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Es war einmal ein Mord: Ein Hänsel und Gretel-Krimi (German Edition)

Es war einmal ein Mord: Ein Hänsel und Gretel-Krimi (German Edition)

Titel: Es war einmal ein Mord: Ein Hänsel und Gretel-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Brackston
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zu sehen, dass deine Fähigkeit, Schlussfolgerungen zu ziehen, so gut ist wie eh und je, Gretel.«
    »Es hat mit Katzen zu tun.«
    »Katzen?«
    »Ja, Katzen. Du weißt schon, scheußliche Pelzdinger mit Klauen, Zähnen und Flöhen. Mich wundert, dass du keine hast«, fügte sie hinzu und sah sich in dem Zimmerchen um.
    »Ich weiß, was Katzen sind«, sagte Agnes. »Mich überrascht, dass du dich mit ihnen befasst.«
    »Meine Auftraggeberin ist verzweifelt und braucht meine Hilfe.«
    »Deine Auftraggeberin muss dich sehr gut bezahlen.«
    »Du bist doch die, die Dinge sieht und Dinge weiß.« Gretel leerte ihr Bier und wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab. »Also muss ich dir kaum die Einzelheiten einer privaten finanziellen Vereinbarung offenbaren.«
    »So viel, ja?«
    »Hör zu, drei der widerwärtigen Katzen dieser Frau haben die Fliege gemacht. Hast du irgendwas darüber gehört?«
    »Bezahlst du in Gold oder in Banknoten?«
    Gretel seufzte und zog zwei zusammengefaltete Scheine aus dem Ausschnitt.
    Agnes stand auf. »Ich hole die Karten«, sagte sie.
    Wie Gretel schon vor langer Zeit erkannt hatte, gab Agnes eine ziemlich ordentliche Alte Schrulle ab, wenn sie nur wollte, aber das war alles nur Schauspielerei. Ihre Begabung für Tarot jedoch stand außer Frage. Sie war weithin bekannt für die Exaktheit ihrer Aussagen und hatte sich bei einigen von Gretels komplizierteren Fällen als nützliche Quelle erwiesen.
    Die Frauen setzten sich nah an den Tisch. Die Vorhänge waren zugezogen, und der schwache Lichtkegel einer einzigen Lampe ersetzte die Helligkeit der Frühlingssonne. Gretel ergriff die Karten, wie es ihr gesagt wurde, mischte sorgfältig und gestattete ihrem geistigen Auge, so viele Katzen zu sehen, wie sie eben ertragen konnte. Dann nahm Agnes ihr die Karten ab und legte sie aus. Einen Moment lang tat sie das schweigend, anscheinend, ohne etwas Interessantes zu sehen, und dann, auf einmal, hielt sie inne und lächelte verhalten.
    »Schau an, schau an«, sagte sie. »Damit war nicht zu rechnen.«
    »Womit? Was siehst du?«
    »Das wird dir nicht gefallen.«
    »Sag’s mir.«
    »Du wirst einem großen, düsteren, attraktiven Fremden begegnen.«
    »Ach, Agnes, wirklich!«
    »Ich meine es ernst! Die Karten sagen es.«
    »Besser, sie haben noch etwas anderes zu sagen   …«
    »Schon gut, lass mir Zeit. Du kannst die Karten nicht hetzen.« Sie drehte noch eine um, dann noch eine. Gretel sagten die Bilder rein gar nichts, also war sie gezwungen, still dazusitzen und darauf zu warten, dass Agnes deren Bedeutung enthüllte.
    »Es hat möglicherweise nichts zu sagen, aber es ist schwer zu bestimmen.«
    »Was?«
    »Sieht aus, als deute es auf   … Handschuhe. Vielleicht Hände? Nein, Finger, das ist es. Es sind Finger. Hat eine deiner vermissten Katzen Finger?«
    Gretel verbarg mit Mühe die aufkeimende Aufregung.
    »Sei nicht albern«, sagte sie.
    Agnes zuckte mit den Schultern. »In dieser Gegend sind schon seltsamere Dinge passiert.« Sie drehte noch eine Karte um und verzog das Gesicht. »Urx! Das ist wirklich übel!«
    »Um Himmels willen, was?«
    »Ein Troll. Jöich, hatte seit Jahren nichts mehr mit Trollen zu tun. Scheußliche Kreaturen.«
    »Was ist mit dem Troll? Hat er die Katzen?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Aber irgendeine Verbindung muss es geben.« Sie schloss die Augen und lehnte sich aufihrem Stuhl zurück. »Ich kann eine Brücke sehen. Eine alte Steinbrücke. Und da ist ein Übelkeit erregender Gestank.«
    »Wo ist dieser Ort?«
    »Nirgends, wo ich eilig hinwollte. Warte mal, da ist ein Schild   … ich kann es nicht richtig erkennen   … alles ist verschwommen   …«
    »Würde ein zusätzlicher Geldschein die Dinge klarer machen?«
    Agnes klappte ein Auge auf.
    »Du bist eine schreckliche Spötterin, Gretel.« Sie schloss das Auge wieder und verzog das Gesicht vor Konzentration. »Etwas, das mit F anfängt. Nein, P. Das ist es   … Per… Nicht gut. Den Rest kann ich nicht lesen.« Sie schlug die Augen wieder auf und nahm sich wieder die Karten vor. »Hier ist etwas, das mit Wasser zu tun hat.«
    »Vermutlich fließt unter der Brücke ein Fluss.«
    »Nein, mehr Wasser. Ein See vielleicht.« Nun richtete sie sich kerzengerade auf. Die Prüfung der Karten war beendet. »Das war’s. Hat es geholfen?«
    Gretel versuchte sich an einer Rekapitulation.
    »Finger. Ein stinkender Troll, der unter einer Brücke wohnt, in der Nähe von etwas, das mit Per beginnt, und ein See. Das ist

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