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Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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    Wulf trat vor und riss an Meenas kleinem roten Schal, den sie um den Hals trug.
    »Aua«, zischte Meena verärgert. »Erwürgen Sie ab und zu auch schon mal jemanden? Ehrlich, ist Ihr Chef damit einverstanden, dass Sie die Leute so behandeln?«
    Alaric packte sie um die Taille, damit sie ihm nicht wieder entkam. Dann knotete er mit der freien Hand den Schal auf.
    Jon riss die Augen auf, als er die Bisswunde am langen, schlanken Hals seiner Schwester sah. Er hätte ihr ja noch Zweifel zugestanden – schließlich war sie seine Schwester, und sie hasste Vampire –, aber ihre Wangen waren mittlerweile genauso rot wie der Schal.
    »Heilige Scheiße, Meena«, stieß Jon hervor. »Was ist bloß los mit dir?«
    »Das verstehst du nicht«, sagte sie und trat Wulf vors Schienbein.
    Verblüfft ließ er sie los. Trotz ihrer rebellischen Art standen ihr jedoch die Tränen in den großen braunen Augen.
    »Er ist nicht böse. Er macht sich genauso viele Sorgen um die Morde wie ihr«, sagte sie zu Alaric. »Ich weiß, wie Sie über ihn denken, aber es stimmt nicht. Er ist nicht wie sein Vater. Er hat den Dracul gesagt, sie sollen aufhören, Menschen zu ermorden. Sie sind hinter dem falschen Mann her.«
    »Wie ist er überhaupt hier hereingekommen?«, fragte Jon
Alaric. Er hörte seiner Schwester gar nicht zu, sie war offensichtlich völlig wahnsinnig. »Wir haben doch die ganze Zeit über die Tür im Auge gehabt.«
    »Ja, die Wohnungstür«, sagte Alaric Wulf grimmig. Er ließ Meena nicht aus den Augen. »Wir hätten auch die Balkontür im Auge behalten sollen.«
    »Die Balkontür?«, fragte Jon ungläubig. »Wir sind hier im elften Stock. Was soll der Typ denn machen? Herauf fliegen ?«
    Meena und Wulf blickten ihn an, Meena traurig und Wulf sarkastisch.
    Jon schluckte. »Oh«, sagte er. Dann wandte er sich an seine Schwester. »Ich dachte, du hättest solche Angst, dass er uns tötet. Und dann lässt du ihn herein?«
    »Sie kann nichts dagegen tun«, sagte Wulf. Er drehte sich abrupt um und ging ins Badezimmer, anscheinend um sein Hemd zu holen. »Sie ist sein Lakai. Ob wir am Leben bleiben oder nicht, ist ihr egal, solange nur er bei ihr bleibt.«
    Jon warf seiner Schwester einen vorwurfsvollen Blick zu. »Ach, du lieber Himmel, Meena«, sagte er. »Du begegnest einmal einem Vampir, und schon ist es mit deiner Monsterabneigung vorbei, und du wirst sofort zu so einem Mädchen?«
    Verletzt zog Meena den Atem ein. »Ich bin nicht eins dieser Mädchen«, schrie sie. »Ich bin kein Lakai. Ich hasse Vampire immer noch. Nur eben Lucien nicht. Er ist nicht wie die anderen. Und ihr beide seid mir auch nicht egal!« Sie sah zu Alaric. »Na ja, jedenfalls einer von euch.«
    Wulf machte eine wegwerfende Handbewegung und ging über den Flur in Jons Zimmer.
    »Es stimmt.« Meena standen Tränen in den Augen. »Du musst mir glauben. Ich bin kein Lakai. Wenn ihr Lucien einfach in Ruhe lassen würdet, hättet ihr nichts zu befürchten.«
    Jon schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, Meen. Dass du den
Prinzen der Finsternis einfach hier hereingelassen hast, wo du doch gesagt hast, er würde mich töten. Und dann hast du dich auch noch von ihm beißen lassen. Noch einmal! Also, wenn du mich fragst, sieht das sehr nach Lakaienverhalten aus.« Er senkte die Stimme, damit Alaric ihn nicht hörte. »Und für meine Bewerbung um den Job sieht es auch nicht gut aus.«
    »Bewerbung? Welcher Job?« Meena war verwirrt.
    »Du weißt schon«, erwiderte Jon. »Die Geheime Garde. Ich kann doch keine Schwester haben, die mit dem Feind schläft. Du musst damit aufhören.«
    Meena verzog ärgerlich das Gesicht, als ihr klar wurde, worauf er hinauswollte. »Oh, Entschuldigung«, sagte sie spöttisch, »ich hatte ganz vergessen, dass es ja nur um deine Chancen auf eine Anstellung geht, du Wildpinkler!«
    Jon riss die Augen auf. »Ein einziges Mal«, flüsterte er und hob den Zeigefinger. »Und ich habe dir doch gesagt, es war mitten in der Nacht! Ich musste wirklich mal! Woher sollte ich denn wissen, dass genau in dem Moment ein Polizist auftauchen würde?«
    Wulf kam zurück. Im Gehen knöpfte er sein Hemd zu. »Wie viel haben Sie ihm erzählt?«, wollte er wissen.
    »Wem?«, fragte Meena.
    Wulf verdrehte die Augen. »Dem Feind des Lichts.«
    »Ich habe ihm überhaupt nichts erzählt«, erwiderte Meena. »Und hören Sie auf, ihn so zu nennen. Er ist nicht so.«
    »Sie hat ihm alles erzählt«, sagte Wulf zu Jon.
    Jon zog die Augenbrauen hoch. »Sie hat doch

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