Eternal - Die Geliebte des Vampirs
Tüte – »und ich tu’s.«
Sie drückte ihm die Tüte in die Hand. »Können wir gleich gehen?«
»Tut mir leid. Mein Assistent hat einen Weisheitszahn gezogen bekommen und ist krankgeschrieben. Ich muss hierbleiben, bis wir schließen.«
»Kannst du dich nicht für ein paar Minuten fortschleichen?«, bettelte sie.
»Jetzt, wo Mary weg ist, habe ich das Gefühl, dass ich den Job ordentlich machen muss. Du weißt schon – ihre Interessen vertreten und so.«
Kaleigh seufzte. Sie wusste, dass er recht hatte. Wahrscheinlich war es auch vernünftiger, nicht am helllichten Tag irgendwo einzubrechen. »Okay, heute Abend also. Aber gleich nachdem du die Spielhalle abgeschlossen hast. Wir treffen uns dort.«
»Der Rat tritt um Mitternacht zusammen. Es werden eine ganze Menge Leute da sein. Willst du auch hingehen und dich dann hinterher mit mir treffen?«
Sie dachte nach. Auch wenn sie tatsächlich in die Bibliothek gelangte, sie hatte keine Ahnung, wie lange sie brauchen würde, um zu finden, was sie suchte. Sicherlich Stunden, wenn nicht Tage. Und Lia hatte nicht so viel Zeit. »Wir treffen uns, gleich nachdem du abgeschlossen hast. Ich lasse die Ratsversammlung einfach aus. Es rechnet sowieso niemand mit mir.«
Katy kam auf sie zu. Sie wischte sich die Hände an den Shorts ab. »Keine Papierhandtücher auf dem Klo, Regan.«
Kaleigh ergriff ihre Hand. »Willst du mit mir zu Lia gehen?«
Katys Unterkiefer klappte herunter. »Zu der, die sie zum Tode verurteilen werden?«
»Nicht, wenn ich ihr helfen kann.« Kaleigh zog Katy aus der Spielhalle. »Bis dann, Regan«, winkte sie.
»Hey, er hat meine Pommes«, protestierte Katy.
»Die brauchst du nicht. Haufenweise gesättigte Fettsäuren.« Kaleigh ging voran. Sie bahnte sich ihren Weg durch die Menschenmassen auf der Strandpromenade. »Die lagern sich direkt auf deinem Hintern ab.«
Katy warf einen Blick über die Schulter. »Du meinst, ich bekomme langsam einen fetten Hintern?«
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Kapitel 25
K omm schon«, flüsterte Kaleigh. Sie sah zur Bibliothekstür und dann den dunklen Flur entlang. Lias Wachen hatten eben die Schicht gewechselt; Pete Hill war nun an der Reihe. Im oberen Stockwerk strömten gerade die Ratsmitglieder zusammen.
»Regan?« Kaleigh drückte die Handflächen gegen die Bibliothekstür. Sie hoffte, dass er sich nicht in die Toilette nebenan teleportiert hatte. Er hatte gesagt, das passiere ihm manchmal, wenn sich die
Leitungen überkreuzten
. Was immer das bedeutete. Kaleigh kannte sich noch nicht gut mit Selbstteleportation aus; sie befand sich noch immer in der experimentellen Kaugummi- und Ameisenphase.
»Ich bin sicher, sie wird dir keine Probleme machen«, hörte Kaleigh nebenan Fin zu Pete sagen. Er musste bei Lia gewesen sein; Besuche ihrer Familie waren nicht gestattet.
»Regan«, hauchte Kaleigh und rüttelte am Türknauf. »Wo zum Teufel steckst du?«
Gerade als sich eine Tür zum Flur öffnete und Fins Stimme lauter wurde, klickte das Schloss an der Bibliothekstür. Kaleigh drehte den Knauf, schlüpfte hinein und schloss die Tür wieder hinter sich. »Bist du okay?«
»Ja«, sagte Regan aus der Dunkelheit. »Ich bin nur ein bisschen aus der Übung. Bin oben auf einem Regal gelandet.«
Auch wenn sie im Dunkeln ziemlich gut sehen konnte, tastete Kaleigh nach dem Lichtschalter und legte ihn um. Der Raum erstrahlte in gespenstischem, fluoreszierendem Licht. Es gab keine Fenster in der Bibliothek; wenn sie sich also ruhig verhielt und ihren Geist gegen telepathische Eindringlinge abschottete, würde niemand erfahren, dass sie hier war. Die Bibliothek wurde selten genutzt, und es war recht unwahrscheinlich, dass jemand zur abendlichen Lektüre aufkreuzte, besonders jetzt, da Victor verschwunden war. Sie drehte sich zu den Bücherregalen um, die vom Boden bis zur Decke reichten. Es roch nach Papier und abgestandener Luft. »Sind das alles Schriften über Vampire?«
»Nicht nur über Vampire.« Regan fuhr mit dem Finger über den Rücken eines alten, abgewetzten Buches. »Zombies, Werwölfe, Yetis. Such dir was aus.«
»Yetis gibt es wirklich?«, fragte sie erstaunt.
»Ich muss jetzt gehen. Ich muss zu Hause sein, wenn Fin kommt. Sonst tickt er aus und macht sich Sorgen um mich. Dann ruft er Mary Kay an, und die Mutterhölle auf Erden bricht los.«
»Kein Problem.« Kaleigh war schon dabei, Bücher aus den Regalen zu ziehen, die Titel zu lesen und sie wieder zurückzustellen. Ihr Plan war, sich von der einen Seite des
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