Eternal Riders: Ares (German Edition)
es um die Letzte Schlacht ging, und sie gestatteten die Auslegung, dass die Reiter auf der Seite des Guten kämpfen würden. Sollte sich hingegen die dämonische Prophezeiung bewahrheiten, würde das Böse sämtliche Trümpfe in der Hand halten.
Than versetzte dem Sandsack einen letzten Hieb, der diesen k. o. schlug. »Ich bin kein Narr, Bruder. Ich habe mich auf die Suche nach Resephs Lakaien gemacht, und es ist mir gelungen, einen von ihnen dazu zu … überreden, den Mund aufzumachen.«
»Überreden, foltern, ist mir doch egal.« Ares kreuzte die Arme vor der Brust, sodass die harten Lederplatten seines Panzers knarrten. »Und – was hast du herausgefunden?«
»Dass ich einen Lakaien finden muss, der über mehr Informationen verfügt«, knurrte Than. »Immerhin weiß ich jetzt, dass Reseph einige Dämonenteams ausgeschickt hat, um nach Deliverance zu suchen.«
»Dann müssen wir ihm zuvorkommen«, sagte Ares.
Thanatos schnappte sich ein Handtuch von der Hantelbank und wischte sich das Gesicht ab. »Wir suchen doch schon seit dem vierzehnten Jahrhundert ohne jeden Erfolg nach dem Dolch.«
»Dann müssen wir eben noch sorgfältiger suchen.«
»Ich hab dir doch ges…«
»Deliverance zu besitzen, bedeutet noch lange nicht, dass wir ihn benutzen müssen«, unterbrach Ares seinen Bruder. »Aber es ist besser, ihn zu haben und nicht zu brauchen als andersherum. Sollte Res… Pestilence ihn als Erster finden, wird er dafür sorgen, dass wir ihn unter keinen Umständen in die Hände bekommen.«
Als Thanatos auf Ares zukam, stellte sich Ares innerlich auf einen Kampf ein. Es spielte keine Rolle, dass sie Brüder waren; Ares lebte für den Kampf, und auch in diesem Moment sang das Adrenalin in seinem Blut und löschte diese verdammte Gefühllosigkeit aus.
»Wenn wir den Dolch haben«, knurrte Than, »dann nehme ich ihn.«
In Ares’ Stimme lag eine gewisse Schärfe, denn, verdammt noch mal!, er wollte Deliverance besitzen. Er war das Einzige, was Pestilence töten konnte, war die Waffe für den Krieg aller Kriege, und wie jeder guter Befehlshaber wollte Ares die vollständige Kontrolle über sein Arsenal. »Darüber werden wir noch reden, wenn wir ihn haben.«
»Worüber«, ertönte eine amüsierte Stimme von der Tür her, »zankt ihr beiden euch denn nun schon wieder?«
Ares wirbelte zu Reseph herum, der im Türrahmen stand. Aus den Gelenken seiner befleckten Rüstung sickerte eine schwarze Substanz, und in seiner mit einem Panzerhandschuh bedeckten Hand hielt er einen abgetrennten Frauenkopf.
Ares rutschte das Herz in die Kniekehlen. »Batarel.« Augenblicklich fuhr seine Hand zu dem Amulett an seinem Hals. Erleichterung, dass es nicht zerbrochen war, stand im Widerstreit mit Wut und Verwirrung und dem dringenden Bedürfnis, seinem Bruder in den Arsch zu treten.
Was für ein beschissenes Riesendurcheinander.
»Offensichtlich«, sagte Reseph, »nachdem dir in letzter Zeit keine glänzenden neuen Beißerchen gewachsen sind, die die ganze Damenwelt heiß machen, ist dein Siegel nicht zerbrochen. Dieser dämliche gefallene Engel hat den Agimortus auf jemand anderen übertragen.«
Reseph ließ den Kopf des dämlichen gefallenen Engels zu Boden fallen. Batarels Körper hätte sich bei ihrem Tod eigentlich auflösen sollen – also war sie entweder in einem Umfeld getötet worden, das von Dämonen errichtet oder von der Aegis mit einem Zauber belegt worden war. Möglicherweise aber auch auf Land, das übernatürlichen Wesen zu eigen war.
Auf Ares’ Arm rührte sich aufgeregt Battle, dessen Gefühle auf das Engste mit denen seines Trägers verbunden waren. »Wo hast du sie gefunden?«, brachte Ares mit Mühe heraus.
»Dieses feige Miststück hatte sich in einem Höllentor verkrochen«, sagte Reseph, was erklärte, warum Ares nicht in der Lage gewesen war, sie zu spüren. »Ich musste doch tatsächlich stachelige Höllenratten einsetzen, um sie zu entdecken.«
Natürlich war Reseph in der Lage, mit Insekten zu kommunizieren und diesem Ungeziefer Befehle zu erteilen, die er nutzte, um die Pest und andere Seuchen unter den Menschen zu verbreiten. Und offensichtlich benutzte er sie auch als Spione.
Als sich Thanatos auf seinen Bruder zubewegte, verursachten seine bloßen Füße keinen Laut auf dem Steinfußboden. »Auf wen hat Batarel den Agimortus übertragen, Reseph?«
»Keine Ahnung.« Reseph grinste wie eine Katze, die gerade den Kanarienvogel verspeist hatte, wobei seine »glänzenden neuen Beißerchen«
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