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Esper in Aktion

Esper in Aktion

Titel: Esper in Aktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Morgan
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oder weniger zu stimmen«, sagte Jerry. »Aber ich bekam bisher kaum Einblick in ihre Arbeit.«
    »Die Leute wissen nicht, wer Sie sind und was Sie vorhaben?«
    »Oh, doch – sie sprachen sogar von Ihnen.«
    »Von mir?«
    »Sie rechneten damit, daß Sie Nachforschungen anstellen oder zumindest jemand damit beauftragen würden.«
    »Havenlake – ist Havenlake da?«
    »Ja. Ich lernte ihn gestern abend kennen.«
    Glover nahm diese Nachricht mit Unbehagen auf. Wenn Havenlake mit seinem Auftauchen in Alsdale gerechnet hatte, dann wußte er vermutlich auch, woher er die Information besaß. Er hatte keine besonders große Lust, seine Bekanntschaft mit dem phlegmatischen Wissenschaftler zu erneuern und die näheren Umstände seines Nachmittagsbesuches bei Annette Havenlake zu erklären.
    »Passen Sie auf, Alec – ich bin ehrlich überzeugt davon, daß Sie diese Leute falsch beurteilen«, sagte Jerry. »Es geht keine Drohung von ihnen aus. Sie haben Sue und mich herzlich aufgenommen und gar nicht den Versuch gemacht, uns etwas zu verheimlichen.«
    »Also gut, dann berichten Sie!«
    »Nein, Alec – nicht am Telefon.«
    »Was zum Kuckuck soll das heißen – ›nicht am Telefon‹?« fragte Glover. »Weshalb haben Sie überhaupt angerufen, wenn Sie mir die Story nicht geben wollen?«
    »Un Ihnen einen Vorschlag zu machen: Kommen Sie selbst her und sehen Sie sich um!«
    »Weshalb denn? Das ist doch Ihre Aufgabe.«
    »Wirklich?«
    »Was soll das nun schon wieder heißen?« erkundigte sich Glover.
    »Alec, seien Sie ehrlich«, erwiderte Jerry. »Mich hätten Sie im Notfall abgeschrieben.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Nein?« sagte Jerry. »Sie hatten bereits feste Vorstellungen von dem Handeln dieser Leute. Sie dachten, es könnte gefährlich sein, ihnen nachzuschnüffeln – also schickten Sie mich.«
    »Das stimmt nicht, Jerry. Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich wußte. Ihr Entschluß war freiwillig.«
    »Schöne Worte, Alec.«
    »Ich gebe zu, daß ich nicht genau wußte, was Sie vorfinden würden«, erklärte Glover. »Andererseits – wenn ich es gewußt hätte, wäre es sinnlos gewesen, Sie hinzuschicken.«
    »Wann kann ich Sie erwarten?« fragte Jerry.
    »Ich habe mit keinem Wort gesagt, daß ich komme«. protestierte Glover. »Am Ende handelt es sich gar um eine Falle.«
    Jerrys Lachen klang spöttisch. »Eine Falle – du liebe Güte! Wo bleibt der Mut, mit dem Sie sonst Ihre Klatschspalte betreiben?«
    »Ich kann wahrscheinlich nicht weg von London.«
    »Unsinn! Was haben wir heute – Freitag? Die Artikel für diese Woche sind längst beim Setzer, und mit der nächsten Reihe fangen Sie in frühestens drei Tagen an.«
    »Und meine privaten Verpflichtungen?«
    »Wieder eines dieser Gänschen, die für ein schickes Abendessen alles tun? Vertrösten Sie die Kleine, dann ist sie bei Ihrer Rückkehr um so eifriger.«
    Glover nagte an seiner Unterlippe. »Also schön, ich komme – aber wehe, wenn die Story nichts abgibt! Dann sorge ich dafür, daß Ihr Name in den Londoner Zeitungen nicht mehr erwähnt wird.«
    »Seien Sie nicht so dramatisch, Alec – Sie sehen wohl zuviel fern?« entgegnete Jerry. »Also, wann kommen Sie?«
    »Vor Sonntag vormittag kann ich auf keinen Fall weg«, erklärte Glover. Er mußte die kleine Irin also gleich am ersten Abend herumkriegen.
    »Gut, ich erwarte Sie also am Sonntagabend. Wenn Sie Alsdale erreichen, fahren Sie einfach die Bergstraße weiter. Sie können das Haus nicht verfehlen – es ist das einzige weit und breit. Bis später.« Er legte auf.
    Glover knallte fluchend den Hörer auf die Gabel. Dieser Idiot von Jerry Coleman! Er konnte es sich nicht leisten, diese Story zu verlieren, selbst wenn die Gefahr bestand, daß er in eine Falle tappte.
    Wieder sah er die kantigen, verschlossenen Gesichtszüge von Havenlake vor sich. Wußte der Mann etwas … aber woher sollte er? Außerdem war seine versoffene Alte ohnehin nicht mehr zurechnungsfähig gewesen. Wahrscheinlich war er froh, daß sich das Problem auf diese Weise gelöst hatte.

 
19
     
    Rebecca Schofield schrak plötzlich aus dem Schlaf. Eine unerklärliche Angst hatte sie ergriffen. Sie lag reglos da, eingehüllt in die Wärme der Decken. Der Mond vor dem Fenster tauchte die vorüberziehenden Wolken in ein silbriges Licht.
    Sie schaltete die Nachttischlampe ein und warf einen Blick auf die Uhr. Es war gegen drei. Da sie wußte, daß sie nicht mehr einschlafen konnte, bis sie den Ursprung ihrer Unruhe entdeckt

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