Eternal Riders: Ares (German Edition)
Freude, irgendwie wurde die ganze Sache immer schlimmer. Ariks Drink würde ein Doppelter werden. Und dazu noch einer zum Nachspülen. »Wenn zwei der Siegel brechen, ganz egal, welche, werden auch die anderen brechen, ohne dass es dazu eines Auslösers bedürfte. Und sobald alle vier Siegel zerbrochen sind, stecken wir bis zum Hals in Armageddon.«
Arik hatte das Gefühl, seine Gedanken würden durcheinandergewirbelt wie Konfetti im Sturm. Er hatte so viele Fragen, aber sein Gefühl sagte ihm, dass es nicht annähernd genügend Antworten darauf gab. »Stehen wir denn jetzt unmittelbar vor dem Bruch der anderen Siegel? Oder ist das eine Sache, die sich noch jahrhundertelang hinziehen könnte?«
»Technisch gesehen könnte das der Fall sein.«
Regans Blick war düster, ihre rauchige Stimme grimmig. »Aber es ist schon schlimm genug, dass Pestilence losgelassen wurde. Überall auf der ganzen Welt brechen Seuchen aus, Wasservorräte werden mit Bakterien kontaminiert, und die Dämonenaktivität ist so hoch wie nie zuvor. Wollen wir wirklich, dass dieser Zustand Jahrhunderte andauert?«
Val räusperte sich. »Es steht geschrieben, dass die Zerstörung eines Siegels die anderen schwächt. Im Grunde löst sie Ereignisse aus, die das Brechen der anderen Siegel beschleunigen. Zum Beispiel könnte ein Gegenstand, der dazu benötigt wird, ein Siegel zu brechen, ausgerechnet jetzt aufgefunden werden, nachdem er jahrtausendelang versteckt gewesen war. Und zweifellos wird Pestilence – das pure Böse – alles tun, was in seiner Macht steht, um die Siegel seiner Geschwister zu zerbrechen. Die Reiter sind neben Satan selbst die mächtigsten Wesen der Unterwelt. Sie werden praktisch die Welt regieren, sollte der letzte Kampf zugunsten des Bösen ausgehen.«
»Na toll«, murmelte Arik. »Und wie lautet der Plan? Klingt so, als müssten wir diese Reiter entweder gefangen nehmen oder töten, damit sie keinen Schaden anrichten können, falls ihre Siegel brechen, oder aber wir müssen mit ihnen zusammenarbeiten, damit es eben keine weiteren Siegel erwischt.«
»Wir wissen ja nicht mal, ob man sie gefangen nehmen oder töten kann .« Regan stellte ihre Tasse unter den Kaffeespender. »Wir wissen grundsätzlich nicht mal annähernd genug über irgendetwas.«
»Ich werde mal sehen, was meine angeheiratete Verwandtschaft weiß und noch herausfinden kann«, sagte Kynan. »Sie haben eine einzigartige Perspektive auf dämonische Überlieferungen.«
»Exzellente Idee.« Regans Stimme war noch süßer als ihr Kaffee. »Sollen uns doch die Dämonen helfen.«
»Wir brauchen jede Hilfe, die wir kriegen können.« Kynan verschränkte die Hände hinter dem Kopf und blickte auf das mittelalterliche Gemälde hinter Arik; das, auf dem ein Kampf zwischen Engeln und Dämonen dargestellt wurde. »Und wir brauchen vor allem die der Reiter.«
»Ist das denn weise?«, fragte Decker. »Wollen wir wirklich mit diesen Kreaturen auf Schmusekurs gehen? Wenn sie tatsächlich böse sind, möchten wir doch sicher nicht, dass sie uns auf dem Radar haben.«
Kynan schüttelte den Kopf. »Die Chroniken der Aegis besagen, dass sie früher eng mit uns zusammenarbeiteten.«
»Und wieso hat das aufgehört?«
»Moderne Dummheit. Im Mittelalter wurde die Aegis ein wenig fanatisch, was Religion betraf. Ach, was sag ich denn – die Aegis steckte hinter den Hexenverfolgungen. Es fand ein radikales Umdenken statt, das zu der Überzeugung führte, dass alles Übernatürliche böse ist, die Reiter eingeschlossen.« Kynan sah die Anwesenden der Reihe nach ernst an. »Erst in den letzten paar Jahren haben wir begonnen, auf den ursprünglichen Pfad zurückzukehren.«
Angesichts des provokativen Nachsatzes konnte sich Arik nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen. Im Großen und Ganzen war es nämlich Kynan, der für die neue Linie der Aegis verantwortlich war, was die Geschöpfe der Unterwelt anging, auch wenn er dabei auf massiven Widerstand der Ältesten gestoßen war. Nicht nur, dass er mit einer Halbdämonin verheiratet war, es floss auch noch Engelsblut in seinen Adern. Dazu kam die Tatsache, dass er von den Engeln gesegnet worden und es ihm bestimmt war, eine Rolle im letzten Kampf zu spielen, und Ky scheute sich nicht, seinen Status dazu zu nutzen, die Ältesten dazu zu bekommen, die Dinge von seiner Warte aus zu sehen.
»Im Grunde genommen«, sagte Arik schroff, »müssen wir die Leute um Hilfe bitten, die möglicherweise Groll gegen die Aegis hegen und die die
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