Eternity
gerade gesagt …«
»Ihre Nachbarn werden ausziehen.« Wulf schloss den letzten Knopf an seinem Hemd. »Ich kann nur hoffen, dass sie sich nicht Ihre Zuckerdose geborgt haben, denn Sie werden sie nie wiedersehen.«
»Ich weiß nicht, warum Sie mir nicht zuhören wollen«, sagte Meena finster. »Lucien ist nicht wie andere Vampire, die Sie vielleicht kennen. Er ist freundlich, warmherzig und großzügig. Sein Vater, der ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist, hat ihn schrecklich missbraucht. Er hatte keine andere Wahl. Sie sollten sich lieber um seinen Bruder Dimitri kümmern. Wussten Sie, dass er vor ein paar Nächten versucht hat, uns zu töten? Er hat Lucien eine ganze Kolonie von Fledermäusen auf den Hals gejagt. Er will Lucien vernichten, damit er der Prinz der Finsternis sein kann. Und wenn das passiert, dann hat die Welt wirklich Probleme.«
Wulf tat gelangweilt. »Ich hätte jetzt gern einen Kaffee«, sagte er zu Jon.
»Oh, klar, kommt sofort.« Jon eilte in die Küche.
»Schleimer!«, zischte Meena ihrem Bruder hinterher. Sie folgte Wulf an den Spiegel über ihrem Esszimmertisch, in dem er sich prüfend musterte, um festzustellen, ob er beim Rasieren eine Stelle übersehen hatte. »Lucien ist derjenige, der sicherstellen will, dass es solche Morde nicht mehr gibt. Ich meine, ja, sie trinken Menschenblut … aber nur von willigen Spendern.«
»Versuchen Sie mal, das Caitlyn zu erzählen«, entgegnete Wulf.
»Wer ist Caitlyn?«, fragte Meena verständnislos.
»Das ist der Name, den ich dem letzten Opfer gegeben habe«, sagte Wulf und trank einen Schluck von dem Kaffee, den Jon ihm gebracht hatte.
»Haben Sie nicht gehört, was ich gesagt habe?«, fragte Meena ungeduldig. »Lucien versucht herauszubekommen, wer die Morde begeht, damit er ihm Einhalt gebieten kann. Er verfolgt dieselbe Absicht wie Sie. Warum beurteilen Sie ihn denn nicht nach dem, was er tut?«
»Was soll das denn heißen?« Wulf hatte sich an den Esstisch gesetzt und nahm sich eine Scheibe Bacon.
»Sie beurteilen Lucien nur danach, dass er ein Vampir ist«, erklärte Meena. »Aber er benimmt sich nicht wie einer.«
»Ach nein?«, fragte Wulf und sah betont auf ihren Hals.
Meena wurde rot. »Das ist nur … nur …«, stammelte sie. »Wir haben nur herumgealbert.«
»Sie haben vielleicht herumgealbert«, entgegnete er. Er ergriff Messer und Gabel und begann einen der Pfannkuchen zu essen, die Jon gebacken hatte. »Aber ich kann Ihnen versichern, für ihn war es blutiger Ernst. Tatsache ist, wenn Sie einen Vampir einmal hereinlassen, werden Sie ihn nie wieder los. Sie sind wie arbeitslose, obdachlose Verwandte.«
»Hey!« Jon wurde rot.
»Ich habe nicht Sie gemeint«, sagte Wulf und aß einen Bissen Toast.
Meena sah auf seinen Teller. »Was machen Sie da?«
»Wonach sieht es denn aus?«, fragte Wulf. »Ich habe einen langen Tag vor mir. Ich muss Sie bewachen, um sicherzugehen, dass Sie nicht noch etwas Dummes anstellen. Ganz offensichtlich brauche ich für Sie jede Menge Energie, ich werde nämlich das Gefühl nicht los, Sie könnten noch mehr Dummheiten begehen.«
»Dafür haben wir jetzt keine Zeit«, erklärte Meena aufgebracht. »Wir müssen los. Es sei denn, Sie lassen mich alleine gehen.«
Wulf zog eine Augenbraue hoch. »Unwahrscheinlich. Wohin müssen wir denn so dringend gehen?«
»Das war Yalena eben am Telefon«, sagte Meena zu Jon. »Sie ist endlich von ihrem Freund weggekommen. Ich habe ihr versprochen, dass wir sie holen.«
45
Samstag, 17. April, 12.00 Uhr
Shenanigans
241 West 42nd Street, New York
Alaric verstand nicht ganz, wieso er um zwölf Uhr mittags an einem Samstag im Shenanigans am Times Square sitzen musste.
Aber wenn er jemals gebeten würde, die Hölle auf Erden zu beschreiben, dann wäre es bestimmt das Shenanigans.
»Ich nehme eine große Diät-Coke«, sagte Meena zu der Kellnerin, nachdem sie die neun Seiten lange Speisekarte durchgeschaut hatte.
Die Kellnerin, in grüner Polyesterhose und mit Schirmkappe, blickte sie missbilligend an. Diese Bestellung stellte sie offensichtlich nicht zufrieden. Und sie rechtfertigte auch auf keinen Fall die Nische am Fenster mit dem Ausblick auf den Times Square, so dass Meena Yalena sofort sehen konnte, wenn sie eintraf.
»Wie wäre es mit Taco Torpedoes?«, schlug die Kellnerin vor. »Oder heute bieten wir Spicy Potatoe Stax an, fünf neunundneunzig für zwölf Stück.«
»Nur die Coke«, sagte Meena lächelnd.
Sie hatte sich ihren roten
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