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Esper in Aktion

Esper in Aktion

Titel: Esper in Aktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Morgan
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bringen.«
    »Und wenn er nicht auf Sie hört?«
    »Er wird auf uns hören – verlassen Sie sich darauf«, erklärte Becky zuversichtlich.
    »Ich muß darüber nachdenken«, sagte Jerry.
    »Natürlich.«
    »Und danach – soll ich einfach nach London zurückkehren und die ganze Sache vergessen?«
    »Das wäre wohl zuviel verlangt«, meinte Becky. »Außerdem wird Ihr Leben in nächster Zukunft zwangsweise mit unserer Arbeit in Verbindung stehen.«
    »Aber Sie haben doch deutlich zum Ausdruck gebracht, daß ich keine Esperfähigkeiten besitze.«
    »Dennoch werden Sie großes Interesse am Fortbestand unserer Gemeinschaft zeigen«, sagte Becky. »Als Toby Sie im Dorf abholte, ahnte er ein Ereignis voraus, das nun bald stattfinden wird. Den Anstoß dazu erhielt er aus seiner untersten Bewußtseinsschicht.«
    »Das Baby!« rief Jerry.
    »Ja, das Baby«, wiederholte Becky. »Es besitzt ein ungeheures Psi-Potential. Können Sie sich vorstellen, was es für ein solches Wesen bedeutet, von Geburt an unter seinesgleichen aufzuwachsen? Die meisten von uns mußten ihre Psi-Kräfte selbst schulen – aber Susans Kind erhält von Anfang an jede Unterstützung, die es benötigt. Es wird das erste Geschöpf mit voll entwickelten Esperfähigkeiten sein.«
    Jerry schwieg eine Zeitlang, während er die volle Bedeutung von Beckys Worten in sich aufnahm. Sie hatte es absichtlich vermieden, seine Entscheidung zu beeinflussen, und mit ihrer Mitteilung bis zum Schluß gewartet. Er empfand Bewunderung für ihre Haltung.
    »Was ist mit Sue?« fragte er schließlich. »Weiß sie, daß unser Kind etwas ganz Besonderes darstellt?«
    Becky lächelte. »Sie müssen selbst den richtigen Zeitpunkt auswählen, um es ihr zu sagen. Aber bedenken Sie eines – für eine Mutter ist jedes Kind etwas Besonderes.«

 
18
     
    Alec Glover hatte mit ein paar Schritten die Vorhalle des Globe durchquert. Er nickte dem Portier zu und betrat den wartenden Lift. Als sich die Türen hinter ihm schlossen, steckte er sich zufrieden lächelnd die erste Zigarette des Tages an. Die meisten Mitarbeiter des Globe tranken ihren Vormittagskaffee im Hause – entweder in der Kantine oder in ihren Büros. Glover hatte das von Anfang an vermieden.
    Der Grund für diese Extravaganz war nicht, wie er so oft behauptete, der schlechte Kaffee des Globe, sondern die Tatsache, daß es zwischen zehn und halb elf in den Cafes verhältnismäßig ruhig zuging. Zur Lunchzeit konnte es in dem Gedränge kein Mensch aushalten; aber in den Vormittagsstunden hatte er Gelegenheit, die ständig wechselnden Kellnerinnen und Kassenmädchen in Augenschein zu nehmen und, falls sie ihm gefielen, in ein Gespräch zu verwickeln.
    An diesem Morgen hatte er einen erfolgversprechenden Streifzug hinter sich. Die dunkle kleine Irin im Cabana hatte zwar etwas volle Schenkel – der Typ, der später fett wurde und zu Krampfadern neigte – aber solche Überlegungen spielten bei einem kurzen Abenteuer keine Rolle. Er fand sie sexy, und wenn ihn sein Instinkt nicht trog, war sie nach spätestens zwei Abenden weich. Sie war sofort auf seine Einladung eingegangen und hatte nur gelacht, als er ihr Dekollete betrachtete. Eine klare Sache – ein paar Drinks, eine Flasche Wein nach einem kleinen Abendessen … Vielleicht schaffte er es schon am ersten Abend.
    Das Telefon klingelte, als er sein Büro betrat. Er nahm rasch den Hörer ab. »Glover.«
    »Hallo, Alec. Hier spricht Jerry Coleman.«
    »Jerry – wo sind Sie?«
    »Im Postamt von Alsdale. Wir sind bereits gestern nachmittag angekommen, aber ich hatte jetzt erst Gelegenheit, mich mit Ihnen in Verbindung zu setzen.«
    »Wir?« Glover starrte mit gerunzelter Stirn den Hörer an.
    »Ja – Sue begleitet mich. Ich holte sie gestern bei ihren Eltern in Yarborough ab …«
    »Hören Sie, ich dachte eigentlich an einen Auftrag und nicht an einen Familienausflug!« sagte Glover scharf.
    »Schon gut, Alec – regen Sie sich ab!« Die Leitung war schlecht, und Jerrys Stimme klang verzerrt. »Sue hat mir sehr geholfen. Ohne sie hätte ich vermutlich keinen Einlaß gefunden. Sie liegt jetzt oben im Haus, und Becky Schofield umsorgt sie wie eine Glucke.«
    »Die Schofield – Havenlakes Assistentin?«
    »Ja. Sie, Peter und Barbara Moray und die Dobie-Zwillinge haben ein ehemaliges Hotel außerhalb des Dorfes bezogen. Sie wohnen schon seit ein paar Monaten hier.«
    »Dann hatte ich recht?«
    »Teilweise.«
    »Erzählen Sie, Jerry!«
    »Nun, Ihre Vermutungen scheinen mehr

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