Eternity
werde ihn auch nicht töten.«
Er zog ihr das weiße Nachthemd über den Kopf, nicht sicher, ob sie überhaupt mitbekam, was er da tat.
Nackt kniete sie neben ihm und betrachtete forschend sein Gesicht. Obwohl es fast dunkel im Zimmer war, konnte er sehen, wie ihr Körper bei jedem Herzschlag bebte.
Eine Welle von Verlangen überschwemmte ihn.
»Meena«, sagte er. Seine Stimme war wie eine offene Wunde, und er streckte die Hand aus, um ihre Brust zu umfassen.
Seine Selbstbeherrschung brach zusammen, als er ihre seidige Haut unter seinen Fingern spürte, er zog sie an sich und presste seinen Mund auf ihren, um sie zu verzehren … zu verschlingen …
Sie stieß einen leisen Laut aus und drückte ihn ein wenig von sich weg.
Zögernd löste er sich von ihr und fragte: »Was ist?«
»Nicht beißen«, flüsterte sie. »Wirklich, ich meine es bitterernst!«
44
Samstag, 17. April, 10.15 Uhr
Apt. 11 B
910 Park Avenue, New York
Jon blickte auf den Pfannkuchen, der in der Pfanne brutzelte. Perfekt. Er würde ein Frühstück zubereiten, das niemand je vergaß.
Als der Pfannkuchen fertig war, legte er ihn leise vor sich hin summend auf den Teller zu den anderen, die er bereits gebacken hatte.
Er machte sich Gedanken darüber, dass er so gut gelaunt war, weil seiner Schwester eine schwere Zeit bevorstand. Aber konnte es etwas Cooleres geben als einen Vampirjäger, der bei ihnen in der Wohnung zu Besuch war?
Prüfend sah Jon durch die Durchreiche auf den Esstisch. O ja, alles in Ordnung. Tisch gedeckt. Orangensaft eingeschenkt. Servietten gefaltet. Es sah aus wie Brunch bei Sarabeth’s. Nur dass es hier weder Kinderwagen, Yuppies noch schreiende Kleinkinder gab.
Am liebsten hätte er Weinberg angerufen, um ihn zum Frühstück einzuladen. Er wollte ihm auch gerne erzählen, was los war. Vampire in Manhattan? Er würde es nicht fassen!
Und eine Geheimgesellschaft von Vampir jägern ?
Er würde bestimmt, genau wie Jon, beitreten wollen. Untote töten!
Andererseits war Weinberg von seiner Idee, zur New Yorker Polizei zu gehen, nicht so begeistert gewesen. Vielleicht wollte er ja gar nicht mitmachen. Vielleicht wollte er einfach nur
zu Hause rumhängen, fernsehen und über diesen Serienkiller jammern …
Jon hielt inne, die Schüssel mit dem Pfannkuchenteig in der Hand. Der Serienkiller. Der Serienkiller, über den Weinberg ständig redete.
Natürlich. Es war derselbe Vampir, den Alaric Wulf jagte.
Allerdings nicht derselbe, der seine Schwester gebissen hatte, wenn Jon alles richtig verstanden hatte – und Jon wusste immer noch nicht genau, was eigentlich los war. Aber auf jeden Fall ging es um einen Vampir.
Und das musste er jetzt einfach Weinberg erzählen.
Jon stellte die Schüssel mit dem Pfannkuchenteig weg, griff nach einem Handy, das in der Küche neben dem Herd lag, und begann, die Nummer zu wählen.
»Ist das mein Handy?«, fragte Meena.
Sie kam in Jeans und T-Shirt in die Küche. Um den Hals trug sie einen kleinen roten Schal, der in der Farbe zu ihren Mokassins passte. Die kurzen Haare kringelten sich noch feucht vom Duschen im Nacken.
»Oh«, sagte Jon scheinbar überrascht und drückte auf die Aus-Taste. »Ja. Entschuldigung. Ich habe es gestern Abend repariert, als du ins Bett gegangen bist. Es funktioniert wieder. Vermutlich nur eine Fleischwunde.«
»Gib es mir«, sagte Meena und streckte die Hand aus.
»Auf gar keinen Fall.« Jon warf erneut einen Blick durch die Durchreiche ins Wohnzimmer. Wulf stand wohl noch unter der Dusche. Er hatte Jon Anweisung gegeben, dass Meena weder die Wohnung verlassen noch in die Nähe eines Telefons oder eines Computers gelangen durfte. »Du bist immer noch … infiziert.«
»Jon«, sagte Meena mit fester Stimme. Im hellen Sonnenlicht, das durch die Fenster strömte, sah sie besser aus als am Abend zuvor. Und sie weinte nicht mehr. Sie sieht eigentlich
ziemlich munter aus, dachte Jon. Wie üblich war Jack Bauer an ihrer Seite. »Sei kein Idiot! Ich rufe ihn schon nicht an.«
Sie brauchte seinen Namen nicht zu nennen. Sie wussten beide, wer »er« war.
Der Vampir.
»Ich möchte nur meine Mailbox abhören«, sagte sie.
Jon zögerte. Sie sah wirklich viel besser aus. Vielleicht war sie ja über den Typen hinweg.
Bei ihm wäre das jedenfalls so. Wenn er herausfände, dass ein Mädchen, mit dem er etwas hatte, ein Vampir wäre, dann wäre die Sache aber ganz schnell vorbei. Es sei denn, es wäre Taylor Mackenzie.
»Na ja«, sagte er und schaute
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