Eternal Riders: Limos (German Edition)
eingeladen, die problemlos als Menschen durchgehen konnten, um diesen speziellen Mann anzulocken. Er war vorsichtig, fast schon paranoid, und wenn sie ihn direkt eingeladen hätte, wäre er nicht gekommen.
Stattdessen hatte sie ihre Gäste mit chirurgischer Präzision eingeladen – Freunde von ihm, Dämonen mit besonderen Vorlieben, die praktisch garantierten, dass er von dem Versprechen auf schmutzigen, grausamen Spaß herbeigelockt wurde, der sich im Laufe des Abends ergeben würde.
Er wusste, wer sie war, ahnte aber nicht, was sie von ihm wollte. Er konnte auf keinen Fall wissen, dass Thanatos’ Informanten ihn als einen von Ariks Folterknechten identifiziert hatten.
Sie schlüpfte ins Haus und stieg die Stufen zum Schlafzimmer hinauf. Als sie hörte, dass sich die Tür leise hinter ihr schloss, lächelte sie. Oben angekommen, löste sie ihr Oberteil und warf es über die Schulter, um eine verführerische Spur zu erschaffen, der er folgen konnte.
Im Schlafzimmer ging sie um einen Korbstuhl herum, der so aufgestellt war, dass sie auf die Meeresbrandung hinaussehen konnte, und wartete darauf, dass »Rhys« eintrat. Sein Dämonenname, Xenycothylestiranzacish, war … na ja. Sie benutzte einfach seinen menschlichen Namen.
Als er im Türrahmen auftauchte, überflutete sie eine Woge sexueller Bedrohung wie eine tödliche Riesenwelle. In der menschlichen Welt war er eine Art Corporate Raider, eine sogenannte Heuschrecke. In der Dämonenwelt war er ein Meister der Folter – ein Hobby, das sich auch auf seine Beziehungen mit Frauen erstreckte. Limos fragte sich, wie viele vermisste Prostituierte wohl auf sein Konto gingen.
»Was hast du vor, Reiter?« Seine tiefe Stimme mit dem englischen Akzent war die Kirsche auf einem wirklich sexy Kuchen, und sie erinnerte sich daran, dass sie vor ein paar Jahrhunderten einmal ernsthaft in ihn verschossen gewesen war. Aber er hatte gewusst, dass sie dem Dunklen Herrscher versprochen war, und war nicht so dumm gewesen, sich ihr zu nähern. Sie ebenfalls nicht – so dumm war sie nie gewesen.
Bis Arik kam.
Dieser verdammte Mensch. Wie konnte er es wagen, sie derartig in Versuchung zu führen? Wie konnte er es wagen, sie zu küssen, sie dazu zu bringen, ihn zu begehren?
Dieser Kuss hatte sie beide dem Untergang geweiht.
Jetzt kämpfte sie in einem Wettlauf gegen die Zeit darum, ihn zu retten, ehe er das Schicksal besiegelte, vor dem sie seit Tausenden von Jahren davonlief: Heirat.
Und dann war da noch dieses nervtötende Schicksal von wegen Bruch des Siegels und allem, was das nach sich zog. Aber jetzt musste sie sich erst einmal um das dringendste Problem kümmern, und das hieß, Arik zu finden.
»Ich habe gar nichts vor«, schnurrte sie, während ihr in leuchtendem Violett lackierter Nagel über die Rückenlehne des Stuhls strich. »Ich bin sicher, du hast schon davon gehört, dass ich der Lust erlegen bin und meine Zuneigung einem Menschen geschenkt habe.«
Rhys’ Miene verriet absolut nichts. »Das hab ich gehört.«
»Tja, und das bedeutet, dass ich mich so lange amüsieren kann, bis er unter den Qualen der Folter meinen Namen sagt.«
Gott, sie hoffte nur, dass Arik auch weiterhin imstande sein würde, den Torturen zu widerstehen, denen ihn die Dämonen unterzogen. Eine Welle der Bewunderung wärmte sie von innen, denn sie wusste nicht, ob sie in der Lage wäre, einen ganzen Monat Folter zu überleben, und Arik war schließlich nur ein zerbrechlicher Mensch. Von Anfang an hatte sie Stärke in ihm gespürt – die hatte sie angezogen wie auch sein Sinn für Humor –, aber niemals hätte sie vermutet, wie tief diese Stärke tatsächlich reichte.
»Und mit genießen meinst du …« Rhys verstummte, während er mit nackter, gut eingeölter Brust auf sie zuschlich.
Die meisten Frauen würden jetzt auf der Stelle den Rock heben. Limos hatte allerdings andere Pläne, und Bones, ihr Höllenhengst, der ihren rechten Unterarm in Form einer tattooartigen Glyphe zierte, regte sich in gespannter Erwartung.
»Ich meine, dass ich bis ans Ende der Zeit dazu verurteilt bin, mit ein und demselben Dämon ins Bett zu gehen, sobald Arik bricht. Also heißt es für mich jetzt oder nie.«
»Irgendwie«, sagte Rhys beiläufig, »kann ich mir nicht vorstellen, dass der Dunkle Herrscher es schätzen würde, wenn du nicht unberührt zu ihm kommen würdest.«
Sie blinzelte unschuldig. »Unberührt? Aber selbstverständlich werde ich als Jungfrau zu ihm gehen.« Eine nach Ozean duftende
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