die meisten Wissenschaftler war Stephen außerhalb der Grenzen seines eigenen Fachs ziemlich vertrauensselig. Er gewann allmählich die Überzeugung, daß eine Investition seinerseits in Prospecta Oil ein sehr schlauer Schachzug von ihm sein würde.
    Am anderen Morgen schlenderten sie den berühmten Addison's Walk bei Magdalen College entlang, wo das Gras an den Ufern des Cherwell grün und üppig wächst. Fast widerwillig nahm David den 11-Uhr-Zug zurück nach London. Er hatte seinen Aufenthalt in Oxford genossen und hoffte, seinem alten Freund aus der Harvard-Zeit, der soviel für ihn getan hatte, geholfen zu haben.
    »Guten Morgen, David.«
    »Guten Morgen, Bernie. Äh, übrigens – ich denke, Sie sollten wissen, daß ich den gestrigen Abend mit einem Freund in Oxford verbracht habe, der wahrscheinlich einiges Kapital in unsere Gesellschaft investieren wird. Die Summe kann ziemlich hoch sein – möglicherweise 250.000 Dollar.«
    »Bravo, machen Sie so weiter. Sie leisten ausgezeichnete Arbeit.«
    Silverman verriet bei Davids Mitteilung keinerlei Überraschung, aber kaum war er wieder in seinem Büro, griff er zum Hörer des roten Telefons.
    »Harvey?«
    »Ja.«
    »Mit Kesler scheinen wir die richtige Wahl getroffen zu haben. Allem Anschein nach hat er einen Freund von sich dazu gebracht, 250.000 Dollar in unsere Gesellschaft zu investieren.«
    »Bestens. Jetzt hör mal zu: Gib meinem Makler Anweisung, 40.000 Aktien zum Kurs von etwas über 6 Dollar pro Stück auf den Markt zu werfen. Sollte sich Keslers Freund dazu entschließen, in die Gesellschaft zu investieren, dann werden meine Aktien die einzig verfügbaren sein.«
    Nach einem weiteren Tag des Überdenkens stellte Stephen fest, daß die Prospecta-Oil-Aktien von 5,75 Dollar auf 6,05 Dollar hochkletterten, und er fand, die Zeit sei gekommen, sein Kapital in eine Sache zu stecken, die er nunmehr für einen todsicheren Tip hielt. Er hatte Vertrauen zu David und war von dem Bericht des Geologen beeindruckt gewesen. So rief er Kitcat & Aitken, eine angesehene Börsenmaklerfirma in der City, an und beauftragte sie, Prospecta-Oil-Aktien im Wert von 250.000 Dollar zu kaufen. Harvey Metcalfes Makler gab 40.000 Aktien frei, als Stephens Kaufauftrag an die Börse gelangte, und das Geschäft war sogleich perfekt. In Stephens Ankaufspreis von 6,10 Dollar war das Dollar-Agio inbegriffen.
    Stephen hatte alles, was er besaß, investiert, und während der nächsten paar Tage sah er zu seinem Vergnügen die Aktien auf 7 Dollar steigen – und das, obwohl die erwartete Bekanntgabe noch nicht erfolgt war. Was Stephen allerdings nicht wußte, war, daß seine Investition den

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