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Es: Roman

Es: Roman

Titel: Es: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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naaachts mit die Pferrrd unterrrwegs ist, señor … wo bist duuu, Honigkuchenpferrrd? Lääächle mal, damit ich seeehen kann, wo du biiist!
    Und plötzlich war Bill da, schlitterte
    (von rechts? von links? hier gab es keine richtungen)
    auf ihn zu. Und hinter ihm konnte Richie etwas sehen/spüren, etwas, bei dessen Anblick ihm jedes Lachen verging. Es war eine Barriere, etwas von seltsamer nicht-geometrischer Form, das sein Geist nicht verarbeiten konnte. Stattdessen setzte sein Geist es um, so gut er eben konnte, so wie er auch Seine Gestalt in eine Spinne umgesetzt hatte, und das erlaubte es Richie, es als riesige graue Wand ansehen zu können, die aus titanischen Pfählen versteinerter Bäume bestand. Diese Pfähle nahmen nach oben und unten hin offenbar kein Ende, wie die Stangen eines Käfigs. Und zwischen ihnen hindurch schien ein starkes und zugleich dumpfes Licht. Es schimmerte und bewegte sich, lächelte und knurrte. Das Licht war lebendig.
    (Totenlichter)
    Mehr als lebendig: Es hatte irgendeine furchtbar starke Kraft – Magnetismus, Gravitation oder irgendetwas anderes. Richie hatte das Gefühl angehoben und fallen gelassen, durcheinandergewirbelt und gezogen zu werden, so als würde er mit einem Autoreifen durch einen Engpass in einer Stromschnelle jagen. Er spürte, wie das Licht begierig über sein Gesicht glitt … und das Licht dachte.
    Das ist Es, das ist Es, der Rest von Ihm.
    - lass Mich los, du hast versprochen, Mich LOSZULASSEN
    Ich weiß, aber manchmal, mein honigküchlein, lüge ich eben – meine mama, die haut mich immer deswegen, aber mein dad hat’s schon aufgegeben
    Er spürte, dass Bill auf eine der Lücken zwischen den Pfählen zutrieb, dass böse Lichtfinger nach Bill griffen, und obwohl Es ihn wild umherschleuderte, spannte er all seine Kräfte an und streckte verzweifelt die Hand nach seinem Freund aus.
    Bill! Deine Hand! Gib mir deine Hand! DEINE HAND, VERFLUCHT NOCH MAL! DEINE HAND!
    Bills Hand schoss vor; seine Finger öffneten und schlossen sich, und jenes lebendige Feuer kroch und schlängelte sich über Audras Ehering und bildete runenhafte maurische Muster – Räder, Sicheln, Sterne, Hakenkreuze, verschlungene Kreise, die sich in rollende Ketten verwandelten. Dasselbe Licht überflutete auch Bills Gesicht und verlieh ihm ein tätowiertes Äußeres. Richie streckte seine Hand aus, so weit er nur konnte, während er Es schreien und jammern hörte.
    (ich habe ihn verfehlt, o mein Gott, ich habe ihn verfehlt, und er wird durch diesen Zaun hindurchschießen)
    Dann schlossen Bills Finger sich um Richies, und Richie ballte seine Hand rasch zur Faust. Bills Beine flogen durch eine Lücke zwischen den versteinerten Bäumen, und einen irrsinnigen Augenblick lang konnte Richie alle Knochen, Venen und Kapillargefäße von Bills Beinen sehen, so als wäre Bill in den stärksten Röntgenapparat der Welt geraten. Richie spürte, wie seine Armmuskeln sich wie warmes Karamell dehnten, fühlte, wie das Kugelgelenk in seiner Schulter unter dem unheimlichen Ziehen knarrte und seufzte.
    Er sammelte all seine Kräfte und schrie: »Zieh uns zurück! Zieh uns zurück, oder ich bring dich um! Ich … ich erschlag dich mit meiner Stimme!«
    Die Spinne kreischte, und Richie spürte plötzlich, wie eine dicke Peitschenschnur durch seinen Körper schoss. Sein Arm war eine einzige weißglühende Stange rasenden Schmerzes. Sein Griff um Bills Hand begann sich zu lockern.
    »Halt dich fest, Big Bill!«
    »Tu ich, Richie! Ich lass dich nicht mehr los!«
    Dürfte auch besser für dich sein, dachte Richie grimmig, denn ich glaube, hier draußen könntest du zehn Milliarden Kilometer weit umherirren, ohne irgendwo ein Münz-Klo zu finden!
    Sie flogen rückwärts; das verrückte Licht wurde schwächer, schrumpfte zuerst zu einer Reihe funkelnder Stecknadelköpfe, die dann auch außer Sicht gerieten. Sie sausten durch die Finsternis wie Torpedos – Richie hielt sich mit den Zähnen an Seiner Zunge fest und hatte Bills Handgelenk fest in seiner schmerzenden Hand. Sie sausten am Panzer der Schildkröte vorüber – im Bruchteil einer Sekunde lag sie schon wieder weit hinter ihnen.
    Richie spürte, dass sie dem näher kamen, das als ihre reale Welt bezeichnet wurde, (obwohl er dachte, dass er die Welt nie wieder als »real« ansehen würde – er würde sie von nun an immer als geschickt gemachte Kulisse betrachten, unter der kreuz und quer die Tragseile liegen, wie ein spinnennetzartiges Geflecht). Aber wir

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