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Es: Roman

Es: Roman

Titel: Es: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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ein Geruch da, der widerliche, durchdringende Geruch einer eiternden Wunde.
    »Kann ich Ihnen vielleicht sonst noch etwas bringen?«
    »Im Augenblick nicht, danke«, sagte Ben. »Das Essen war wunderbar. Höchst … ungewöhnlich.«
    »Dann verlasse ich Sie jetzt wieder«, sagte sie, verbeugte sich und verließ den Raum durch die Tür mit dem Perlenvorhang.
    Die Perlen hatte noch nicht aufgehört aneinanderzuklappern, da waren alle schon wieder von ihren Stühlen aufgesprungen.
    »Was ist das?«, flüsterte Ben heiser, während er das Insekt auf Bills Teller anstarrte.
    »Eine Fliege«, sagte Bill. »Oder vielmehr eine Fliegen-Mutation. Die Erfindung eines Schriftstellers namens George Langlahan. Er schrieb eine Geschichte mit dem Titel Die Fliege. Das Buch wurde auch verfilmt, allerdings nicht besonders gut. Aber beim Lesen hat es mich ganz schön gegruselt. Es wendet also wieder seine alten Tricks an. Ich habe in letzter Zeit nämlich oft an diese Fliegen-Geschichte gedacht, da ich einen Roman namens Gewürm der Straße plane. Ich weiß, der Titel klingt ziemlich dämlich, aber…«
    »Entschuldigt mich bitte«, sagte Beverly reserviert. »Ich glaube, ich muss mich übergeben.«
    Sie ging rasch hinaus, noch ehe einer der Männer aufstehen konnte.
    Bill warf seine Serviette über die Fliege, die etwa die Größe eines jungen Spatzes hatte. Es war eigentlich unmöglich, dass etwas so Großes aus einem kleinen chinesischen Glückskeks geschlüpft war … und doch war es so. Sie summte wütend unter der Serviette, dann verstummte sie.
    »Mein Gott«, murmelte Eddie.
    »Wir können im Foyer auf Beverly warten«, sagte Mike. »Machen wir, dass wir hier schleunigst rauskommen.«
    Beverly kam aus der Damentoilette, als sie gerade im Foyer angelangt waren und sich bei der Kasse versammelten. Sie war bleich, aber gefasst. Mike stellte einen Scheck aus, küsste Rose auf die Wange, und sie traten in den regnerischen Nachmittag hinaus.
    »Hat jemand durch diesen Vorfall seine Meinung geändert?«, fragte Mike.
    »Ich nicht«, sagte Ben.
    »Nein«, sagte Eddie.
    » Welche Meinung?«, sagte Richie.
    Bill schüttelte den Kopf und sah Beverly an.
    »Ich bleibe«, sagte sie. »Bill, was hast du gemeint, als du sagtest, dass Es seine alten Tricks anwendet?«
    »Ich habe daran gedacht, eine Geschichte über Insekten zu schreiben«, sagte er. »Diese Langlahan-Geschichte hat sich mir eingeprägt. Und darum sah ich eine Fliege. Bei dir war es Blut, Beverly. Warum hattest du Blut im Sinn?«
    »Vermutlich wegen des Blutes aus dem Abfluss«, sagte Beverly sofort. »Damals im Bad, als wir Kinder waren.« Aber stimmte das wirklich? Eigentlich glaubte sie selbst nicht an diese Erklärung. Denn als das warme Blut ihr über die Finger geflossen war, hatte sie sofort an jenen blutigen Fußabdruck gedacht, den sie hinterlassen hatte, nachdem sie in die Scherbe getreten war. Tom. Und
    (Bevvie, manchmal mache ich mir schreckliche Sorgen)
    ihr Vater.
    Bill wandte sich Eddie zu. »Warum war es bei dir auch ein Insekt?«
    »Nicht irgendein Insekt«, sagte Eddie. »Eine Grille. Wir haben Grillen im Keller. Ein Zweihunderttausend-Dollar-Haus, und wir werden diese Grillen nicht los. Sie machen uns nachts total verrückt. Ein paar Nächte vor Mikes Anruf hatte ich einen schrecklichen Albtraum. Mir träumte, dass ich aufwachte und das ganze Bett von Grillen nur so wimmelte. Ich versuchte, sie mit meinem Asthma-Spray zu erschießen, aber als ich draufdrückte, kam nur Zirpen heraus, und kurz bevor ich aufgewacht bin, wurde mir klar, dass es auch voller Grillen war.«
    »Rose hat nichts gesehen«, sagte Ben. »Sie schaute direkt auf diese … diese ganze Schweinerei und sah nichts.« Er sah Beverly an. »So wie deine Eltern das Blut aus dem Abfluss nicht gesehen haben, obwohl das ganze Bad voll davon war.«
    »Ja«, flüsterte sie.
    Sie standen in dem feinen Frühlingsregen und sahen einander an.
    Mike warf einen Blick auf seine Uhr. »In zwanzig Minuten oder so fährt ein Bus«, sagte er. »Vier kann ich auch in meinem Wagen mitnehmen. Oder ich bestelle euch Taxis. Was euch lieber ist.«
    »Ich glaube, ich gehe gleich von hier aus zu Fuß«, sagte Bill. »Ich habe noch keine Ahnung, wohin ich gehen werde, aber ich kann etwas frische Luft jetzt gut gebrauchen.«
    »Ich glaub, ich nehm ein Taxi«, meinte Ben.
    »Ich fahr mit, wenn du mich in der Innenstadt aussteigen lässt«, sagte Richie.
    »Okay. Wohin willst du?«
    Richie zuckte die Achseln. »Ich weiß

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